2: Gefangen in Teufels Hand

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Die Augen wieder geöffnet betrachte ich die weiße, mit schwarzen Linien verzierte Decke. Mein Mund ist trocken und von altem Blut geziert. Orientierungslos hebe ich meinen Kopf und suche, mit verschwommener Sicht nach einem Ausgang. Das weiße Bettlaken unter mir beschert mir eine Gänsehaut, die mich an die Geschehnisse im Wald erinnern.

Ein leichtes Stöhnen verlässt meinen Mund, denn alles um mich herum fängt an sich zu drehen und bewegen kann ich mich auch nur schwer. Meine Hände sind, mit Handschellen, am Bett festgebunden worden und mit Schnittwunden bestückt.

Zum Glück umschlingt mich eine beige Decke, denn wenn ich mich nicht irre, habe ich nur Unterwäsche an. Es gibt eine Lichtquelle direkt hinter mir, die es mir ermöglicht, wenigstens die Hälfte des Raumes wahr zu nehmen.

Benommen blicke ich zur Tür, die sich langsam öffnet und zwei rot, glänzende Augen zum Vorschein bringt. Diese kommen mir immer näher und offenbaren einen mindestens 1,80 m großen Mann. Meine Sicht immer noch verschwommen, nehme ich nur einen Bruchteil des Körpers war, der nun, direkt vor mir, auf dem Bett sitzt. Seine feuerroten Augen bohren sich in meine und fügen mir ein unwohles Gefühl zu. Ich, mit meinen 1,63 m, bin damit mindestens eineinhalb Köpfe kleiner.

Meine Sicht wird klarer und ermöglicht es mir, sein ganzes Gesicht wahrzunehmen. Abgesehen von seinen roten Augen, hat er eine kleine Schnittwunde an der rechten Wange, was auf die Fingernägel einer Frau hinweist... Sein Körper ist etwas blass und von Muskeln übersät. Ich kann wirklich keinen einzigen Fettpartikel wahrnehmen, denn er ist schon fast übertrainiert. Er trägt ein schwarzes Jacket, mit einem leichten Rotstich und auch seine Hose passt sich dieser Farbe an.

Seine Lippen verformen sich zu einem schelmischen Grinsen, als er meine Panik wiedererkennt. Ich meine, es ist auch ziemlich offensichtlich, denn mein Atem setzt aus und auch meine olivgrünen Augen weiten sich, sobald er sich nähert.

Ich versuche mich mit aller Kraft aus diesen Handschellen zu befreien, doch dass verschafft mir nur noch mehr Schnittwunden. Sein Lachen verstummt, denn ich gucke ihn nun mit schlitzförmigen Augen an und fauche

"Du ekelhafter Vergewaltiger, mach mich sofort los oder ich kastriere dich, bevor du dem Typen im Wald auch nur ein Haar krümmen kannst!"

Bevor ich noch ein Wort sagen kann, fasst er in meine ungemachten Haare und schlägt meinen Kopf brutal an die Wand hinter dem Bett. Mein Blick zieren nun schwarze Punkte, durch den harten Aufprall und auch hören kann ich nur ein schrilles Summen. Lange bleibt mir allerdings nicht Zeit mich zu erholen, denn er zieht mich erneut an den Haaren nach oben, damit ich in sein schadenfrohes Gesicht blicken kann.

"Du solltest dich dran gewöhnen mich mit Respekt zu behandeln, denn du bist nichts weiter, als MEINE Sklavin, kleine Raubkatze. Find dich damit ab, oder ich verkaufe dich doch an den Höchstbietenden."

Erneut erklingt ein schadenfrohes Lachen und ich sinke wieder aufs Bett zurück. Denkt er wirklich, ich lasse mich einfach ohne Gegenwehr als Sklavin abstempeln? Außerdem ist er zu hundert Prozent ein Vergewaltiger, warum sonnst sitze ich denn hier nur in Unterwäsche? Fuck, ich bin ja fast nackt, und die Decke ist auch nicht mehr da, um mich zu schützen!

Beschämt und mit Tränen, sowie einer leichten Rötung im Gesicht, ziehe ich meine Beine ganz nah an mich und vergrabe mich, wie ein Embryo, in der Kopfseite des Bettes. Ich meine, ich werde mich nicht unterkriegen lassen, aber verkauft werden möchte ich auch nicht, verdammt nochmal!

Er scheint aufgehört haben zu Lachen, denn das einzige, was ich noch höre, ist ein lautes Ein- und Ausatmen. Was, hat er wirklich gedacht, mir macht dass alles nichts aus und ich bin unverletzbar? Tja, da hat er sich leider geirrt...

Mein schluchzen wird immer lauter und auch mein Körper hat angefangen zu zittern und dass liegt verdammt nochmal nicht nur an der Zimmertemperatur, die gefühlt Minustemperatur beträgt.

Seine große, mit Adern verzierte Hand nähert sich meinem Oberschenkel und lässt meinen Körper noch mehr zusammenzucken. Ist er wirklich so pervers, dass er mir noch nicht einmal ein paar Minuten Ruhe gönnen kann? Reflexartig schlage ich seine Hand mit den Füßen weg, da meine Hände immer noch ans Bett gefesselt sind. Nochmals sehe ich in seine Teufelsaugen und sage, mit einer stimme, die noch lange nicht so klingt, wie ich es mir vorgenommen habe

"Gönn mir ,verdammt nochmal, wenigstens etwas Ruhe! Du hast kein verdammtes Recht mich anzufassen, geschweige denn mich hier festzuhalten! Meine Freunde suchen sicherlich schon nach mir und dann kommst du lebenslänglich in den Knast."

Doch er lacht nur wieder und nimmt mich nicht ernst... Klar nimmt er dass nicht, ich bin eine Frau und er sieht anscheinend kein Recht, dass Frauen haben oder haben sollten. Seine Augen formen sich zu Schlitzen und glänzen nur so vor Lust.

"Du solltest deinen Mund lieber nicht zu voll nehmen, Kätzchen. Wir sind meilenweit entfernt von deinem alten Zuhause und selbst deine beste Freundin JESS wurde an den Höchstbietenden versteigert. Du wirst Niemanden aus deinem alten Leben wiedersehen, sei froh, wenn du alleine im Haus rumlaufen darfst. Ach ja und versuche es erst gar nicht hier zu entkommen, MEIN Anwesen wurde extra für jemanden, wie dich, gebaut!"

Vor schreck reiße ich meine Augen auf und versuche die Tränen zu überbrücken. Ist mir egal was mit mir passiert, aber warum Jess? Sie war immer gutmütig und half anderen - sowas hat sie einfach nicht verdient!

In meiner Schockstarre habe ich wohl nicht bemerkt, dass der Psycho sich bewegt hat, denn er hat meine Hände von den Handschellen befreit. Endlich wieder in der Lage mich zu bewegen, umklammere ich meine Handgelenke und lasse einen kurzen Seufzer raus. Erneut setzt er sich neben mich aufs Bett und kommt mir mit einem amüsanten Lächeln immer näher

" Fürs erste muss ich dich leider hier unten lassen, wir wollen doch nicht, dass du uns doch entkommst."

Seine Hand verirrt sich in meinem Haar und spielt mit einer Strähne vor meinem Gesicht. Müssen sie das alles etwa noch fertig stellen? Nun entgeht ihm auch ein Seufzer und hält kurz inne. Würde er nicht so ein grässlicher Maskulist und Frauenhändler sein, könnte ich mich glatt in ihn verlieben. Oder führt er den Handel gar nicht an, sondern holt sich nur die Frauen? Allerdings werde ich durch einen weiteren Satz von ihm komplett aus der Bahn geworfen

"Eine bekannte von mir wird dir gleich einige Fragen stellen und sich um dich kümmern, also sei ein braves Kätzchen und gehorche ihr, klar!"

Mit diesen Worten verlässt er den Raum und wirft die Tür hinter ihm gekonnt zu. Nicht zu glauben, dass sich wirklich eine weibliche Person um mich kümmern soll?! Wahrscheinlich ist sie aber eine Sklavin, wenn nicht sogar ein Vergewaltigungsopfer, um sich abzuregen oder noch schlimmer.

Mit einem mal schwingt die Tür auf und zum Vorschein kommt ein kleines, zierliches Mädchen. Nicht vorzustellen, was sie alles mit ihr gemacht haben müssen, so viele blaue Flecken und zerrissene Kleidung, wie sie hat. Die Kleine muss höchstens zwölf, wenn nicht sogar jünger sein. Mit kleinen, zitternden Schritten kommt sie auf mich zu und wagt es nicht mal, den Kopf zu heben. In der Hand hält sie einen Stift, sowie einen Zettel und verschiedene Medikamente.

Ihre brutal, abgeschnittenen, kurzen Haare fallen ihr ins Gesicht und ihr dunkelgrünes, zerrissenes Kleid betont ihre zierliche Figur, sowie ihre dunkelbraunen Augen und Haare.

Direkt vor mir kommt sie zum stehen und setzt sich zu mir aufs Bett. Vorsichtig hebt sie den Kopf und mustert mich mit glasigen Augen. Ihre reine Haut verunreinigen etliche Schnittwunden, sowie mindestens zwanzig Einstichwunden von Nadeln.

Nochmals schlägt die Tür auf und was ich da sehe ist kaum noch in Worte zu fassen...

ℙ𝕤𝕪𝕔𝕙𝕚𝕔 𝕖𝕪𝕖𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt