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Louis und ich setzten uns wie zuvor wieder mit Niall und Gemma an den Küchentisch. Wir schwiegen alle und ich befürchte, dass sich das auch nicht so schnell ändern wird. Sogar Niall ist mal still. Doch dann räusperte sich genau dieser und sagte:"Gemma, wann kommt sie denn?". Gemma warf einen Blick auf ihre Uhr. "In 5 Minuten".

"Warum genau hast du sie eingeladen?", fragte ich sie dann, um nochmal sicher zu gehen. Die Antwort war ja eigentlich klar. "Weil ich mich endlich mal richtig ihr aussprechen möchte, Harry. Wir sind doch trotzdem noch eine Familie und ganz ehrlich, ich halte diese komische Funkstille zwischen uns nicht mehr aus. Das ist alles so kindisch von uns dreien. Wirklich, das ist kaum aushaltbar und jetzt sag mir nicht, dass es dir anders geht.".

Ich schüttelte den Kopf. Ich bin ganz ihrer Meinung. Ich wollte auch schon länger mal RICHTIG mit ihr reden. Wie Erwachsene, nicht wie zickige Teenager. Wir waren so lange ein gutes Team und jeder Streit der danach kam, war so unnötig. Wir alle trugen die Schuld. Nicht nur unsere Vater ist damals abgehauen, sondern auch ihr Mann.

LOUIS POV

Wenig später klingelte es an der Haustür. Ich sah, dass Harry kurz tief durchartmete und nahm seine Hand. Er sah kurz zu mir und ich lächelte ihn aufmunternd an. Harry stand schließlich auf und ging hinter Gemma in den Flur. Niall und ich blickten uns auch noch kurz an. Wir bleiben lieber hier in der Küche sitzen und lassen die drei in Ruhe miteinander im Wohnzimmer reden. "Wann kommt denn die Pizza?", fragte ich ihn. "So in 20 Minuten.". Er hatte vorhin bestellt.

Wir hörten nun Stimmen aus dem Flur. Ich konnte erst nicht verstehen was sie sagten, aber dann kamen sie immer näher:"Isst Niall denn gleich mit uns? Ich hab ihn ewig nicht gesehen?", fragte eine eigentlich recht höfliche Frauenstimme. Das muss wohl Harrys und Gemmas Mutter sein. Kurz darauf antwortete Harry mit etwas belegter Stimme:" Ja, er sitzt in der Küche. Kannst ihm ja gerade Hallo sagen.".

Sekunden später trat eine dunkelhaarige Frau mit Freundlichem Lächeln gefolgt von Harry und Gemma ein. Niall erhob sich von seinem Stuhl und umarmte sie kurz. " Hallo, Anne. Wie geht's dir?".

"Du bist ja ein richtiger Mann geworden." Lachte sie und Niall musste auch grinsen. Harry hatte mir mal erzählt, dass er Niall schon seit dem Kindergarten kennt. Das merkt man auch beim Umgang von Niall und Harrys Mutter.

Nach kurzem Smalltalk sah sie dann zu mir. Ich war in der Zwischenzeit auch schon aufgestanden, um keinen schlechten Eindruck zu machen. Sie kam einen Schritt auf mich zu und reichte mir die Hand:"Und du bist...?". Ich sah ganz kurz zu Harry und wusste sofort, was er mir mit dem wilden Kopfschütteln und dem gequälten Gesichtsausdruck sagen wollte. Auch wenn es mir einen kleinen Stich ins Herz versetzte, ging ich seiner stillen Forderung nach. "Ich bin Louis. Ein guter Freund von Harry. Schön Sie mal kennenzulernen.", sagte ich und gab ihr meine Hand. "Harrys Mutter. Aber nenn mich doch bitte Anne."

Als die drei sich dann auf den Weg ins Wohnzimmer machten, warf Harry mir noch einen entschuldigen Blick zu. Ich nickte einfach, da ich seine Lage komplett nachvollziehen kann. Nur hoffe ich, dass er uns nicht allzu lang geheim hält, weil da habe ich wirklich keine Lust drauf.

Niall und ich warteten bestimmt schon 15 Minuten auf ihre Rückkehr. Wir ließen sie einfach komplett in Ruhe, mit der Hoffnung dass das wohl das Beste ist. Wir quatschten auch wie ewige Freunde miteinander und ich erfuhr, dass Niall auch ein riesen Fußballfan ist (Fußball ist übrigens bis heute eines unsere häufigsten Gesprächsthemen). Zwar nicht vom selben Verein, aber immerhin etwas. Mit Harry kann ich über sowas leider nicht diskutieren, aber ich werde ihn schon noch dazu zwingen mit mir Fußball zu gucken *teuflisches Grinsen*.
Niall und ich verstanden uns wirklich sehr sehr gut.

Wie gesagt warteten wir rund 15 Minuten, als ich Harry meinen Namen rufen hörte. Verwirrt sah ich zu Niall, der aber nur mit den Schultern zuckte. Ich machte mich schließlich auf den Weg in Richtung Wohnzimmer. Dort angekommen bot sich ein wirklich schöner Anblick. Anne saß auf der Couch und hatte ihre Arme um Harrys und Gemmas Schultern gelegt, die rechts und links von ihr saßen. Es ist wohl alles gut gegangen, denn alle drei hatten ihre entspannten und freundlichen Gesichtszüge zurück.

"Was gibt's?", fragte ich, blieb aber ihm Türramen stehen. Harry klopfte lächelnd auf den Platz neben sich. Ich ging seiner Aufforderung nach und setzte mich mit etwas Abstand neben ihn, da wir ja nur 'gute Freunde' waren. Ihm passte das aber nicht, denn er löste sich von seiner Mutter, zog mich näher ran und nahm meine Hand in seine. Überrascht sah ich zu ihm hoch, aber er hatte sich schon längst wieder seiner Mutter zugewendet. "Mum.. Ich will, dass jetzt wirklich gar nichts mehr zwischen uns steht. Deswegen... sollte ich dir noch eine Sache sagen..". Er stockte kurz und guckte zu mir. Ich lächelte ihm zu und drückte seine Hand, da ich wusste was jetzt kam. " Also...Louis ist nicht nur ein Freund, sondern mein Freund. Wir sind zusammen."

Es schien so, als würde er sich nicht trauen, seiner Mutter ins Gesicht zu sehen. Aber ich sah, dass sich erst überrascht ihre Augen weiteten, aber dann fing sie, wie Gemma, an zu grinsen und umarmte Harry von der Seite. "Ich habs mir ja schon fast gedacht, Harry. Ich finde das nicht schlimm, falls du das gerade denkst. Mir ist es ganz egal, ob die Person die du liebst jetzt Louis oder Louisa heißt, ja? Du bleibst doch immer noch mein Harry. Ich bin so stolz auf dich. Auf euch beide.", sagte Anne und zog Gemma in eine Gruppenumarmung.

NOCH 4 KAPITEL

 doncaster train station  ||  Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt