10. Die Party (1)

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"Alles Klar! Ich brauche Luftschlangen hier. Noch ein bisschen Konfetti da! Und am besten machen wir hier das Buffet hin", wies Samantha uns an als wir die anstehende Party planten. Lauter angesagte Schüler würden heute Abend hier eintreffen, um ihren Geburtstag zu feiern. Dabei werden wir versuchen, die Leute aus dem Video ausfindig zu machen. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass eine Person so dreist war und so eine Videoaufnahme verbreitete.

"Gut dann haben wir jetzt alles vorbereitet", verkündete ich, als wir gerade die letzte Dekoration in Samanthas Wohnzimmer angebracht hatten. Damit war nun fast alles vorbereitet. Jetzt fehlten nur noch die Gäste. Ein wenig graute es mir jedoch davor, wenn diese eintrafen, sicher würden auch Jackson und Noel zu so einer Party aufkreuzen. Bevor ich mich von meiner Angst übermannen ließ, konzentrierte ich mich schließlich auf das Wesentliche.

"Steven! Hier ist die Liste mit den Details, auf die du achten musst. Ich weiß eigentlich brauchst du immer meinen Blick aber heute Abend, da vertraue ich ganz auf deinen", ich drückte ihm einen kleinen Zettel, welcher voller Details war auf welche er achten musste, bei den Gästen. Eine Person in dem Video trug zum Beispiel ein rotes Armband. Steven konnte zwar nicht so gut die Emotionen anderer Menschen lesen, aber dafür konnte er Details erkennen, welche ich übersehen würde. Deshalb musste heute Abend er derjenige sein, auf dessen Blick wir vertrauten.

"Ich werde dich nicht enttäuschen, Danny", versprach er mir und verstaute die Liste sorgfältig in seine Hosentasche. "Hey, du kannst mich gar nicht enttäuschen", heiterte ich meinen Freund auf und nahm ihn einmal ganz feste in den Arm. Ich glaubte immer an ihn. Nein, dies war nicht bloß Glauben, ich wusste, dass er alles schaffen konnte.

"Nawww! Ihr seid so süß zusammen", hörte ich Samantha aus der Küche rufen. Sie war im Gegensatz zu den anderen sehr Enthusiastisch eingestellt was unsere Beziehung anging, obwohl ich sie theoretisch für Steven versetzt hatte. Frauen sind einfach kompliziert. Dennoch war ich froh Samantha zu haben. Sie hat schon sie viel für mich getan und jetzt ließ sie uns sogar ihre Geburtstagsparty dazu benutzen, unsere Probleme zu lösen. Heute Abend sollte es also auch um sie gehen.

Nachdem wir alles nun auch alle Getränke und Snacks für das Buffet herausgestellt hatten, überbrachte ich ihr eine Kleinigkeit. Steven und ich verbrachten Stunden damit, das perfekte Geschenk für sie rauszusuchen. Damit sie auch wusste, dass wir ihr jede ihrer Hilfen dankbar waren. Mit Freude überreichte ich Samantha eine liebevoll eingepacktes Geschenk, welches mit einer dunkelroten Schleife verziert war. Auf dem Päckchen standen mit blauer Tinte folgende Worte geschrieben: Von Danny und Steven, für Samantha.

"Huh? Das wäre doch nicht nötig gewesen", blieb sie jedoch bescheiden und nahm nur ungern so eine Großzügigkeit an. "Das ist immerhin dein Geburtstag. Bitte nimm es also an", bestand ich darauf. Ich habe sogar meine Schwester angerufen, um sie zu fragen, was ich einem Mädchen schenken könnte. Mag sein, dass ich schwul bin, aber dennoch hatte ich keine Ahnung was Mädchen gefiel. In unserer Gesellschaft werden wir oft als Feminin dargestellt, dabei sind wir homosexuellen Jungen, gar nicht so klischeehaft wie man uns in den Medien darstellt.

Es war einfach erschreckend wie viele Leute nach meinem Coming-out dachten, ich wäre nun eine komplett andere Person. Dabei war ich immer noch der selber Sport verrückte und humorvolle Typ wie zuvor.

Steven und ich sahen gespannt zu, als sie das Geschenk endlich auspackte. Nachdem sie das Papier entfernt hatte, hielt sie eine blaue Schatulle mit einer wunderschönen Kette in der Hand. Samantha staunte nicht schlecht als sie eine glitzernde Silberkette mit einem schwarz gefärbten, funkelnden Herz als Anhänger auspackte. Ihre Freude konnte man ihr einfach vom Gesicht ablesen.

"Ahhh! Sie ist so wunderschön! Vielen Dank", strahlte sie und drückte mich so feste, dass ich beinahe zerquetscht wurde. "Nichts zu danken", waren die Worte, welche ich noch aus mir heraus bekam. Nie hätte ich gedacht, dass dieses zierliche Mädchen so kräftig wäre. Nachdem sie mich endlich losgelassen war, war Steven fällig.

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