13 - Geänderte Strategie

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Revali

Das Licht von Medohs gewaltvollem Zerstörungsstrahl spiegelt sich in meinen Augen, als die Macht seiner eindrucksvollen Waffe die Monstermassen nahe des verschneiten Gerudo-Hochlands vernichtet. Glacirok, Bokblins, Moblins, Eis-Pyromagie, sie alle haben keine Chance gegen Medohs atemberaubende Kraft.

Die Flügel hinter dem Rücken verschränkt trete ich auf den Rand meines Titanen zu und spähe über seinen Rand, um das Werk seiner Gewalt zu betrachten. Von den Monstern ist lediglich ein schwarzer Fleck auf der graubraunen Erde zurückgeblieben.

Zufrieden nickend drehe ich mich der Steuereinheit zu. Im Einklang meines Herzens pulsiert das Zentrum meines Titans in einer beruhigenden Gleichmäßigkeit. Nicht nur ich bin fühle eine gewisse Befriedigung in diesem Moment, Medoh teilt dieses Gefühl mit mir.

»Gute Arbeit«, lobe ich meinen Titanen.

Als Antwort lässt Medoh einen Triumphschrei ertönen, der selbst im Dorf der Orni noch zu vernehmen ist.

»Für heute scheint dieser Teil von Hyrule sicher zu sein«, raune ich, als ich auf den Landstrich hinunterschiele. »Beschäftigen wir uns morgen mit weiteren Heldentaten.«

Auf meinen Befehl hin ändert Medoh den Kurs.

Ich bin mir sicher, dass die Leute, die die Hütten in diesem Gebiet bewohnen, aus ihren Behausungen schleichen werden, um meinem bewundernswerten Titanen dabei zu beobachten, wie er über die abendliche Landschaft kreist, um ihre Heimat zu bewachen. Sicherlich ein beruhigender Anblick, bevor man sich schlafen legt.

Mit diesen Gedanken versehen begebe ich mich zu Steuereinheit, wie ich es immer tue, wenn ich weiß, dass meine Mission abgeschlossen und die Arbeit getan ist. Gezielt lasse ich mich von dem kühlen Leuchten von Medohs Herzen beruhigen. Das Zentrum seines Seins bereitet mir durchaus Trost. Solange dieses bläuliche Licht beständig ist, kann ich mir im Klaren sein, dass alles in bester Ordnung ist.

»Sei vorsichtig, kleiner Engel!«, hallen plötzlich meine eigenen Worte des Abschieds in meinen Gedanken.

Vor meinen geistigen Augen sehe ich Taharis liebliches Lächeln vor mir, als sie mich mit einer Erwiderung beehrte. »Du auch, großer Revali!«

Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen, aber meine Gedanken waren ständig bei ihr. Ich frage mich, ob es ihr da genauso ging. Ob sie mich wohl vermisst? Fragt sie sich auch hin und wieder, ob es mir gutgeht? Wünscht sie sich manchmal, dass ich bei ihr wäre?

Für mich gleicht es einer Qual, nicht zu wissen, ob sie bei bester Gesundheit ist. Im Gegensatz zu mir und den anderen Recken ist sie nicht im Besitz eines Titanen. Sollte ihr etwas zustoßen, sie wäre ganz allein. Und genau dieser Gedanke bereitet mir Unbehagen. Wenn es mir doch nur möglich wäre, zu erfahren, wo sie sich gerade aufhält. Ich würde sofort zu ihr fliegen und mich nach ihr erkundigen. Obwohl ich nicht nach mehr verlange, als meine Heimat beschützen zu können, so würde ich die Gesellschaft meines Engels doch bevorzugen. Auch wenn ich mich nach wie vor in einem Konflikt befinde, wünsche ich mir nichts mehr, als Taharis Gunst zu erkämpfen. Ich habe mir vorgenommen, um sie zu werben, doch da ich meinen Pflichten nachgehen muss, erscheint mir das nahezu unmöglich.

»Für jemanden, den es gelungen ist, den Wind zu kontrollieren, sollte nichts unmöglich sein«, ertönt Medohs tonlose Stimme in meinem Kopf.

Interessiert lege ich meinen Kopf schief, betrachte Medohs Herz in aller Negier.

»Dein Engel nutzt die Macht der Türme. Sie ist in Ranelle.«

Stumm staune ich über die Tatsache, dass mein Titan um den Aufenthaltsort meines Engels weiß.

Be my angel! (Revali x Tahari)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt