17 - Tino

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Meine Augen sind geschlossen, mein Brustkorb hebt und senkt sich, heftig, atemlos, nach Luft ringend. Ich sehe sprichwörtlich Sternchen, nach dieser überraschenden Wendung und Niros Berührung, gefühlt an jeder Stelle meines Körpers, vor allem in mir.

Meine Lider flackern, ich kann einfach nicht anders, beginne breit und befreit an zu grinsen. Es ist irgendwie schräg, dass ich hier, in seinem Bett liege, mich so ihm habe hingeben kann, Dinge mit ihm getan habe, an die ich vorher nicht mal denken konnte ohne knallrot anzulaufen.

"Niro", meine Stimme klingt noch so rau, meine Stimmbänder deutlich belastet von meinem Gestöhne und Geschrei.

Dann öffne ich meine Augen, sehe wie er zu mir hinauf kommt, sich mit den Händen neben meiner Schultern abstützt.

"Tin...", raunt er zurück und es klingt noch immer so lustverhangen. Ich starre ihn an, verliere mich in seinen wunderschönen Augen, betrachte eingehende diese brauen Iris auf seiner linken Seite.

Ich will ihn gleichzeitig so vieles fragen, jetzt wo mein Verstand endlich wieder zurück ist.

Ich mein, er hat mir sogar angeboten hier, bei ihm einzuziehen ohne mich auch nur im Ansatz richtig zu kennen. Ok, ich wirke wohl nicht gefährlich, aber doch... es ist immer noch unbegreifbar für mich, warum er das getan hat. Auch wenn ich nicht abstreiten kann, dass es eine überdeutliche Anziehung zwischen uns gibt und er mich auch irgendwie heiß zu finden scheint..

"Darf ich dich was fragen...?", sage ich leise, als Niros Nasenspitze gegen meine gleitet.

Er blinzelt mir zu.

"Klar"

Unsicher bewege ich mich unter ihm hin und her, atme tief ein.

"Sind wir... also...", ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange, "ähm... also, ich mag dich...", beende ich den Satz mehr als holprig, sehe ihm erwartungsvoll entgegen.

Jetzt ist es Niro der mir etwas zögerlich entgegenblickt, noch einen Moment bleiben seine Augen an meinen hängen dann rückt er von mir ab und setzt sich neben mich. Er ist noch immer nackt und auch seine Härte steht noch immer deutlich vom Körper ab.

Nur ein Blick darauf genügt und ich fühle wieder das Prickeln in mir. Seine Haut ist überzogen von einem glänzenden dünnen Schweißfilm, den ich am liebsten auf meiner Zunge spüren will. Doch vielleicht... sollte ich das bisschen Verstand, was gerade zurück gekehrt ist, nutzen und endlich mit ihm reden... versuchen heraus zu finden, was wir eigentlich sind und ob er sich überhaupt so was wie eine Beziehung vorstellen kann.

Denn ehrlich es gibt nichts was ich mir mehr wünsche, als mit ihm zusammen zu sein, obwohl ich ihn doch kaum kenne... Doch allein der Gedanke daran versetzt meinem inneren einen deutlichen stoß und löst dieses unsagbare Kribbeln in meinem Magen aus.

Ich setze mich neben ihn auf die Bettkante, ziehe die dünne Decke über meine Körpermitte und starre ihn an. Niros Körper hat sich versteift und er greift jetzt selbst nach seiner Boxershorts am Boden. Seine Augen wirken plötzlich so ruhelos.

Abrupt steht er auf, greift nach seinem Shirt und seiner Jeans. Schließlich zieht er eine ziemlich zerknautschte Packung Zigaretten daraus. Ohne mich nochmal anzublicken, verlässt er den Raum und ich starre ihm verwundert hinterher.

Minutenlang rauschen die Fragen in meinem Kopf wie ein Sturm durch mich hindurch. Ich will nicht direkt das schlimmste Denken, aber ich fühle die deutliche Panik in mir. Doch hier zu sitzen und mich weiter verrückt zu machen, wird mich sicher nicht weiter bringen.

Seufzend stehe ich auf, strecke mich ausgiebig, fühle mich zumindest körperlich unsagbar wohl. Der Duft von Niro und mir am Körper steigt mir in die Nase und es stört mich nicht mal, ganz im Gegenteil.

Feel Alive // BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt