Langer Weg nach Hause

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Es ist hart, jemanden zu beklauen...
Ich kann das nicht...

Ich beobachte eine nahe Familie, die Einkäufe aus ihrem Auto bringt.
Ich brauche etwas, um Danny zurück zum Entitus zu bringen...

Dennoch...

Ich drehe mich um und Lehne mich gegen den Zaun, über den ich lunse...
Unter der Sonne schwitze ich, wie ein Schwein.
Was soll ich nur tun? Ich kann mit ihm auch nicht Bus fahren. Er ist erstens auffällig und steckt zweitens irgendwo zwischen Leben und Jenseits fest.
Ich muss etwas tun...
Ich werde meine Augen nie wieder verschließen.

Bleib stark, geh weiter, trag es weiter und du bist diejenige, die etwas ändern kann. Danny's Geschichte ist noch nicht zuende. Wir sind Unsterblich.
Mir ist letztens aufgefallen, dass er seine Bänder in der Welt hier draußen abnimmt. Das ist ein Markenzeichen von ihm. Hier läuft es eben anders.

Ich schleiche nahe dem Auto.

Sie schicken ihre kleine Tochter hinaus, um die restlichen Einkäufe zu holen. Sie hat den Schlüssel.
"Papa, ich schaff das schon!" Sagt sie und ich versteife.
"Papa, ich schaff das schon..." wiederhole ich zu mir selbst, als ein Schmerz durch meine Brust schießt.
"Ja! Du machst das schon, Diana!" Feuert er winkend an und geht ins Haus.

Als sie alles in den Korb räumt und den Schlüssel nimmt, stehe ich mit Maske aus meiner Ecke auf und gehe auf sie zu.
Ein zittern der Angst durchfährt sie nur kurz, als sie mich mit großen Augen ansieht.
"Hey, kleine..." spreche ich sie an.
Sie tritt ein paar Schritte zurück.
Ich hocke mich nieder.
"Darf ich dir damit helfen?" Frage ich und deute auf den Korb. Sie schüttelt den Kopf.
"Warum nicht?" Frage ich verwundert.
"Ah, verstehe. Du bist ein starkes Mädchen." Stelle ich fest und gehe aus der Hocke.
"Dann nehme ich nur diese Flasche und du trägst den großen Rest!" Schlage ich vor und tu so, als bekäme ich die schwere Flasche nicht hoch.
"Uff....ach je...gut das du dich für den Korb gemeldet hast!" Puste ich erschöpft und sie fängt an zu Grinsen.
"Ich kann das auch noch nehmen!" Meint sie und nimmt mir die Flasche aus der Hand. Ich setze mich ermüdet auf den Boden.
"Oh...Dankeschön. Du bist ein Held." Lächel ich unter meiner Maske.

"Aber..." beginne ich und sie sieht mich an.
"Ich will auch was tragen..." Sage ich traurig.
"Darf ich es mit dem kleinen Schlüssel versuchen?" Frage ich nett.
Sie sieht den Autoschlüssel in ihrer Hand an und dann mich, ehe sie nickt.
Sie gibt mir den Schlüssel und ich begleiten Sie zum Eingang. Hoffentlich sehen Ihre Eltern mich nicht...

"Uff. Okay. Ich muss wohl noch ein bisschen Arbeiten, wenn ich mal so stark sein will, wie du." Stelle ich fest und reibe mir die Stirn über die Maske. Sie grinst und klopft mir ans Bein.
"Du schaffst das schon auch irgendwann." Lacht sie.
Ich nicke.
"Ja, ich werde auch mal so stark, wie du." Stimme ich zu und winke auf wiedersehen.

Ich habe den Schlüssel in meiner Tasche und darf nicht lange fackeln.

Ich setze mich ins Auto und fahre vorsichtig aus der Einfahrt. Ich darf keine Zeit verlieren. Wenn sie das Auto als vermisst melden, haben wir nur noch mehr Scheißer am Arsch.

"Hey! Warte! Heeeey!" Ruft schließlich der Vater hinterher. Ich sehe ihn im Rückspiegel fluchen.
Sorry, man. Du bekommst dein Auto schon wieder.
Ich meinen Freund nicht.

Ich fahre schnell durch die engen Gassen, um abzukürzen. Schon ein Stück dem Berg hoch, an den Wald.
Schnell hole ich Danny aus den Schuppen. Er hustet kurz, während ich ihn schleppe.
"Danke..." meint er.
Ich weiß nicht, in wie fern er wirklich da ist, aber so oder so: Diesen funken Kraft in ein Danke zu stecken, hätte ich nicht von ihm erwartet.

Ich komme schweren Atems oben am Waldrand an.

Wir müssen rumfahren. Nicht am Camp vorbei. Niemals.
Ich helfe Danny auf den Sitz. Er ist wirklich da.
"Uh. Schick." Meint er und sieht sich selbst in den ausgeklappten Spiegel des Beifahrers.
"Du hast auch keine anderen Probleme." Stelle ich skeptisch fest.
"Das nennt man Selbstliebe. Solltest du auch mal probieren. Ist wichtig." Meint er. Ich kann mir vorstellen, dass er unter seiner Maske grinst.
"Warum bist du so?" Frag ich, als ich einsteige und den Schlüssel umdrehe.
"Weil du mich rettest. Ich werde nicht sterben.", "Warte nur, bis du mir so auf den Sack gehst, dass ich dich irgendwo liegen lasse." Drohe ich.
Er schüttelt den Kopf.
"Das machst du nicht." Ist seine letzte Aussage, ehe er seinen Kopf zur Seite legt und sich auf seinen Atem konzentriert.

Ziel der Besessenheit (Ghost Face × Fem. Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt