02 ~ Streit um ein paar Worte

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Chapter Fifty-Six

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Chapter Fifty-Six

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Nachdem ich mich getrocknet und umgezogen hatte, stand ich mit vollen Taschen vor dem Haus.
Einige Strähnen meiner noch halbfeuchten Haare hatte ich zu einem Zopf geflochten und einige lose zurückgebunden.
In der Zwischenzeit hatten wir genug Konservendosen für die nächsten Tage gefunden.
Außerdem hatten wir Babynahrung für Judith besorgt, was natürlich sehr praktisch war, da die Kleine so viel aß.
Ich hatte bereits alles Notwendige in den Satteltaschen verstaut.
Mein Pferd stand neben mir, während es entspannt am lockeren Zügel graste.
Daryl holte gerade sein Motorrad aus der Garage, wo er es gestern abgestellt hatte.

"Ich könnte mir das auch vorstellen. Aber wie gesagt, wir können unsere Familie und Freunde nicht im Stich lassen", erklärte ich ihm, während er mit seinem Motorrad heranrollte.
Er stieg ab, kam zu mir hinüber, legte einen Arm um meine Taille und zog mich näher zu sich heran.
"Ich verstehe", sagte er leise und drückte einen Kuss auf meinen Haaransatz.
"Komm, wir sollten weitermachen. Immerhin wollen wir unseren Leuten noch ein Festmahl bringen", lächelte Daryl mich dann an.
Kurz darauf schwang er sich wieder auf sein Motorrad und startete es.
Helios zuckte kurz bei dem Geräusch auf, aber ich tätschelte seinen Hals und schwang mich ebenfalls auf den Rücken des Pferdes.
Gemeinsam ritten beziehungsweise fuhren wir vom Haus am See in den Wald, Richtung Gefängnis.

ஜ۩۞۩ஜ

Helios führte ich über den grünen Grasstreifen neben dem Weg, den Daryl befuhr.
Glücklicherweise waren keine Beißer auf dem Weg unterwegs; sie hielten sich lieber bei uns am Gefängnis auf.
Etwa auf halber Strecke verlangsamte Daryl, also tat ich dasselbe und wechselte von Galopp zu Trab, schließlich zum Schritt, bis wir ganz zum Stillstand kamen.

"Was ist los?", fragte ich den Mann auf dem Motorrad.
"Das hier sieht gut aus", meinte er und stieg ab.
Er rollte das Bike an die Seite neben einen Baum und lehnte es dort an.
"Was hast du vor?", fragte ich ihn erneut verwirrt.
"Komm mit!" wies er an und schnappte sich seine Armbrust.
Ich stieg stöhnend von Helios ab, führte ihn neben Daryls Bike und band ihn dort fest.
Dann holte ich meinen Bogen und einen Pfeil aus dem Köcher, um vorbereitet zu sein.
"Das wirst du nicht brauchen", meinte er und deutete mit einer Hand, ich solle ihm durch das Gebüsch folgen.
"Noch nicht", verbesserte er sich dann.
Ich konnte nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln, hielt den Pfeil aber weiterhin locker in meiner Hand.

Wir schlugen uns weiter durch das Gebüsch, um zu einer kleinen Lichtung zu gelangen, durch die ein Bach floss.
Daryl hielt meinen Arm fest, um mich zu stoppen.
Mit einem Finger auf den Lippen signalisierte er mir, keinen Mucks von mir zu geben.
Ich schaute den Jäger nur verwirrt an und legte den Kopf schief.
Er deutete aber nur wieder auf die Lichtung, wo plötzlich eine Reh-Kuh mit ihrem Nachwuchs auftauchte.
Schon fast wollte ich ein "Oh mein Gott" ausstoßen, aber ich hielt meinen Mund zu, um die Tiere nicht zu verschrecken.
Das Rehkitz trabte langsam auf die Lichtung und knabberte an den herausragenden Grashalmen.
Daryl lächelte neben mir und ergriff meine Hand.
"Darum gehe ich so gerne hier raus", begann er zu flüstern. "Nicht nur wegen der Leute und der Ruhe. Es fühlt sich an wie Heimat."
"Das ist wunderschön", sagte ich leise und drehte meinen Kopf zu ihm um.
"Das letzte Mal habe ich das gefunden, als ich alleine unterwegs war", erweiterte er und schaute zu mir hinüber.
"Wann warst du mal ohne mich jagen?", fragte ich ihn daraufhin wieder.
"Als du Bauchkrämpfe hattest", antwortete er knapp.
"Ja, Bauchkrämpfe", verdrehte ich nur die Augen. "Sowas haben Frauen normalerweise."
"Ja, aber seit wann bist du normal?" erweiterte er belustigt und ich konnte ein kleines Grinsen in seinem Gesicht sehen.
Das war eine der Sachen, die ich an ihm liebte, obwohl ich sauer auf ihn war.
"Hey!" meckerte ich den Mann neben mir an und schlug gegen seinen Oberarm.
"Au... Hey, das ist eine der Sachen, die ich an dir liebe", sprach er dann und merkte erst später, was er gerade gesagt hatte.
Ich schaute ihn überrascht an, "Du tust was?"
"Das war nicht so gemeint", meinte er nur daraufhin.
"Das war nicht so gemeint?" wiederholte ich seine Aussage und schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und fragendem Blick an.

