29 - Jagd auf die Yiga-Bande

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Tahari

Während ich mich zusammen mit den anderen in Deckung befinde, sehe ich mit großen Augen dabei zu, wie Vah Naboris unter Urbosas Befehl ein riesiges Loch in den Eingang ins Versteck der Yiga brennt. Das leuchtende Blau des mächtigen Energiestrahls, von dem eine mir sehr vertraute Macht ausgeht, spiegelt sich in meinen Pupillen, während die anderen dabei gezwungen sind, ihren Blick abzuwenden.

Schließlich lässt die Kraft des Strahls nach. Zurück bleibt lediglich ein großes, klaffendes Loch, das einst den versteckten Eingang des Hauptquartiers der Yiga ausgemacht hat.

Mitara

Tief in meiner Mediation versunken sitze ich mit geschlossenen Augen im Dojo, das Gesicht unmaskiert. Ich versuche ihn zu spüren, den Puls der Zeit. Während ich selbst spüre, das meine Kraft wächst und wächst, versichert mir Vaters Stimme, dass meiner Macht schon bald keine Grenzen mehr gesetzt sein werden.

Meine Gliedmaßen beginnen leicht zu zittern, als ich erst ein einfaches, verzerrtes Bild wahrnehme, getaucht in roter Farbe. Zu schnell zieht es an mir vorbei, um etwas Konkretes erkennen zu können. Und dann ist da plötzlich eine tiefrote, leuchtende Scheibe. Der Mond... Er sieht aus, wie als würde er bluten. Scharren von Monster fallen über das Reich von Hyrule her und bringen Tod und Zerstörung. Ein murrender Laut entkommt mir, als ich plötzlich vor meinem geistigen Auge das Schloss sehe. Es ist nur noch mehr ein Schatten, gefangen in der Dunkelheit. Eine große, schweineartige Gestalt kreist um den einst so prächtigen Bergfried herum. Aus seinem Rachen kommt ein Brüllen, das selbst mich in meiner Trance in Ehrfurcht erfüllt.

Die Hände, die ich noch zuvor ruhig auf meine Schenkel gelegt habe, balle ich zu Fäusten, als mir bewusst wird, das ich soeben die Fähigkeit erlangt habe, in die Zukunft zu blicken. Doch wie all mein neue errungen Fähigkeiten befindet sich diese noch im Anfangsstadium. Aber trotzdem, so eine kleine Zukunftsvision erlaubt mir eine entscheidenden Vorteil gegen unsere Feinde. Eins ist klar, es wird passieren, die Verheerung wird ausbrechen.

Erstaunen und Faszination erfüllen mich. Und dennoch kann ich nicht leugnen, dass meine Vision auch andere Gefühle mit sich bringt. Das soll also Ganons immerwährendes Reich sein? Ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was ich mir darunter vorgestellt habe. Aber Vater wird schon wissen, was er tut. Manchmal ist Krieg eben notwendig, um Frieden zu erlangen. Die Göttin und ihre Lakaien müssen fallen. Ohne Gewalt werden wir keinen Sieg erringen und die Yiga werden niemals ihre Heimat zurückbekommen. Es muss also geschehen, was geschehen muss.

Plötzlich trifft mich ein Gefühl, das ich mit der Berührung einer schneidenden Klinge vergleiche. Ich spüre es immer, wenn sich irgendetwas nähert, was von der Göttin berührt wurde. Sei es irgendwelche tänzelnden Feen, ihre auserwählten Schachfiguren oder geflügelte Verwandte, die sich besser von mir hätten fernhalten sollen.

Meine Augen flackern rot auf, als ich die Lider öffne. Ein bitterböses Lächeln zeichnet sich augenblicklich auf meinem Gesicht ab.

»Sie sind hier,« stelle ich entschlossen fest.

Ich hebe meine rechte Hand, in der gut sichtbar meine Zeitmagie pulsiert. Amüsiert betrachte ich die Muster und Zeichen, die in meiner Kraft lodern.

Na dann, auf zum Tanz!

Revali

Plötzlich wackeln die Wände. Sand rieselt schwer von den Deckenwänden. Ein markerschütternder Krach hallt durch die Gänge des Verlies.

Einen erschrocken Laut von mir gebend weiche ich von den Gitterstäben zurück, durch die ich zuvor durchgespäht habe, um die Wachen, die so wie immer mit ihrem lächerlichen Würfelspiel beschäftigt waren, aufmerksam zu beobachten.

Be my angel! (Revali x Tahari)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt