Immer wieder flüsterte Magnus mir beruhigende Worte ins Ohr und strich dabei sanft über meinen Rücken. Ich war ihm unendlich dankbar dafür, dass er so viel Mitgefühl für mich aufbrachte und mir die nötige Zeit gab, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen.
Magnus und ich hielten uns noch eine ganze Weile in den Armen und genossen einfach die Nähe zueinander. Weitere Worte waren nicht nötig. Doch irgendwann wurde der Drang, Magnus direkt ansehen zu wollen, zu groß und ich löste mich aus seiner Umarmung. Erwartungsvoll sah er mich mit seinen warmen goldbraunen Augen an. Sie waren wirklich wahnsinnig schön.
Trotz meines emotionalen Ausbruchs, ergriff Magnus noch immer nicht die Flucht. Ganz im Gegenteil. Er suchte meine Nähe, so wie ich seine. Sanft wischten Magnus' Finger die letzten Tränen aus meinem Gesicht hinfort. "Geht es dir ein wenig besser?", erkundigte er sich besorgt. Ich musste völlig verheult und verquollen aussehen.
"Ja, danke. Es tat gut darüber zu sprechen. Vielen Dank, dass du dir die Geschichte über mein trostloses Leben angehört hast. Das bedeutet mir viel", sprach ich zu Magnus mit einem freudlosen Lachen. "Alexander, du musst dich doch nicht bei mir bedanken. Das war selbstverständlich für mich und ich würde es jederzeit wieder tun. Ich bin froh, dass ich dich etwas trösten konnte", versicherte mir Magnus und schenkte mir ein mildes Lächeln, das ich erwiderte.
Noch ehe ich meinen Wunsch, Magnus wieder in die Arme zu nehmen, zu Ende denken konnte, zog er mich zu sich heran und drückte mich fest an seinen Körper. Ich ließ es bereitwillig geschehen. Viel zu sehr hatte ich das Gefühl von Geborgenheit und Wärme bei meinen Eltern vermisst und bekam nun von Magnus reichlich davon, obwohl er mich kaum kannte.
Ich genoss das zärtliche Zurückstreichen meiner Haare, durch die Magnus immer wieder mit seinen Fingern fuhr. Eine wohlige Wärme breitete sich in meinem Inneren aus und ich dachte daran, wie es wäre Magnus immer so nah sein zu können, wenn er mein fester Freund wäre. Nichts wünschte ich mir gerade sehnlicher.
Vorsichtig löste ich mich aus der Umarmung und war nur wenige Millimeter von Magnus' Gesicht entfernt. Ich musterte ihn eindringlich und fokussierte insbesondere seine vollen Lippen. Sie sahen so einladen aus, dass ich mich nur schwer zurückhalten konnte, ihn nicht auf der Stelle zu küssen.
Magnus bemerkte mein Starren und richtete seinen Blick nun auch auf meine Lippen. Sanft streichelte er dabei über meine rechte Wange und kam mir noch näher, sodass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte. Leicht öffnete ich meinen Mund und hörte mein hämmerndes Herz ungestüm in meiner Brust schlagen. Auch wenn ich drohte, gleich vor Aufregung Herzflimmern zu bekommen, wo war es doch ein schönes Gefühl Magnus auf diese Weise nah zu sein.
Magnus schien diese Situation auch nicht kalt zu lassen, ich konnte sehen wie sein spitzer Adamsapfel auf und ab hüpfte. "Ich würde dich morgen gern wiedersehen und dich zum Essen ausführen. Abends können wir zu mir gehen. Was meinst du?", fragte er mich plötzlich mit rauer Stimme. "Nichts würde ich morgen lieber tun", antwortete ich schon fast flüsternd. "Ich hatte gehofft, dass du das sagst."
Sanft trafen seine Lippen nun meine Wange. Intuitiv schloss ich die Augen und speicherte diese Berührung in mein Gedächtnis ab. Ich war etwas enttäuscht, dass er nicht meine Lippen gewählt hatte, andererseits war ich ebenso froh, dass Magnus offenbar nichts überstürzen und die Situation ausnutzen wollte.
"Gibst du mir deine Nummer? Dann schreib ich dir morgen, wenn ich Feierabend habe", fragte ich Magnus direkt und er nickte zustimmend. "Vielleicht kann ich schon etwas früher Feierabend machen." Mary hätte sicherlich nichts dagegen, immerhin habe ich heute das Café größtenteils allein gerockt, dachte ich mir. "Sicher. Je früher, desto besser", antwortete Magnus mit einem breiten Grinsen.
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Searching for Love
FanfictionKann eine einzige Begegnung ein ganzes Leben verändern? Rückblickend betrachtet kann ich dem nur zustimmen. Ich hatte nichts und hoffte jeden Tag aufs Neue auf ein bisschen Glück und Liebe. Vielleicht klingt das kitschig, aber sind das nicht die Din...