"Casey...", begann Daryl jetzt, aber ich ließ ihn nicht ausreden.
"Nein, nein, schon gut. Wenn du es nicht sagen willst, dann sag es auch nicht. Aber dann brauchst du auch nicht erwarten, dass ich noch länger bei dir bleibe", sprach ich gespielt beleidigt.
"Du hast es doch auch noch nicht gesagt", sagte er nun empört, was ich aus seiner Stimme deutlich heraushören konnte.
"Weil Männer immer abhauen, wenn Mann es zuerst sagt", erweiterte ich schnell und gereizt.
"Wo soll ich denn bitte hin abhauen?", fragte er dann in einem verärgerten Ton.
Wir stritten so laut, dass die Tiere uns hörten und flohen.
"Na super, jetzt ist das Festmahl weg", meckerte Daryl mich jetzt an.
"Ist das jetzt meine Schuld?", fragte ich und hoffte eigentlich, dass er nicht darauf antwortete. "Außerdem jagt man keine Reh-Kuh mit einem Jungen um diese Zeit. Das müsstest du doch wissen."
"Was soll das denn heißen? Außerdem hast du angefangen, über das zu sprechen, worüber wir nicht sprechen."
"Nein, du hast angefangen!", schrie ich ihn jetzt schon fast an.

"Ach egal", stieß ich aus, stand ruckartig auf und verließ das Gebüsch, um zu meinem Pferd zurückzugehen.
"Hey, jetzt warte doch mal", rief der ach so tolle Jäger hinterher.
Ich hatte gerade die Zügel von dem Ast gelöst, an dem ich Helios angebunden hatte, und wollte aufsteigen, als er mich eingeholt hatte.
"Was ist denn jetzt mit jagen, wir finden sicher noch etwas anderes. Vielleicht ein Hirsch oder ein Wildschwein", versuchte er mich zu überreden.
"Dann geh ohne mich, ich bringe die Vorräte zum Gefängnis. Die warten sicher schon", sprach ich als Einziges und schwang mich auf den Rücken des braunen Hannoveraners und trieb ihn an.
Ohne zurückzuschauen, ließ ich Daryl am Waldrand stehen.

ஜ۩۞۩ஜ

Als ich zurück zum Gefängnis kam, waren bereits Rick und Carl am Tor, um es zu öffnen.
Der Zauntrupp war dabei beschäftigt, die Beißer auf der rechten Seite abzuwehren, da sie sich zunehmend am Zaun sammelten.
Nachdem ich die beiden Tore passiert hatte, blieb ich stehen und schwang mich von meinem Pferd herunter.
Carl war der Erste, der herangerannt kam, um mich zu begrüßen, nachdem er mit seinem Vater das Tor geschlossen hatte.

"Hi Cay", begrüßte mich der junge Grimes und fiel mir sofort in die Arme.
"Hey Buddy", erwiderte ich und fragte, "Warum so stürmisch? Ich war doch nur einen Tag weg."
"Aber es ist schön, dass du wieder da bist, Kleine", sagte Rick und nahm mich ebenfalls in den Arm.
"Wo ist Daryl?" fragte er dann gleich.

Ich zuckte nur mit den Schultern und verkrampfte meinen Kiefer.
"Noch draußen. Er wollte noch auf die Jagd gehen." Rick schaute mich wissend an.
Carl nahm mir die Zügel aus der Hand und führte Helios zu seinem neu gebauten Stall.
Diesen teilte er sich mit Michonnes Pferd Flames, wenn sie da war.

"Is Michonne eigentlich schon wieder da?" fragte ich Rick, als wir die Taschen mit Nahrung und den Sachen für Judith hochtrugen.
"Nein", antwortete Rick knapp.
"Versuchst du jetzt, von Daryl abzulenken?" hackte er dann nach.
"Was, nein. Warum sollte ich?" versuchte ich es herunterzuspielen.
Der Grimes hielt an, und ich tat es ihm kurz darauf gleich.
"Was ist passiert?" fragte er erneut.
"Wir haben uns gestritten, das ist nichts Neues bei uns", versuchte ich unseren ehemaligen Anführer zu beruhigen.
Rick hatte die Leitung abgetreten, nachdem er eingesehen hatte, dass er verrückt geworden war.
Nun gab es einen kleinen Rat, der alle wichtigen Entscheidungen im Gefängnis traf.
"Und das geht dich auch nichts an", fuhr ich fort und lief weiter den Pfad hinauf.
"Ich dachte, wir könnten uns immer vertrauen, so wie du es gesagt hast. Von Anfang bis Ende", meinte der braunhaarige lächelnd.
Ich seufzte und schaute auf. "Der alte Rick hat mir besser gefallen."

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1351 Wörter

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²𝖨𝖭 𝖳𝖧𝖤 𝖬𝖨𝖣𝖣𝖤𝖫 ᵗʰᵉ ʷᵃˡᵏⁱⁿᵍ ᵈᵉᵃᵈ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt