Verschwunden

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PoV Sally

Zwischen uns herrschte Stille.
Wir brauchten Zeit, um zu verarbeiten, was gerade passiert war.
{y/n} wollte sich umbringen... Hätten wir sie überhaupt aufhalten sollen?
Mein verdeckter Blick wanderte zu Frank, welcher sich auf sein Messer fokussierte.
Ghostface hingegen drehte sich um und lief in Richtung Camp.
"Idioten!", fluchte er, bevor er ganz verschwand.
Frank und ich entschieden uns ebenfalls, in unsere Hütten zu gehen, ohne ein weiteres Wort auszutauschen.

PoV {y/n}

Im Survivorcamp begrüßte mich Claudette, die sich um mich und Dwight sorgen machte.
"Wo ist Dwight?", fragte sie schließlich.
Ich seufzte.
"Lange Geschichte... Ihm geht's gut...", meinte ich, wobei ich flüsternd ein "mehr oder weniger" hinzugefügt habe.
Sie fragte nicht weiter, denn schließlich war sie wie meine freundliche Schwester, welche mich ohne viele Worte verstand.
Ich lief in mein Zimmer und dachte über die letzte Prüfung nach.

Kein Wort kein Ton von sich gegeben. Nur sein Messer und der Baum draußen, vor dem Tempel. Feine wunderschöne Handarbeit, die man nicht mehr sehen wird, aber in Erinnerung bleibt. "Warum?", flüsterte ich mir hoffnungslos selbst zu.
"Michael, selbst du? Das reine Böse in Person?"
Wie kann sich nur eine Person wie er in jemanden verlieben? Das ist ein Fremdwort für ihn... Er kennt keine Emotionen außer Hass und Wut.
Apropos Stalker... Was ist aus Ghostface und den Anderen geworden?
Eigentlich möchte ich das nicht wirklich wissen, vielleicht hat Frank sie verletzt oder umgebracht, wobei das nicht mal funktionieren kann.
Ich wünschte ich wäre bei Caleb, das letzte Mal war es schön... Bis auf die Kontrolle, welche ich über mich verloren hatte...

Es klopfte an meiner Tür und ohne auf meine Antwort abzuwarten kam Jake herein.
Mein Blick wanderte sofort zu ihm und ich schaute ihn schräg an.
"Du bist da!", meinte er.
Die letzte Begegnung mit ihm war... Komisch und schnell... Schließlich wollte ich unsere Diskussion vermeiden.
Doch jetzt gibt es kein entkommen mehr.
Jake setzte sich neben mich auf mein Bett und nahm mich fest in den Arm.
Es fühlte sich seltsam an, jedoch im positiven Sinne.
Die Umarmung hatte etwas an sich und ich konnte Wärme und Liebe spüren.
Liebe, im Gegensatz zu den Killern.
Ich erwiderte nur schwer, da ich ihn schließlich nicht verletzten wollte, weil er schon so ein Softie war. Aber genau das ist so süß an ihm... Seine Fürsorge und Ruhe...
"Jake...", fing ich an.
Doch er kam mir zuvor.
"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht...", als ob er es mir noch schwieriger machen wollte...
"Jake! Stopp!", ich befreite mich von seiner Umklammerung.
"Ich mag dich wirklich, aber nicht so! Hör auf damit! Sonst werde ich noch vollkommen verrückt...", ich guckte in seine dunklen Augen, die im Mondlicht, welches durch das Fenster schien, glänzten.
Doch er ignorierte meine Aussage und nahm mich erneut in den Arm.
"Egal... Ich respektiere dich und deine Bitte, aber ich werde trotzdem für dich da sein und auch als Bruder, Kumpel oder bester Freund", er gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er letztendlich loszog.
Ja, ein totaler Softie...
Aber sein kleiner Kuss war wie ein Tropfen Hoffnung... Hoffnung auf Befreiung...
Nun saß ich da, alleine, ich wartete, aber auf was?
Ich beschloss, ein bisschen zu schlafen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Gesagt getan.

Als ich wieder meine Augen öffnete hat sich kaum etwas geändert.
Doch ich sah etwas in der dunklen Ecke.
Es bewegte sich. Die Gestalt sah aus wie Micheal.
"Micheal?", fragte ich.
Doch meine Augen täuschten mich, es war nur ein Schatten, welcher durch das Zimmer huschte, der vom Fenster aus kam.
Der Plan mit dem klaren Kopf hat sich wohl geknickt...
Ich bilde mir ja schon etwas ein... Als würde ich irgendwie an Schizophrenie leiden... Ach was! Ich übertreibe! Kann ja mal passieren...
Dennoch war ich durcheinander und muss irgendwie einen freien Kopf bekommen!
Sollte ich mit Claudette reden? Immerhin ist sie eine von wenigen, die mich verstehen...

Nachdem ich aufgestanden bin lief ich zu Claudette's Zimmer und klopfte an.
"Hey, ich bin's... {y/n}... Ich würde gerne mit dir reden!", allerdings bekam ich keine Antwort.
Mit meiner Überlegung, einfach reinzugehen, zögerte ich, tat es aber trotzdem.
Ihr Zimmer war leer.
Komplett leer. Kein Bett, kein Tisch, kein Stuhl, keine Möbel...
"Komisch...", flüsterte ich und beschloß Jake aufzusuchen.
Nach ewigem Suchen, fiel mir auf, dass ich niemandem, sprich keinen einzigen Survivor begegnet bin...

Ich lief aus der riesigen Hütte und auch draußen: nichts Lebendiges, nicht einmal die Bäume, alles schwarz um mich herum.
Nur das unendliche Lagerfeuer,welches ungefährlich war.
Und plötzlich: ein kalter Rückenschauer.
Mein Körper bekam Gänsehaut und ich drehte mich reflexartig um.
Anstatt eine Hütte, erblickte ich ein Feld voller roten, braunen und orangenen komischen Blumen, mit Entitus-ähnelnden Spinnenbeine?!
Ich atmete tief ein und lange wieder aus.
Wo war ich?

Dbd - Gefangen in der Hölle {x female Reader} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt