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Jimin und ich saßen nun schon eine geschlagene Stunde inmitten des Walstücks und versuchten abwechselnd Kräfte aufzurufen, die wir scheinbar doch nicht besaßen

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Jimin und ich saßen nun schon eine geschlagene Stunde inmitten des Walstücks und versuchten abwechselnd Kräfte aufzurufen, die wir scheinbar doch nicht besaßen. Was ein Reinfall. Dabei musste Jimin definitiv welche Besitzen, immerhin hatte er uns schon mehrmals von einem Ort zum anderen gebeamt und spätestens beim zweiten Mal war klar gewesen, dass es keine Einbildung gewesen war.
"Denkst du, diese Magie hat ein Ablaufdatum für uns, weil wir nur für ein paar Minuten in der Flasche waren, bevor sie regelrecht explodiert ist? Vielleicht hatten wir auch bloß eine geringe Menge der Magie in uns und die ist nun aufgebraucht."
"Aber irgendwo muss die Magie doch hin. Wenn nicht zu uns, zu wem dann?"
"Guillaume?"
Das war wohl eine Sackgasse, vom Spekulieren würden wir auch nicht herausbekommen, wo die Magie hin war. Aber verschwand sie wirklich so vom einen auf den anderen Moment? Ich erinnerte mich daran zurück, wie es war, als Jimin die Magie zu ersten Mal benutzt hatte. Um uns zu einem anderen Ort zu bringen, hatten wir eindeutig Körperkontakt gehabt und Jimin hatte sich den Ort, zu dem wir gewollt hatten, konkret vorgestellt. Mir kam eine Idee.
"Vielleicht ist es wie mit den Wünschen. Je konkreter der Wunsch ist, desto passender wird er erfüllt. Möglicherweise braucht diese Art Magie unmissverständliche Befehle von dir. Gib mir deine Hände und hör genau zu."

Wir schlossen die Augen und ich erklärte Jimin, wie der Ort ausgesehen hatte, den ich in meiner Vision gesehen hatte. Ich versuchte jedes kleinste Detail davon an ihn weiterzugeben. Vielleicht war es riskant, aber wenn wir es schafften dorthin zu gelangen, konnten wir uns dort umsehen und ich wäre etwas mehr vorbereitet darauf, einzuschreiten, sollte genau das passieren, was ich gesehen hatte.
"Und jetzt, wenn du alles vor Augen hast, bring uns dorthin, Jimin."
Ich stellte mir den Ort ebenfalls vor, in der Hoffnung, dass es irgendetwas brachte. Ein kleiner Ruck ging durch mich und ich fasste Jimins Hände fester.
"Wann können wir die Augen wieder aufmachen?", fragte er. Ein Zittern überkam mich, da plötzliche Kälte durch meinen Körper schoss.
"Ich glaube, jetzt."
Blinzelnd öffnete ich die Augen und musste feststellen, dass es hier erneut ziemlich dunkel war. Ich trat einen Schritt näher zu Jimin und versuchte ihn zu fokussieren, bis ich ihn endlich richtig sehen konnte.
"Sieht so aus, als sei die Magie noch intakt. Ich hoffe aber, dass wir noch mehr aus dir herauskitzeln können, als magische Ortswechsel. Ansonsten müssen wir überlegen, wie wir diese Fähigkeit am besten als Verteidigung einsetzen."
Jimin sah sich um, nachdem seine Sicht scheinbar vollends zurückgekehrt war. Das Licht war wie vorhin ziemlich schummrig und alles war verlassen. Die Anordnung der Stützsäulen war so akkurat, dass ich das Gefühl hatte, dass ich nicht nur eine Vision gehabt hatte, sondern wirklich hier gewesen war.

Ich zog Jimin an seiner Hand mit mir.
"Sehen wir uns ein wenig um. Dann kennen wir diesen seltsamen Ort wenigstens, falls wir wieder hier landen. Hoffen wir trotzdem, dass es nicht passiert."
Es war alles ruhig und es war nichts verdächtiges zu entdecken. An der Stelle, an der ich das in den Betonboden eingesickerte Blut entdeckt hatte, blieben wir kurz stehen. Das Blut war verschwunden, also war noch nichts passiert. Hieß das, ich hatte ein Ereignis aus der Zukunft mitgehört? Allein die Vorstellung war ziemlich gruselig.
"Sol, lass uns wieder verschwinden. Ich habe kein gutes Gefühl dabei hier zu sein."
Schnell warf ich noch einen Blick um die Ecke, da ich glaubte, ein Geräusch gehört zu haben. Es schien allerdings nur Einbildung zu sein, also nickte ich und hakte mich bei Jimin unter.
"Vielleicht sollten wir wirklich gehen. Hier ist es schon-" Das Geräusch eines Ratschens auf dem Betonfußboden ließ mich meinen Satz unterbrechen und Jimin und ich sahen uns umgehend um. Es war weit und breit nichts und niemand zu sehen, doch schon bald waren Schritte hörbar und ich zog Jimin am Arm, damit wir verschwinden konnten.
"Ihr braucht nicht wegzulaufen." Guillaume. Das hätten wir uns vermutlich auch zusammenreimen können. Vielleicht steckte er auch hinter der Vision und ich war zu neugierig gewesen, sie einfach zu ignorieren.

Jin In The Bottle 2 || park jiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt