Erstes Gespräch

19 1 2
                                    

Ich bleib mitten auf dem Weg stehen. Dean drehte sich zu mir um und fragte: „Was? Einen Geist gesehen?"
Ich ignorierte die Frage und fragte zurück: „Joel wusste, dass du mit deiner Mum, ihrer Freundin und deren Tochter campen gehst, oder?"

Er blickte verwirrt drein, antwortete aber: „Ja, wieso?"

Ich seufzte. „Weil sie auch wusste, was ich in den Ferien mache und sich den Rest zusammengereimt hat. Sie hat immer wieder was angedeutet und gesagt, ich solle Spaß haben und mich mal auf was neues einlassen."

Nun blieb Dean ebenfalls stehen und sagte: „Du hast recht, sie meinte zu mir, ich würde bestimmt eine super Zeit haben. Wie leicht Menschen sich irren können."

Danach setzte er seinen Weg fort. Irgendwie tat seine Aussage weh, ich weiß wir werden bestimmt keine Freunde, aber trotzdem.

„Was ist? Kommst du?" „Jaha."

Nach einem weiteren Stücke, indem keiner von uns wirklich was sagte, nahm ich meinen Mut zusammen und fragte: „Und was hast du so für Hobbys?"
Nach einem verwirrten Seitenblick von Dean erklärte ich: „Na unsere Mütter meinten doch wir würden uns schon gut verstehen, da wir so viele Gemeinsamkeiten hätten. Ich wollte nur wissen, ob sie recht hatten. Mit den Gemeinsamkeiten."
„Na dann, ähm... Ich mag Sport, spiele Handball und in der Schule ist deutsch ganz ok. Und Gemeinsamkeiten?" Verdutzt schaute ich ihn an. „Ja, kann man so sagen."

Wir liefen wieder schweigend nebeneinander her, bis er meinte: „Und, was sind jetzt deine Interessen? Ich hab dir immerhin auch was über mich erzählt."
„Ach so, ähm, genau das gleiche. Ich mag es Sport zu machen, spiele Handball, naja habe ich zumindest und nur für Deutsch und Sport lohntest sich zur Schule zu gehen. Und vielleicht noch für Kunst. " „Oh... Warum spielst du denn kein Handball mehr?" „Bin doch gerade erst hergezogen und hab noch nach keiner Mannschaft geschaut." „Stimmt. Aber in dem Verein, in dem ich spiele gibt es auch eine weibliche Mannschaft."
„Schlägst du mir gerade vor im gleichen Verein zu spielen, wie du?" „Naja, viele andere Möglichkeiten hast du hier in der Gegend nicht."

Irgendwie musste ich über seinen Vorschlag grinsen. Warum auch immer.
Vielleicht würde ich mir nach den Ferien ja wirklich mal das Training der Mannschaft in seinem Verein angucken. Und vielleicht, aber nur ganz vielleicht war er ja wirklich nicht so fies, wie er immer tat und die Ferien würden zumindest akzeptable und aushaltbar werden.

Wir liefen noch eine ganze Weile durch den dichten Wald und schwiegen. Aber es war kein unangenehmes schweigen, als wir beide unseren Gedanken nachhingen.
Dieses Mal handelte es sich bei dem x auf der Karte ebenfalls um eine Lichtung.

Als wir dort ankamen bauten wir jeweils unsere Zelte auf und dieses Mal schaffte ich es tatsächlich alleine. „Ha, Ich bin schneller fertig als du."
„Ach, ich hab dir doch nur einen Vorsprung gelassen. Du kannst ja nicht immer langsamer sein, als ich."
Wütend stampfte ich den eben noch entdeckten, fehlenden Herring in den Boden, erwiderte aber Nichts weiter darauf.

Nachdem ich meine Sachen im Zelt mehr oder weniger eingerichtet hatte, kroch ich wieder hinaus und merkte, dass es inzwischen leicht angefangen hatte zu regnen. Trotzdem guckte noch die Sonne schwach durch den Zweigen hindurch und verlieh dem grauen Himmel einen Lichtblick.

Ich nahm mir schnell einen Müsliriegel aus der wasserdichten Vorratstasche und kroch zurück in mein kleines gemütliches Zelt. Auf richtiges Essen würde ich wohl noch warten müssen, bis es aufgehört hatte zu regnen und so nahm ich mein Buch heraus und fing an zu lesen.

Ich war komplett in die Fantasiewelt des Buches versunken und merkte nicht, wie jemand den Reisverschluss öffnete und den Kopf hinein steckte.

„Du liest? Was denn" Erschrocken drehte ich mich um und sagte: „Ähm ja..., tue ich.", während ich das Buchcover in die Höhe hielt und so zu erkennen hab, was ich so las.
Er grinste schief und meinte: „Kein übler Geschmack."

Wir schauten uns einen kurzen Moment lang tief in die Augen, als Dean sich räusperte: „Eigentlich wollte ich nur Bescheid sagen, dass es nicht mehr regnet und wir uns was zu essen machen können."
Er hatte recht, das stetige prasseln auf den Waldboden hatte aufgehört. Also klappte ich mein Buch zusammen und machte mich daran, aus den Zelt zu krabbeln.

Und als ich draußen mit denn schnell angezogenen Schuhen stand, erblickte ich einen wunderschönen Regenbogen, der sich über dem Horizont erstreckte.


So, dieser Teil war etwas kürzer und nicht ganz so pünktlich, wie sonst.
Sorry.
Ich hoffe es stört euch nicht, dass ich auch für die Zukunft noch nicht weiß, ob ich pünktlich updated kann, da ich jetzt einige Klausuren schreibe.

Camping- with the guy I don't likeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt