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"Harry?" rief ich und hielt meinen Fund weiter mit belustigtem Blick in der Hand. Er betrat mit fragendem Gesicht  und seiner Jacke in der Hand mein Schlafzimmer. Wir waren gerade dabei unsere letzten Sachen zu packen, da wir so bald wie möglich losfahren wollten. Harry wollte sich schon mal seine Schuhe und Jacke anziehen und hatte mich beauftragt noch die letzten Sachen in seinen Rucksack zu packen.

Ich hielt ihm schließlich das sonderbare Kissen entgegen und es schlich sich direkt ein Grinsen auf sein Gesicht. "Geil oder?" fragte er.
Ich schüttelte lachend den Kopf und stopfte das letzte Teil in seinen Rucksack.

"Geht's los?"

Ich nickte, zog mir meine Schuhe an und ging mit ihm zu meinem Auto. Wir packten die Taschen in den Kofferraum und er setzte sich auf den Beifahrersitz, ich auf den Fahrersitz.

Harry POV

Nach kurzer Zeit merkte ich, dass er irgendwie nicht in Richtung London fuhr, denn alle Straßenschilder zeigten irgendwie  in die andere Richtung. "Sicher, dass das der richtige Weg ist?". Louis Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. "Lou, wohin fahren wir?".

"Wirst du gleich sehen."

Wenig später erkannte ich, wo wir schließlich hielten. Der Bahnhof. Louis stieg aus und ich trottete ihm wie ein kleines Kind hinter er "Louis,Was machen wir hier? Wohin gehen wir? Was soll das denn alles? Wofür der Edding?"
Und nochmal 2 Minuten später erfuhr ich dann auch, was er mit dem Stift vorhatte. Wir hielten nämlich an ein der alten, verschmierten Bänke. Überall standen kleine Nachrichten und Kritzeleien. Höchstwahrscheinlich steht hier auch irgendwo meine Handynummer.

Er zeigte dann mit dem Stift auf (m)eine Nummer unter der das berüchtigte »Call me, I'm gay« stand. Definitiv Nialls Schrift. "Willst du sie durchstreichen oder soll ich?", fragte er. Ich nickte, nahm ihm den Stift aus der Hand und übermalte Nialls Kunstwerk.
Ich drehte mich zu ihm, griff um seine Taille und hauchte einen Kuss auf seine Lippen "Perfekt.". Louis lächelte und wir gingen gemeinsam zurück zum Auto und fuhren diesmal wirklich Richtung London.

Die nächsten Minuten verbrachten wir schweigend und hörten nur das leise Radio im Hintergrund. Manchmal summt mein Freund leise zu den Liedern und ich beobachtete ihn verträumt von der Seite. Ich konnte immer noch nicht fassen dass Louis jetzt wirklich mein Freund war. Wenn Niall das wüsste... Der würde durchdrehen. Es war so surreal. Allein das so ein Mann etwas für mich fühlte.. puhh. Louis ist wirklich der Mann meiner Träume - Das dachte ich schon, als ich das erste Bild von ihm sah. Wir beide gingen nun unseren Gedanken nach, obwohl er sich mehr aufs Autofahren konzentrieren musste.

Ich selbst dachte bis eben noch darüber nach, ob es nicht alles etwas zu schnell ging. Ich meine, wir haben uns gerade das aller erste Mal getroffen und sind nun schon zusammen. Klar kennen wir uns schon länger usw aber im echten Leben ist es dann doch noch mal was anderes. Gerade bei der Entfernung zwischen unseren Wohnorten muss unsere Beziehung stark sein und sie muss sämtlichen Stress aushalten können. Nicht das ich unglücklich mit der Situation wäre, im Gegenteil sogar, aber Zweifel existieren nunmal.
Irgendwie musste ich das loswerden. Ich hatte nur Angst, dass Louis das irgendwie falsch aufnimmt. Egal.

"Lou?" Sein Blick blieb weiter auf die Straße gerichtet, aber brummte zustimmend. Ich legte meine Hand auf seine, die auf dem Schalter lag. "Lass es uns langsam angehen, ja? Ich möchte nur dass du weißt, dass mir das mit uns beiden unbeschreiblich wichtig ist und ich nichts überstürzen möchte." Er nahm meine Hand in seine und drückte einmal fest zu, um mir meine Anspannung zu nehmen.

"Keine Sorge, mir geht's genauso. Wir machen einfach das, was sich für uns beide richtig anfühlt. Und wenn dir irgendetwas mal zu schnell geht, sag bitte Bescheid. Für mich und dich sicher auch ist es heute schon ein großer Schritt, Niall und deine Schwester kennenzulernen. Aber ich möchte auch nicht, dass...." er holte kurz Luft und sprach dann meine Gedanken aus "das es darauf hinausläuft, dass wir uns nur ganz selten sehen. Die paar Kilometer sollten uns definitv nicht zum Verhängnis werden, ja?", er dreht seinen Kopf zu mir und lächelte leicht.

"Ja. Das wird schon." sagte ich.

"Na das klang jetzt nicht so überzeugend" schmunzelte er und zog fragend eine Augenbraue hoch.

"Och lewis ich kann mir Worten einfach nicht alles ausdrücken was ich fühle. Aber glaub mir ich denke genauso wie du und wir schaffen das. Wirklich. Wir lassen es jetzt aber einfach auf uns zu kommen."

Er nickte bestätigend und konzentrierte sich wieder aufs Autofahren.

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 doncaster train station  ||  Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt