09 ~ Von Angst zu Mut

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Chapter Thirty-Eight

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Chapter Thirty-Eight

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Als die Kleine fertig und schon fast eingeschlafen war, zogen wir ihr schnell eine Windel, einen Body und wärmere Kleidung an, damit sie sich nicht erkältete.
"So, du kleine Nervensäge, und jetzt brauchen wir noch ein Bettchen." Ich hob das Baby in meine Arme und schaukelte es ein wenig hin und her.
"Vielleicht eine Wanne? Komm, Beth, wir schauen mal nach", meinte Maggie, nahm ihre Schwester und ging aus dem Raum.

"Puhhh..." Ich seufzte leise und setzte mich auf eine der Bänke.
"War ein harter Tag", meinte Hershel, der neben mich kam. "Du solltest dich ausruhen."
"Nein, nein, es geht schon", erwiderte ich leise und wankte immer noch hin und her.
"Ich habe es versprochen", murmelte ich so leise wie möglich.
Dann schaute ich auf und fragte: "Was ist mit Rick?"
Glenn antwortete mir sofort: "Der hat wahrscheinlich schon den ganzen Block geräumt. Als ich nach ihm schauen wollte, hat er mich mit der Axt bedroht."
"Kann man es ihm verübeln?", fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. "Ich bin in meiner Zelle."

So stand ich auf und lief zu den Zellen.
Dort traf ich auf Carl.
Der Junge saß auf der Treppe und blickte traurig auf seine Jacke, in die seine Schwester noch vor kurzem eingewickelt war.
"Hey, Buddy, wie geht es dir?", fragte ich Carl.
"Es geht schon", antwortete er und stand auf, um mich mit dem Baby auf dem Arm vorbeizulassen.
"Komm mit", sagte ich zu ihm, und ohne etwas zu sagen, folgte er mir.
Wir setzten uns in meiner Zelle auf das Bett, und ich gab Carl seine Schwester.
"Keine Sorge, sie schläft erstmal", meinte ich und legte sie vorsichtig in seine Arme.
"Wird sie überleben?", fragte er mich und schaute auf.
"Ich denke schon, sie ist ein starkes kleines Mädchen. Sie wird wie ihr Bruder werden", erklärte ich ihm und lächelte sanft.

Carl schaute mich fragend an und legte den Kopf schief.
"Mutig", wiederholte ich dann.
Er schüttelte nur den Kopf und schaute wieder hinunter.
"Ich bin nicht mutig, ich habe Angst", sprach er dann leise.
"Angst zu haben ist ein Teil davon, ein Teil des Lebens", erklärte ich weiter. "Angst kann dir in vielen Situationen helfen, dich aber auch manchmal in Gefahr bringen. Trauer auch. Man muss nur richtig damit umzugehen wissen."
Der Junge schaute wieder traurig zu mir auf.
Der Griff um seine Schwester wurde stärker.
Ich schloss ihn in meine Arme und zog den Jungen näher an mich.
"Du darfst auch um deine Mutter trauern, niemand sagt, dass es falsch ist", sprach ich leise.

"Wie hast du deine Eltern verloren?", fragte Carl dann nach einiger Zeit.
Ich löste mich ein Stück von ihm, um in sein Gesicht zu schauen.
"Ich war nicht zuhause, als es passierte. Der Ausbruch. Ich war mit einer Freundin unterwegs gewesen, und zurückzukommen war schwieriger als gedacht", versuchte ich ihm zu erklären.
Doch es schmerzte, sich an diese schreckliche Zeit zu erinnern.
"Doch irgendwann hatte ich es geschafft. Sie aber nicht. Sie hatten aufgegeben. Sich selbst. Mich", sprach ich weiter. "Sie haben sich selbst erschossen. Sie wollten und konnten nicht in so einer Apokalypse leben."

²𝖨𝖭 𝖳𝖧𝖤 𝖬𝖨𝖣𝖣𝖤𝖫 ᵗʰᵉ ʷᵃˡᵏⁱⁿᵍ ᵈᵉᵃᵈ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt