Magnus' POV
Ich weiß nicht, wie lange ich vor Alexanders Geburtstagsgeschenk stand und es verzückt anstarrte. Nicht, weil ich selbstverliebt und von meinem eigenen Abbild so verzaubert war, sondern davon, wie Alexander mich dargestellt hatte. Mich nun durch seine Augen zu sehen, hatte etwas sehr Intimes. Mir wurde ganz warm ums Herz.
'Wie lange stand ich hier eigentlich schon?' Ich wollte Alexander eigentlich nicht allein lassen, aber ich konnte keineswegs noch ein paar Stunden warten, bis ich mein Geburtstagsgeschenk auspacken durfte. Ich hoffte, der ein oder andere hatte sich ein Herz gefasst und war auf Alexander zugegangen. Ich wusste nur zu gut, wie schwer es ihm fiel sich anderen zu öffnen.
Als ich zurück ins Wohnzimmer kam scannte ich den Raum sofort nach Alexander ab. Ich erkannte seine Kehrseite, als er wie von Sinnen die Flucht ergriff und meine Party verließ.
"Alexander!", schrie ich ihm verwirrt hinterher, doch die Musik drang viel zu laut aus den Boxen. "Könnt ihr die Musik etwas leiser machen?", rief ich Camille und meinem Kumpel Raphael zu, die direkt vor meiner Soundanlage standen und sehr belustigt dreinschauten. 'Was zum Teufel war hier los?'
"Alexander!", versuchte ich es erneut und wollte meinem Freund schleunigst folgen. Doch Will, der für mich heute den Barkeeper mimte, hielt mich am Arm zurück. "Lass ihn doch! Du brauchst ihn nicht."
Mir dämmerte es und ich bereute augenblicklich Alexander allein mit meinen Freunden gelassen zu haben. Ich konnte es nicht glauben. "Was habt ihr zu ihm gesagt?!", wollte ich wissen. Will gab sich unschuldig und zuckte mit den Schultern. "Hey, sieh mich nicht so an! Ich glaube, Alexander ist etwas sensibel und hat da was in den falschen Hals bekommen." Abwehrend hielt er seine Hände in die Höhe, als ich seinem Gesicht bedrohlich nahe kam.
"Ist das so? Ich glaube dir kein verdammtes Wort!" Wütend entriss ich mich Wills Griff und versuchte meinen Weg fortzusetzen. Dieses Mal war es Camille, die mich davon abhielt. "Was, du auch? Hätte ich mir ja denken können!", schrie ich sie an und lachte anschließend unkontrolliert und von meinen Gefühlen übermannt.
"Magnus, ich habe nichts getan und Will auch nicht. Wir wollen einfach das Beste für dich und dieser Alexander ist es ganz sicher nicht. Wir machen uns Sorgen um dich." "Ich kann nicht glauben, was du da gerade für einen Scheiß von dir gibst! Ihr wollte also alle das Beste für mich, ja?!", rief ich lautstark in die Runde. "Die Party ist vorbei! Verschwindet! Alle!", forderte ich mit aufkeimender Wut. Solche Freunde brauchte ich nicht.
"Magnus, Baby. Komm schon. Wir sind deine Familie. Du lässt uns an deinem Geburtstag wegen diesem lächerlichen Kerl stehen, der dich ohnehin nur ausnimmt?", jammerte Camille und strich mir über den Arm. Ich ertrug ihre Berührung gerade nicht.
"Wie bitte?! Was fällt dir ein! Es war ein Fehler, dir von Alexander zu erzählen und die Tatsachen so zu verdrehen, wie es dir in den Kram passt. Alexander ist etwas ganz Besonderes, er würde mich nie ausnutzen", machte ich ihr klar. Mir war nie in den Sinn gekommen, dass Alexander ein falsches Spiel mit mir trieb. Dieser Irrglaube war so lächerlich.
"Ich sage nur wie es ist, Magnus. Die Liebe macht dich blind." "Gut, dass du das ansprichst, Camille. Sicher war das früher so, aber mit Alexander fühle ich zum ersten Mal wie sich wahre Liebe wirklich anfühlt." Camille zuckte spürbar zusammen. Eine verbale Ohrfeige für sie. Das mit uns war Ewigkeiten her, aber ich wusste, dass sie noch immer etwas für mich empfand. Camille konnte ihre Gefühle schon immer schwer vor mir verbergen.
"Ich bin so enttäuscht von euch", flüsterte ich noch immer ungläubig und sah in die schuldbewussten Gesichter meiner Freunde. Mit Tränen in den Augen verließ ich meine Geburtstagsparty, schnappte mir eilig meine Jacke und meinen Hausschlüssel und verließ im Laufschritt meine Wohnung. Alexander konnte noch nicht weit gekommen sein.
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Searching for Love
FanfikceKann eine einzige Begegnung ein ganzes Leben verändern? Rückblickend betrachtet kann ich dem nur zustimmen. Ich hatte nichts und hoffte jeden Tag aufs Neue auf ein bisschen Glück und Liebe. Vielleicht klingt das kitschig, aber sind das nicht die Din...