[26] - Die Wahrheit

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Ich bekam eine Gänsehaut. Etwas kitzelte mich an meinem Nacken und irgendwie konnte ich mir kein leises, müdes kichern mehr verkneifen. Als ich dann noch zuckte, spürte ich, dass jemand hinter mir lag und seinen Arm um mich hatte. Scaramouche also? Seine Atemzüge strichen an meiner Haut vorbei, ehe ich etwas feuchteres spürte und dann aufquickte.

„Was war das?!“, flüsterte ich und für mich, wurde sofort aufgeklärt, als sein Arm mehr Druck verübte und er mehr von hinten auf mich kam, um nur mir in mein Ohr zu hauchen, „Hmm“, keine Ahnung was das heißen sollte, aber als er danach noch schmatzte, wusste ich sofort was er getan hatte.

Ich konnte mir danach bloß nicht mehr mein Grinsen verkneifen, wie die Errötung. Er hatte mich abgeleckt. Seine Zunge hatte meinen Nacken berührt. Meine Haut prickelte, als ich daran dachte und mir irgendwie andere Vorstellungen durchgekommen bin. Ich zog sofort meine Knie mehr an meinem Bauch und versuchte es einfach nochmal mit ihm zu kuscheln.

„Ich bin wach“, murmelte er noch weiterhin in mein Ohr, „Und du auch.. Kann ich dich ein bisschen ärgern? Ich habe das Verlangen wieder nach dir“, also er wollte mich necken und mit mir spielen oder? So kannte ich es bei ihm..

„Okey.. Aber treibt es nicht zu weit“, warnte ich ihn, dieser nur ein 'ja' von sich gab und er von mir abließ. Er setzte sich auf und seine verstuppte Haare fielen mir sofort auf. Also ist er gerade selber erst aufgewacht, oder? Bin ich früher wach..? Wahrscheinlich, denn gestern bin ich bereits gegen Mittag eingeschlafen.

Scaramouche beleckte sich an seinen Lippen. Er besaß einen Blick, den ich als zu gut kannte. Den hungrigen Blick. Er wollte es so sehr mit mir machen. Mich ärgern und das ich ihn darum bitte. Aber sein hinterhältiges Grinsen.. Oh je, ich war mir unsicher, was er geplant hatte. Er riss mir die Decke runter und dann..

„Haha! N-Nein–“, schnappte ich nach Luft, als er mich anfing zu kitzeln. Das kam mir so unvorbereitet. Bis jetzt hatte er mich noch nie gekitzelt und er wusste sofort alle Stellen, wo ich am lautesten lachte. Ich krümmte mich zusammen, versuchte ihn irgendwie aufzuhalten, aber dann kitzelte er mich hier und dort und ich zappelte im Bett. So ungeholfen kam ich mir. Vor lauter Lachen sind mir die Tränen aufgestiegen und meine Luft ging mir aus. Keine Zeit zum Atmen.

„S-Scara– L-Luft!!“, wurde ich innerlich panischer, aber weil ich viel am lachen war, konnte ich mich nicht zügeln und es hörte sich lustig an. Natürlich stoppte er auch und gab mir diese Zeit. Ich rangte sofort nach Luft und noch sehr hastig. Ich hielt halb meine Augen geschlossen und sabberte danach etwas. Irgendwie kam es dazu..

Er sah mir dabei zu, wie ich mir schnelles Sauerstoff holen wollte und es dann schaffte. Er strich mir meine Speichel vom Mund weg, die sich an meinem Mund gebildet hatte und an meinem Kinn herab tropfte. Ich ließ mich erst wirklich dann entspannend zurück auf das Bett fallen. Er würde so schnell mich jetzt nicht mehr kitzeln. Seine Augen besaßen dafür etwas anderes.

„Meine kleine Tsuru.. Du musst noch mehr lachen. Ich wünsche es mir. Zeig mir mehr von dein niedliches lachen“, er hatte wieder dieses warmherziges lächeln auf. So verliebt in mich zu sein.. Ich bin wirklich blind, wenn ich es erst jetzt bemerkt hatte. Er gab demnach noch zu, dass es ihm gefiel wie ich lachte. Er wollte mehr davon hören. Nunja, das wollte ich auch von ihm hören.

Ich gab keine Antwort oder in der Art. Ich wusste überhaupt gar nicht, ob ich seinen Wunsch in Erfüllung machen konnte. Aber ich sollte es versuchen. Doch nicht jetzt, ich konnte irgendwie nicht mehr. Wenn ich jetzt wieder lache, tut mir mein Brustkorb noch weh. Oder lache so quietschig.

Ich atmete noch einige Male tief ein und aus, bevor ich mich aufsetzte und dann ein gemeines grinsen aufhatte. Leider wusste ich nicht, ob er kitzelig war, aber das könnte ich schnell herausfinden. Immerhin kennen wir uns schon so lange!

„I love being yours, Scaramouche"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt