Mit seinen warmen Fingern legte Dean den eiskalten, triefenden Lappen auf meinen Knöchel.
Uh, war das kalt.Als er damit fertig war, sprach ich das an, was mir vorhin eingefallen war: „Dean, es gibt da ein Problem."
Er blickte von meinem Fuß hoch und schaute mir in die Augen. Ich weiste auf mein Zelt, aus dem man seit neustem einen super Blick auf den Nachthimmel hatte.Er nickte und meinte leicht hin: „Naja, viele Möglichkeiten bleiben dir ja nicht. Entweder du schläfst draußen, was ich nicht empfehlen würde, da es kalt ist und vermutlich wieder regnet, wir brechen den Ausflug doch ab, oder du schläfst bei mir im Zelt."
„Ähm..."
Ich war möglicherweise ein ganz kleines bisschen überfordert, aber irgendwie hatte ich keine wirkliche Wahl, ich würde mich einfach ganz an den Rand legen und so klein war sein Zelt ja auch nicht. Außerdem gönnte ich meiner Mum die freie Zeit mit ihrer Freundin, sie hatte es nach dem ganzen Stress wirklich verdient.„Okay, danke. Kann ich meinen Rucksack da auch noch irgendwie drin untergekommen? Nicht das meine Sachen nass werden."
„Ja klar. Eine Wahl bleibt mir ja nicht wirklich. Hast du noch Hunger?"Genau in diese, Moment begann mein Magen zu Knurren und ich bemerkte, wie Deans Mundwinkel zu Zucken begannen. „Ich werte das mal als Ja."
Damit gab er mir einen Löffel und wir aßen gemeinsam die Gulaschsuppe, die ich durch die ganze Aufregung schon längst vergessen hatte.Als ich auf hatte stand ich auf und humpelte zu meinem Zelt.
„Was wird das?" „Ich packe meine Sachen in dein Zelt und ziehe mich dann um."
„Gib den Rucksack schon her." Dean stand auf und nahm ihn mir aus der Hand, „Du sollst deinen Fuß doch nicht unnötig belasten."
„Es geht schon. Außerdem brauch ich meine Schlafsachen." Dean machte ihn auf und hielt ihn mir hin, während er mich abwartend anschaute.Ich holte sowohl meine Schlafsachen, als auch meine Zahnbürste raus und machte mich auf den Weg zum Fluss.
Ich putzte schnell die Zähne und zog mir mein Schlafshirt, was in Prinzip wie ein Nachthemd war, drüber.
Da ich mich dieses Mal nicht in meinem Zelt umziehen konnte, versuchte ich mich so schnell es ging umzuziehen, was mich fast dazu brachte ins Wasser zu stürzen. Na das hätte mir auch noch gefehlt. Als ich die paar Meter, wieder zum Zelt, zurückgelegt hatte, merkte ich, dass Dean bereits meine Isomatte neben seine gequetscht und sogar meinen Schlafsack darauf gelegt hatte.Ich blickte mich zu ihm um: „Danke."
„Mhm, ich gehe dann auch mal Zähne putzen und so."
Ich nickte und begann in sein Zelt zu krabbeln, was mir extrem falsch vorkam. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack und wartete.
Es war komisch hier so alleine zu liegen, in dem Wissen, dass gleich der Typ noch kommen würde, den ich eigentlich nicht ausstehen konnte.Ich hörte wie sich der Reißverschluss wieder öffnete und er ins Zelt kam. Auf einmal merkte ich, wie er den Reißverschluss meines Schlafsacks unten öffnete und meine Füße fingen an zu freieren. „Was soll das?"
Der kalte Lappen, den er um meinen Knöchel legte, war Antwort genug und Dean schien das genauso zu sehen.
Schweigend schloss er meinen Schlafsack wieder und legte sich ebenfalls hin. „Danke. Für alles." Ich glaubte ihn sowas, wie ein immer wieder gerne zu erwidern hören, aber wahrscheinlich hatte ich mich verhört.Ich schlief trotz der Tatsache, dass ich neben Dean in einem kleinen Zelt lag, recht schnell ein.
Auch wenn mich die Nähe zu ihm zugegebenermaßen etwas verwirrte und hibbelig machte.Am nächsten Morgen wachte ich vollkommen ausgeschlafen und fröhlich auf.
Nach einem kurzen Schock, dass jemand neben mir lag, fiel mir alles wieder ein und ich entspannte mich wieder.Ich lag auf der Seite, Dean zugewendet, der ebenfalls auf der Seite schlief.
Seine Augen waren noch geschlossen und das erste mal sah ich sein Gesicht von nahem.
Im Moment sah er total entspannt aus und seine langen Wimpern...
„Willst du mich noch weiter anstarren, oder stehen wir auch gleich mal auf."Erschrocken setzte ich mich blitzschnell auf.
Und lief knallrot an.„Ähm.... Ich geh dann mal mich fertig machen."
Ich versuchte mich einigermaßen elegant in diesem kleinen Zelt hinzuhocken.
Allerdings war dabei nicht die Größe des Zeltes ein Problem, sondern eher mein Fuß.
Ich hatte ganz vergessen, wie weh es tat, wenn ich den Knöchel belastete und verlor das Gleichgewicht.
Ich fiel nach hinten und landete halb auf Dean, der einen Schreckenslaut ausstieß.Ich lag auf seiner breiten, muskulösen Brust und schaute zu ihm hoch. Einen Moment lang schauten wir uns tief in die Augen, dann murmelte ich: „Sorry," und versucht mich erneut aufzurichten.
Da ich ja zumindest versuchte aus Fehlern zu lernen krabbelte ich dieses mal auf Knien zum Reißverschluss und schälte mich aus dem Zelt.
Die frische Morgenluft umfing mich und unwillkürlich musste ich Lächeln.
Schöne Ferien euch allen (oder zumindest denen, die jetzt ebenfalls Ferien haben)!!!
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Camping- with the guy I don't like
RomanceStell dir vor du kommst an eine neue Schule und da gibt es diese eine Person, die du einfach nicht ausstehen kannst. Ihr kriegt euch immer in die Haare, egal worum es geht. In meinem Fall heißt diese Person Dean. Blöderweise habe ich dem Campingau...