Till und ich sitzen bereits seit knapp zwei Stunden im Auto, jeder in seine Gedanken versunken. Seine Hand ruht auf meinem Oberschenkel, während ich die vorbeiziehende Landschaft beobachte.
„Wollen wir kurz irgendwo halten? Ich habe einen Bärenhunger. Wie sieht es bei Dir aus Liebes?" fragt er und bricht damit unser Schweigen.
Ich richte meinen Blick auf seine wunderschöne Silhouette und lächle: „Gerne, eine Kleinigkeit könnte ich auch vertragen." Er schenkt mir ein zauberhaftes Lächeln und drückt meinen Oberschenkel. Sofort schlägt mein Herz wieder schneller, denn seine Berührung hallt in meinem ganzen Körper wieder.
Wir sitzen in einem Rasthof-Diner, das eher spärlich möbliert ist. Die Kellnerin ist schon etwas älter, aber sehr bemüht die Gäste zuvorkommend und schnell zu bedienen. Wir bestellen Essen und Getränke bei ihr und widmen uns dann wieder unserem Gespräch. Ich muss einfach seine Redseligkeit nutzen, um mehr zu erfahren. „Erzählst Du mir bitte noch ein wenig von Deiner Tante und Deinem Cousin?" bitte ich in.
Er fährt sich abermals mit der Hand durchs Haar und lässt sich in die Lehne der Sitzbank fallen: „Puh, ja sicher. Ich weiß nur nicht so genau, was ich Dir von den beiden erzählen könnte..." Ich greife über den Tisch, lege meine Hand auf seine und drücke ein wenig zu um ihn zu bestärken. „Beschreib sie mir doch einfach."
Erneut atmet er tief durch: „Also gut. Sophie, meine Tante, ist eine sehr hochnäsige und geldfixierte Person und achtet peinlichst genau auf Etikette. Und Colin, tja Colin ist ein Kindskopf und Chauvinist. Wie er mit Frauen umgeht kann ich gar nicht in Worte fassen." Till macht ein angewidertes Gesicht.
„Was ist mit der Krankheit? Haben Sie sie auch?" möchte ich von ihm wissen. Und wieder schaut er traurig nach unten und fummelt an einer Papierserviette herum: „Nein, sie haben mehr Glück gehabt, als meine Eltern und ich!"
Ich bereue meine Frage sofort: „Tut mir leid. Ich wollte Dich nicht traurig machen!" Verständnisvoll streicht er mit seinem Daumen über meinen Handrücken: „Schon gut Liebes. Aber seitdem ich Dich kenne, ist der Gedanke an eine Zukunft ohne Kinder noch schlimmer." gibt er aufrichtig zu. „Es ist okay Till, wir haben doch uns..." versuche ich ihn aufheitern! „...und das Eichhörnchen!" Er lacht kurz auf und hebt seinen Blick wieder, gerade als unser Essen serviert wird. Mission Aufheiterung gelungen! In Gedanken klopfe ich mir auf die Schulter und mein inneres Ich nickt mir stolz zu.
Während wir unser Essen genießen, plaudern wir über nicht so schwerwiegende Themen. Nachdem wir unsere Teller geleert haben und ich meinen Mund mit einer Serviette abgewischt habe, sehe ich Till in seine wunderschönen, tiefbraunen Augen: "Danke. Das war echt gut! Mir war gar nicht bewußt, dass ich so hungrig war." Sein Grinsen reicht über das ganze Gesicht: „Freut mich, dass es Dir geschmeckt hat. Wir sollten auch weiter fahren, es ist noch immer ein langer Weg."
Hand in Hand verlassen wir das Diner, er küsst mich noch einmal, bevor wir steigen ins Auto einsteigen und unsere Fahrt fortsetzen. Es dauert nicht lange, bis mir die Augenlider zufallen und ich ins Land der Träume entfliehe.
Als ich die Augen wieder öffne, glaube ich noch immer zu träumen! Ich sehe durch die Windschutzscheibe des SUV und vor mir steht ein süßes, aber dennoch nobles Holzhaus aus Blockbohlen. Es ist im Bungalowstil gebaut, hat wunderschöne, rote Fensterläden, eine kleine Veranda und steht mitten im Wald. Im Hintergrund erkenne ich einige Berge und noch mehr Wald. Das ist die pure Idylle!
„Hey Schlafmütze, magst Du nicht aussteigen?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Till hier neben mir steht und die Tür bereits geöffnet hat. „Ich... ich habe..., na klar. Es ist wahnsinnig schön und unglaublich idyllisch. Ich bin echt sprachlos." Ich bemerke selbst, wie ich über das ganze Gesicht strahle und offensichtlich ist es ansteckend, denn mein Traummann sieht ähnlich aus.
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Die Macht seiner Augen -neu überarbeitet-
RomanceWas haben diese Augen nur an sich? Und warum werfen sie mich derart aus der Bahn? Ist das alles wirklich real oder nur ein kreiertes Bild meines Wunschdenkens? Ist er überhaupt real? Oder auch nur ein Abbild meiner blühenden Phantasie, die eindeutig...