Kapitel 18

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Nachdem wir noch eine Stunde vor uns hingedöst haben, beschließen wir, uns auf die Terrasse zu setzen. Gedankenverloren streiche ich mit der Hand über meinen Bauch, als Till fragt: „Liebes, alles in Ordnung?" Ich sehe ihn nicht an und spreche langsam: „Schatz, ich möchte gerne schnellstmöglich unser Baby untersuchen lassen. Es macht mich regelrecht verrückt nicht zu wissen, ob alles in Ordnung ist." Ich hebe meinen Blick und sehe, dass er mich mitfühlend ansieht und es ihm genauso geht: „Ich habe bereits einen Termin für nächste Woche Mittwoch in einer Spezialklinik gemacht. Mich macht die Ungewissheit auch verrückt." Es beruhigt mich nun zu wissen, dass er ebenso fühlt und unsere Ungewissheit nächste Woche ein Ende hat. Hoffentlich ein Glückliches...

„Schau nicht so traurig Liebes, nächste Woche wissen wir mehr." sagt er, beugt sich zu mir herunter, gibt mir einen zärtlichen Kuss und hebt mich ohne Schwierigkeiten und Vorwarnung hoch. Ich quieke: „Ahh, was hast Du vor?" Er grinst schelmisch, zwinkert mir zu und rennt mit mir auf dem Arm los: „Wir gehen jetzt baden!" Ich kreische: „Schatz, nein bitte..." Aber natürlich habe ich keine Chance!

Ich genieße das Eintauchen ins kühle Wasser. Als ich wieder auftauche, suche ich blinzelnder Weise nach Till: „Na warte Mister Warner! Das bekommst Du wieder!" Wir toben und tollen wie Teenager im Wasser. Ich liebe diese spielerisch, kindliche Weise, die zwischen uns herrscht. Ungezwungen, frei von den ganzen Problemen und randvoll mit Liebe.

„Ich kann nicht mehr. Ich gehe raus." sage ich nach einer Weile lachend und steige aus dem Pool. „Okay Liebes, ich schwimme noch ein paar Bahnen." Er taucht bereits wieder unter, während ich mein Handtuch um die Hüften schwinge und mich auf die Liege in die Sonne lege. Es dauert nicht lange und ich schlafe ein...

Dieses Mal träume ich von einer Wiese mit duftenden Blumen und einer Picknickdecke auf der Till mit unserem Baby liegt und spielt.... Was für ein wunderschöner Traum, hoffentlich bleibt es nicht nur einer!

„Was? Wie ist sowas möglich? Wer würde so etwas tun?" Ich schrecke hoch, weil ich Till schreien höre. Ich sehe wie er auf der Terrasse mit dem Handy am Ohr auf und ab geht. „... finden Sie es heraus! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Stellen Sie sich vor Aurora wäre mit dem Wagen gefahren! Himmel! Machen Sie schnell, ich erwarte Ihre Antwort!"

Wütend schmeißt er das Handy auf den Tisch. Herrje, das klingt nicht gut! Seine Augen treffen auf die Meinen, ich halte die Luft an, stehe auf und gehe langsam auf ihn zu.

„Entschuldige bitte, ich wollte Dich nicht wecken." Till's Schultern und sein Kopf hängen nach unten, als ich vor ihm stehe. „Schon gut. Was ist denn passiert?" frage ich nach. Doch er schaut zu Boden und schüttelt nur den Kopf: „Ach nichts, alles gut. Mach Dir bitte keine Sorgen." Diesmal bin ich Diejenige, die sein Kinn anhebt, damit er mich ansehen muss. „Das stimmt nicht! Ich kann es Dir ansehen. Was ist mit Deinem Wagen?" Till atmet tief durch: „Versprich mir, dass Du Dir keine Sorgen machen wirst!" Ich hebe zwei Finger und grinse ihn an. „Jemand hat die Bremsleitungen meines Wagens angeschnitten!" antwortet er mir und greift mit seiner Hand an meinen Oberarm.

Mir bleibt der Mund offen stehen und meine Augen sind weit aufgerissen: „Oh mein Gott! Das heißt, es war gar kein Unfall?" Kalter Schweiß läuft mir den Rücken runter. Die Angst schnürt mir regelrecht die Kehle zu. „Nein, Jemand hat es vorsätzlich getan. Aber Liebes, bitte mach Dir keine Sorgen, meine Leute werden herausfinden, wer das getan hat und dann wird dieser elende Mistkerl zur Verantwortung gezogen!"

Ich bin sprachlos und meine Gedanken überschlagen sich: „Aber warum tut jemand so etwas Schreckliches?" Ich lege die Hände vor die Augen und fange an zu weinen. Die Hormone der Schwangerschaft sind nicht gerade hilfreich für meine aufgewühlten Emotionen. „Ich weiß es nicht. Ist schon gut Liebes, mir wird nichts passieren." Er nimmt mich in seine starken Arme und spendet mir den Trost, den ich jetzt brauche. Aber die Vorstellung und die Angst ihn verlieren zu können sind so stark, dass ich die Tränen nicht unterdrücken kann. „Das kannst Du nicht wissen. Ich liebe dich so sehr!" Ich drücke ihn so fest ich nur kann an mich und wünschte ich müsste ihn nie wieder loslassen.

Die Macht seiner Augen -neu überarbeitet-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt