Noch immer im Bett eng zusammengerollt, beruhige ich mich langsam und richte mich auf.
Wo ist er nur?
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, als er die Treppe rauf rannte. Ich schlinge das Bettlaken fest um meinen erschöpften Körper und folge dem Weg nach oben, den Till genommen hat.
Ich sehe ihn, mit dem Handy am Ohr, vorne an der Reling. „...das ist mir egal! Finden Sie sie und zwar schnell! Ich kümmere mich um den Rest!"
Ich stehe wie angewurzelt da und beobachte ihn aus sicherer Entfernung. Ich kann seine Stimmung nicht ganz einschätzen und das schüchtert mich ein.
„Scheiße!" brüllt er, greift nach etwas, das ich nicht erkennen kann, und wirft es ins Wasser. „Scheiße, scheiße, scheiße..." Fluchend schlägt er mit den Fäusten auf die Reling, bevor er mich bemerkt, sich umdreht und die Hände so stark um die Reling legt, dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten. „Komm her Liebes, es tut mir leid."
Vorsichtig mache ich ein paar Schritte auf ihn zu. Allerdings bin ich immer noch etwas geschockt von seiner Reaktion, sodass ich einen Abstand zwischen uns lasse. Ich verstehe seine Reaktion einfach nicht. „Sagst Du mir, was los ist?" Ich spreche leise und vorsichtig und er nickt: „Ja, das werde ich, allerdings hatte ich gehofft, dass ich all das von Dir fern halten kann!" Ich versuche die Stimmung etwas aufzulockern. „Das dürfte wohl schwierig werden, wenn ich ein Teil des Ganzen bin."
Till kommt auf mich zu, schlingt die Arme um mich und flüstert tief durchatmen: „Und genau das ist es, was mir Angst macht!" Wenn er Angst hat sollte ich es vielleicht auch etwas ernster nehmen. Seine Arme und Nähe geben mir soviel Sicherheit, dass ich die Augen schließe und das Laken zu Boden fällt, als ich meine Arme um seinen betörenden Körper schlinge. „Wovor hast Du Angst? In Deinen Armen fühle ich mich so sicher, wie nirgendwo anders!"
Viel zu schnell verlässt er unsere Blase aus Zärtlichkeit und hebt das Laken auf, um es wieder um mich zu wickeln. „Du holst Dir noch den Tod! Komm zieh Dich an, wir fahren zurück und dann holen wir ein Paar Sachen aus Deiner Wohnung. Ich möchte, dass Du bei mir bleibst."
Zuckersüß und mit einer schüchternen Geste, in der Hoffnung, dass ich dadurch die gedrückte Stimmung etwas heben kann, frage ich: „Fragen Sie mich etwa gerade, ob ich bei Ihnen einziehe Mister Warner?" Er grinst: „Das war nicht ganz mein Plan, aber ich gebe zu das klingt mehr als nur verlockend." Er presst seine Lippen auf meine. Es ist die pure Leidenschaft, die nur er mir so intensiv zeigen kann. Mein Herz setzt einige Schläge aus. Wir genießen unseren Kuss noch eine ganze Weile in der Einsamkeit des Meeres, bevor wir die Fahrt Richtung Heimat antreten.
„Für wieviele Tage soll ich packen?" Seitdem wir die „Morningstar" verlassen haben, hat Till kein Wort gesprochen! Auch nicht, als wir in meiner Wohnung angekommen sind. Er sitzt auf der Couch und schaut von seinem Handy zu mir auf: „Ich weiß es nicht. Pack soviel Du willst, wenn was fehlt, können wir es immer noch später holen." Seine tonlose Stimme, zusammen mit seinem niedergeschlagenen Blick, treffen mich bis ins Mark.
„Hey, es geht mir gut und bei Dir bin ich sicher. Hör bitte auf Dir einen Kopf zu machen!" Er springt so schnell von der Couch auf, dass ich zusammen zucke. Seine Hände streifen durch sein Haar und verschränken die Finger im Nacken, während er den Blick aus dem Fenster hält. „Ahhh, das macht mich alles wahnsinnig. Aurora, Du hast keine Ahnung von all dem und eigentlich, solltest Du das auch nicht! Aber weil ich so egoistisch bin und unfähig bin mich von Dir fern zu halten, steckst Du mitten drin!"
Ich lege meine Hand auf seine Schulter und streichle ihn beruhigend: „Bleib ruhig, zusammen schaffen wir das schon!" Er zieht mich in seine Arme: „Wie schaffst Du es nur immer wieder mich zu beruhigen? Komm, pack Deine Sachen, dass wir zu mir fahren können und ich Dir alles erzählen kann." Er gibt mir einen Kuss auf die Wange.
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Die Macht seiner Augen -neu überarbeitet-
RomantikWas haben diese Augen nur an sich? Und warum werfen sie mich derart aus der Bahn? Ist das alles wirklich real oder nur ein kreiertes Bild meines Wunschdenkens? Ist er überhaupt real? Oder auch nur ein Abbild meiner blühenden Phantasie, die eindeutig...