26 - Revalis Aufstieg

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Revali

»Ich benötige einen Bogen, der meiner Fähigkeiten ebenbürtig ist.« Während ich einen Flügel an meine Hüfte stemme, hebe ich die andere Schwinge über meinen Kopf und tausche mich mit dem Bogenbauer aus, wie ich mir meine Waffe vorstelle. »Er soll keinem anderen Bogen, den du je hergestellt hast, gleichen. Erhaben und von majestätischer Erscheinung soll er sein. Darüber hinaus möchte ich, dass du die Pfeilablage breiter ausbaust, damit ich mindestens drei Pfeile gleichzeitig spannen kann. Der Schnitt des Gestells soll gleichmäßig aber flexibel sein, damit mir schnelle und präzise Schüsse möglich sein werden. Und was die Sehne anbelangt, sie soll die richtige Spannung erhalten, damit ich auch aus weiter Entfernung mein Ziel treffe.«

Ungläubig blinzelt mich der Bogenbauer, ein eher schmächtiger Orni dessen Gestalt dem eines Sperlings ähnelt, an.

Kritisch runzelt er die Stirn, als er seinen Blick zwischen mir und dem Stück Pergament auf seinem Werktisch wechselt. »Das sind ziemlich viele Wünsche für einen Bogen.«

»Nun...« Sorgsam verschränke ich die Flügel hinter meinem Rücken und schreite mit langsamen Schritten auf die Werkbank des Bogenbauers zu. »Das soll auch nicht irgendein Bogen werden, sondern mein Bogen, eine Waffe, die der majestätischen Gestalt eines Adlers ebenbürtig sein wird.«

»Verstehe, so mächtig, wie ein Adler.« Mit einem angeregten Gesichtsausdruck reibt der Bogenbauer seinen Schnabel zwischen zwei Fingerfeder, als er auf die halbfertige Skizze blickt. »Ich denke, da habe ich das richtige für dich.«

Geduldig beobachte ich den Bogenbauer dabei, wie er mit einem Bleistift die Skizze bearbeitet. Er vollzieht einige hektische Striche, bevor er schließlich nickt und mir den Entwurf meines Bogens zeigt.

»Wie wäre es damit?«

Nachdenklich wippe ich mit dem Kopf, als ich die Skizze betrachte. Schon bald komme ich zu dem Entschluss, dass es nicht ganz das ist, was ich mir vorgestellt habe.

So schüttle ich den Kopf und vollziehe eine wegwerfende Bewegung mit meinem Flügel. »Noch nicht ganz! Mach die äußeren Wurfarme schwungvoller, wie ausgebreitete Schwingen.«

»Hmpf! Du scheinst ja ziemlich anspruchsvoll zu sein,« äußert sich der Bogenbauer, ehe er sich wieder dem Stück Papier zuwendet.

Rasch senke ich den Blick und beobachte ihn beim Zeichnen. Währenddessen fallen mir noch einige weitere Punkte ein, die mich noch nicht ganz zufrieden stellen.

Natürlich scheue ich mich nicht davor, dem Bogenbauer meine Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. »Und das rechte Halterstück für den Pfeil soll länger sein, als das linke.«

»Gut...«, murmelt er, bevor er sich daranmacht, meine Idee umzusetzen.

Nun lasse ich ihn die Stellen ausbessern, bis er mir den Plan erneut zeigt.

»Was hältst du davon? Stellt dich das zufrieden?«

Ich beuge mich etwas was vor. Eingehend studiere ich die dem Muster meines Bogens. Nun scheint er so auszusehen, wie ich es wollte. Zufrieden nicke ich mit dem Kopf.

»Schon besser!«, kenne ich die Bemühungen des Bogenbauers an. »Was brauchst du dafür? Ich will nur die edelsten Materialien verwenden.« Entschlossen balle ich meinen Flügel zu einer Faust.

»Wenn dem so ist, werde ich deinen Bogen zu meiner aufwändigsten und besten Arbeit machen.« Flach drückt er seine Schwingen auf seinen Werktisch, als er freudig mit dem Kopf wippt. »Dementsprechend benötige ich hierfür 5 Holzbündel, einen Diamanten, ein Leunen-Horn und die Sehnen eines Leunen.«

Be my angel! (Revali x Tahari)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt