20: Emilio

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Sonnenstrahlen kitzeln meine Nasenspitze, die mich langsam und das erste mal seit langer Zeit, ruhig aufwecken. Wie im Film spielen sich die letzten Ereignisse in meinem Kopf ab und bilden einen Klos in meinem Hals.
Ich hatte mit ihm geschlafen. Freiwillig. Und es hatte mir irgendwie gefallen.
Innerlich verfluche ich mich für meine Taten, doch wenn ich schon nicht hier raus komme, will ich wenigstens gewinnen. Auch wenn ich nicht einmal mehr weiß, was ich genau gewinnen will.
Hier rauskommen?
Ihn umbringen?
Ihn besitzen?
So viele Fragen, doch keine richtigen Antworten.
Vorsichtig öffne ich die Tür von einem viel zu elegantem Zimmer, in dem ich lag. Im Flur war es still, keine Menschen, keine Stimmen, nur ein langer, mit einem Teppich versehener, Boden mit zu wenig Türen.
Da ich immer noch nur eine dünne Decke um mich trage, suche ich mir direkt mein Kleid heraus, dass mir auch auf das große Bett gelegt wurde.
Wie ich es mir schon gedacht hatte, waren die Fenster mit Sicherheitsglas versehen, dass man nicht direkt aufschlagen konnte. Er hatte also nicht gelogen mit seinen Sicherheitsvorkehrungen in seinem eigentlichem Haus.

Im Flur waren kalte, weiße Lampen an je einer Seite des Bodens angebracht, die die Decke erhellen sollten. Am Ende des Ganges befand sich eine Treppe, die sehr wahrscheinlich in das Wohnzimmer führen musste.
Wie komme ich nur hier raus?
Alle Türen, an dehnen ich vorbeigelaufen war, waren abgeschlossen und ruhig.
Bis auf eine, deren Seiten, anders als die anderen, mit Gold versiegelt wurden. Aus dieser hörte ich auf gruselige Weise ein schwaches Atmen, mehr allerdings auch nicht. Es wäre viel zu riskant gewesen daran zu klopfen, da es jemand hätte hören können.

„Und du hast ihr wirklich so leicht das Hirn rausgefickt!?"
„So leicht war es nun auch nicht. Aber sie hat sich einfach so hingegeben."
„Also eine, die nach gewisser Zeit sogar einen Orgasmus bei einer Vergewaltigung bekommen könnte?"
„Wenn ich es mit ihr trainiere."

Mein Blick gleitet nun hinunter zur eben genannten Treppe. Mit jedem weiteren Schritt erhöht sich mein Puls, mein Hände fangen an zu zittern vor Aufregung, aus was ich gleich treffen werde.
Auf Jace, oder doch auf seine „Kollegen" mit dehnen er sich treffen wollte.
Hatte er gerade über mich gesprochen?

„Jungs, ich sehe mal kurz nach ihr, lasst noch was für mich über!"
„Lass uns nicht zu lange warten! Wir wollen deine neue Schlampe auch mal kennenlernen. Du leist sie doch mal aus, oder?"
„Wenn sie langweilig wird."

Wenn ich langweilig werde? Also bin ich nichts weiter als eine Abwechslung für ihn, wenn er mal Lust hat seine Aggressionen rauszulassen?!
Als ob ich ihn zur perfekten Zeit gerufen hätte, kommt er stolz auf mich zu marschiert, wohl überrascht, dass ich schon so perfekt für ihn bereit stehe.

„Kätzchen?"

Wer es glaubt...
Warum habe ich mich nicht einfach versteckt oder gleich umgebracht. Widerlich, diese Schauspielerei.

„Na süßer, schon Lust auf die nächste Runde?"

Mit diesen Worten lasse ich ihn einfach vor mir stehen und laufe wieder zurück in mein Zimmer. Mal sehen wie lange ich hier überhaupt noch bleibe.

„Lia, bleib stehen!"

Seine Schritte kommen näher, werden schneller, bis er mich am Arm festhält. So viel Arbeit und das kommt dabei raus...

„Lass mich los!" fauche ich ihn an und reiße meinen Arm aus seinem Griff.

„Was ist los Jayjay? Hast du die Kleine doch nicht im Griff?"
„Bring sie doch einfach runter Bro!"
„Ja dann zeigen wir ihr mal wie man sich richtig verhält."
„Und bei jedem Fehler muss sie ein Kleidungsstück ausziehen!"

Alle schreien zu uns hoch und lachen dabei abfällig, als wäre ich nur ein Objekt.

„Fresse! Ich Regel das."

ℙ𝕤𝕪𝕔𝕙𝕚𝕔 𝕖𝕪𝕖𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt