Kapiel 20

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Ich fasse es nicht!

Die Party hat gerade erst begonnen und schon hängt diese Schlange an seinem Rockzipfel! Ich werde das ein für alle Mal unterbinden und es ihr und auch ihm klar machen!

Mit gestrafften Schultern und voller Entschlossenheit schreite ich langsam und so anmutig, wie es mir nur möglich ist, nach unten. Offensichtlich bemerkt er meine Nähe, denn obwohl er mit dem Rücken zu mir steht, dreht er sich um. Als er mich erblickt, weiten sich seine Augen und nehmen eine noch tiefbraunere Farbe an, als ich es gewohnt bin. Sein Kinn fällt herunter....

Mein inneres Ich macht eine Geste, wie bei einem Strike. Genau diese Reaktion hatte ich mir von Till erhofft! Innerlich feiere ich bereits meinen Triumph.

Unten angekommen würdige ich ihn zunächst keines Blickes, gehe an ihm vorbei, direkt auf Samantha zu: „Hallo Samantha, Du verstehst sicher, wenn ich mir jetzt meinen Verlobten schnappe und die Feier zu Ehren von Al mit ihm gemeinsam genießen möchte! Du entschuldigst uns!" Ich nicke noch einmal in ihre Richtung, harke mich bei Till ein und gehe mit ihm zur Bibliothek, als ich sie noch rufen höre: „Aber... Verlobter?!" Als ich mich noch einmal nach ihr umsehe, erkenne ich, wie ihr die Augen fast aus dem Gesicht springen und die Spannung ihres Körpers verloren geht.

Mein inneres Ich macht einen Sprung und verneigt sich vor mir.

„Du siehst umwerfend aus Liebes. Aber was sollte das mit dem Verlobten gerade? Ich wollte es zu gegebener Zeit und im angemessenen Rahmen verkünden." fragt er mich, während ich meinen Blick steif geradeaus halte.

Als wir in der Bibliothek angekommen sind und uns niemand hören kann, löse ich mich von ihm, stemme die Hände in die Hüften und sehe ihn starr an. Meine Wut über diese Person droht mich zu übermannen und ich bin so aufgebracht, dass ich glaube meine Halsschlagader springt gleich heraus: „Genau das ist es! Du wolltest! Aber ich wollte dieser..., dieser..., mir fallen nicht mal Worte für diese Person ein! Dieser falschen..." Er fällt mir ins Wort: „Liebes..." Ich hebe die Hand und unterbreche ihn schlagartig: „Warte, lass mich das jetzt bitte sagen! Also... dieser falschen Schlange endlich einmal klar machen, dass Du zu mir gehörst! Ich verstehe, ihr habt eine gemeinsame Vergangenheit, aber ICH bin Deine Zukunft! Also, ich möchte, dass auch Du ihr das noch einmal deutlich machst! Verstehst Du das?"

Till scheint in einer Art Schockstarre zu stecken und sieht mich verwirrt an: „Natürlich Liebes. Mir war nicht klar, dass Dich das so stört. Irgendwie bin ich froh, dass Du ihr von unserer Verlobung erzählt hast. Denn auch ich habe das Gefühl, sie hofft noch immer auf unsere Wiedervereinigung." Er greift etwas zögerlich nach meinen Händen: „Mein Nein hat sie offensichtlich nicht akzeptieren wollen. Ich denke aber nach Deiner Ansprache sollte selbst sie es verstanden haben. Und wenn nicht, werde ich es ihr noch einmal mit Nachdruck klar machen!" Er schaut mir tief in die Augen und ich erkenne Reue in seinem Blick.

Mein erhitztes Gemüt beruhigt sich langsam: „Okay, mir ist bewusst, dass sie noch einmal auf Dich zu kommen wird, um Dir zu sagen, was sie seit Tagen loswerden will. Aber das muss nicht wirklich heute sein! Wollen wir jetzt mal Deinen Onkel suchen? Ich möchte ihm furchtbar gerne gratulieren." Ich lächle ihn an. Till nickt und gibt mir einen leichten Kuss, bevor wir Hand in Hand zurück zu den Gästen gehen.

„Till..., Aurora..., da seid Ihr zwei ja. Mein Gott, es ist alles so toll, ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken soll?!" Alvin kommt durch die Menge auf uns zu gestürmt und reißt Till und mich in eine herzliche Umarmung.

„Alles Liebe Onkel Al. Das haben wir sehr gerne gemacht und es freut uns, wenn es Dir gefällt." sagt Till während er sich bereits von Al löst. „Auch von mir alles Liebe und Gute, mögen all Deine Wünsche in Erfüllung gehen" gratuliere ich und drücke Al noch fester an mich, um meine Glückwünsche zu untermauern.

Die Macht seiner Augen -neu überarbeitet-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt