Da das Auto mit ein paar Rucksäcken und etwas Proviant bepackt war, fühlte sich unser Aufbruch nach Yangyang an, als würden wir einen kurzen Familientrip machen und nicht zu einem meiner Wettkämpfe fahren. In diesem Moment wünschte ich mir wirklich, dass unsere Schule Gastgeber für die Laufteams verschiedener Schulen landesweit gewesen wäre und nicht so eine weit entfernte Stadt. Wir hatten immerhin über fünf Stunden Fahrt vor uns. Die hätte ich vor zwei Tagen viel lieber mit meinem Team in einem kleinen Bus verbracht, in dem wir gemeinsam Songs gesungen und unsere Snacks geteilt hätten. Ich war mir sicher, die anderen Mädchen hatten so die lange Fahrtzeit verbracht, während ich der ständigen Überwachung durch meine Eltern ausgesetzt war.
"Alle bereit?", fragte Mom, als sie, gekleidet in einem blumigen Frühlingskleid, als würden wir wirklich zu einem Strandurlaub aufbrechen, aus dem Haus kam. Dad hatte sie im Schlepptau.
Mo war noch etwas weniger begeistert als ich. Er hatte sich mit seinem Astrophysikbuch bereits auf die Rückbank gesetzt und sah nur kurz auf.
"So bereit wie noch nie", gab ich etwas unüberzeugt zurück und musste mich anstrengen, um zu lächeln. Ich war ja dankbar, was unsere Eltern alles für unsere Sicherheit taten, aber durch meine verspätete Ankunft in Yangyang, wusste ich nicht, ob ich überhaupt in Bestform war. Ich hatte immerhin auf meine abendlichen Läufe und das Training vor Ort verzichten müssen, nur damit ich in Sicherheit war. Dabei war ich das ohnehin gewesen. Guillaume war nicht mehr aufgetaucht und ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er noch immer glaubte, dass Jimin und ich in der magischen Flasche feststeckten."Jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht, Sol", sagte Mom und strich mir das kurze Haar hinter mein Ohr. Es wurde langsam etwas zu lang, aber die letzten Wochen hatte ich andere Probleme gehabt, als zum Friseur zu gehen. Mittlerweile waren meine Haare so lang, dass sie mich die ganze Zeit im Nacken kitzelten.
"Ich weiß, das ist nicht gerade optimal für dich, aber es hätte sonst was passieren können, hätten wir dich alleine fahren lassen."
"Ich wäre nicht allein gewesen. Aber du brauchst nichts weiter sagen, so ist es nun mal jetzt und es wäre schlimmer gewesen, hättet ihr eure Erlaubnis, das ich mit zum Wettkampf kann, wieder zurückgenommen."
Mom gab mir einen Kuss auf die Stirn und sah mich entschuldigend an. Ich zuckte die Schultern und lächelte verständnisvoll. Meine Eltern machten sich eben sorgen, was sollte ich schon dagegen sagen? Auch wenn es nervte, es war uns mittlerweile allen bekannt, was für eine Gefahr Guillaume sein konnte.
Wir stiegen also ins Auto und fuhren nach Yangyang. Die Fahrt war wie jede andere, wenn wir in den Urlaub fuhren, auch wenn ich merkte, dass meine Eltern noch immer etwas angespannt waren. Doch diese Anspannung hielt sich in Grenzen und so waren wir am frühen Abend an dem Hotel angekommen, in dem wir zwei Zimmer gebucht hatten. Dad teilte sich eines mit Mo und ich mir eines mit Mom. Da der Abend noch jung war, entschieden wir uns, etwas Zeit am Strand zu verbringen. In dem Gruppenchat meines Teams, erfuhr ich, dass die Mädchen auch gerade dort waren und ich hielt immer wieder Ausschau nach ihnen, während ich Fotos für Risa, Ronny und Jimin machte. Jimin war der erste, der zurückschrieb.
"Seid ihr gut angekommen?" Ich lächelte und schrieb zurück, dass die Fahrt ziemlich langweilig gewesen und alles reibungslos verlaufen war.
Wir schrieben eine Weile hin und her und ich vergaß ganz, dass ich ja eigentlich nach meinem Team hatte schauen wollen. Ich ging mit meiner Familie über den Strand, während ich aber nur auf mein Handy starrte und genauso blitzschnell auf Jimins Nachrichten antwortete, wie er auf meine.
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Jin In The Bottle 2 || park jimin
Fanfiction|Part 2| Kim Solin weiß noch gar nicht wie sorglos, behütet und einfach ihr Leben ist, trotz des neuen Schülers aus ihrer Nebenklasse, der sie fälschlicherweise für einen Jungen hält. Erst, als eine antike blaue Flasche auftaucht und mit ihr ein un...