»Was ist das mit uns für dich?«, fragte Fede mich direkt heraus. Sein Blick ruhte auf mir und während ich mich am ganzen Körper anspannte, schien ihn das nicht aus dem Konzept zu bringen.
»Ja, bisschen rumlecken halt, Alter, mehr nich.« Keine Ahnung, ob das glaubhaft klang. Aber ich wollte ihm auf keinem Fall die Möglichkeit bieten, mich zu verletzen. Keine Angriffsfläche bieten.
»Okay, gut.« Fede grinste ein wenig und beugte sich dann vor, um mich auf die Wanne zu küssen. Sein Kuss brannte wie das Gefühl, wenn man sich gerade das Koks die Nase hochgezogen hatte.
Am liebsten hätte ich ihn von meinem Schoß geschubst, auf den Boden. Ihm einen kräftigen Tritt in die Seite versetzt.
Okay, gut.
Für wen hielt sich dieser Wichser eigentlich? Er sollte sagen, dass es für ihn mehr war. Dass er davon träumte, wie wir zusammen waren. Ich wollte ihn betteln sehen, dass ich das gleiche für ihn empfand wie er für mich.
Und nicht so ne Scheiße.
Aber wenn er meinte. Ich blieb seelenruhig. Legte meinen Kopf in den Nacken und inhalierte tief. Mittlerweile war der Himmel über uns dunkel, doch durch das hohe Gebäude des Einkaufszentrums sah man davon nicht viel. Irgendwo über uns befand sich eine Lüftung, die laut rauschte. Aus der Ferne klang der gleichmäßige Verkehr.
»Weißt du, ich wollt nur sichergehen, dass nicht von einer Seite plötzlich mehr ist. Weil, ich finds echt gut, wie es gerade ist. Einfach zusammen mit dir chillen«, sagte er und grinste.
Warum zur Hölle hatte ich eigentlich aufgehört, mit irgendwelchen Frauen zu vögeln, seit wir etwas miteinander hatten?
»Meinse ernsthaft, ich hab für so'n Kack wie Beziehungen Zeit?«, lachte ich höhnisch. »Ich hab zu tun, Alter, mein Job macht sich nicht von allein.«
Fede sah mich einen Moment prüfend an, doch dann grinste er. Fuck, der kaufte mir das wirklich ab. Und dann wollte er so intelligent sein. »Jay, vielbeschäftigt wie immer.«
»Eben.«
Noch immer ruhten Fedes Augen auf mir. Alter, reichte dann langsam auch. »Und das ist wirklich okay für dich, wenn wir das bei was Lockerem lassen? Weil, mir geht's gerade auch so, ich hab da nicht so den Kopf für was anderes.«
Kräftig packte ich an seinen Oberschenkel, vielleicht würde er dann aufhören, über dieses Thema nachzudenken.
»Ich möchte nämlich nichts machen, das irgendwie doof für dich ist.«
»Junge, bist du behindert. Ich hab doch gesagt, alles gut«, seufzte ich und leckte über seinen Hals. Spürte seine Bartstoppeln an meiner Zunge und konnte mich doch nicht darauf konzentrieren.
»Ja, okay«, lachte Fede, ehe ich kräftig in seinen Hals biss. Meine Finger weiter nach oben bewegte, langsam in Richtung seines Schwanzes. Ein tiefes genüssliches Seufzen entwich ihm. »Was wird das, mh?«, murmelte er.
»Nichts«, grinste ich und leckte über seinen Hals. Es gefiel ihm offensichtlich, das erkannte ich an seinem Blick, doch da schob ich ihn abrupt von meinem Schoß.
Ein paar Schritte stolperte er zurück und sah mich verwirrt an.
»Ich muss los«, erklärte ich. Auf meinen Lippen lag ein selbstzufriedenes Grinsen. Er mochte mir eben zwar scheiße wehgetan haben, aber hey, jetzt wusste ich, woran ich war. Hauptsache ich hatte noch die Kontrolle.
Und wenn er mit mir spielen wollte, dann bitte. Konnte ich auch und es würde wie immer sein, wenn man sich mit mir anlegte: Es ging verdammt schmerzhaft aus. Und das nicht für mich.
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Die Verlierer - Sklaven des Erfolgs
Ficção Geral[TEIL 2] Während Jay alles gibt, um der gefürchtetste Dealer der Stadt zu werden, dafür, dass jeder in Berlin seinen Namen kennt, sitzt Federico am Schreibtisch und lernt. Für ein besseres Leben, um eines Tages das Viertel mit seinen versifften Pla...