14. Sterne am Nachthimmel

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"Das hier ist mein kleines Baby! Ein Teleskop, welches ich zu meinem zwölften Geburtstag bekommen habe. Mit seinem Blick, wird uns heute Abend keine Sternschnuppe entgehen", prahlte Steven mit seiner Gerätschaft, welche er extra heute für den Meteoritenschauer hervorholte. Interessant, was Steven so alles über die Erkundung des Weltalls und all seine Planeten und Phänomene wusste. Es war so süß wie er mit seinem Wissen angab.

"Was ist eigentlich dein Lieblingsplanet?", fragte ich während ich ihm dabei half, das Teleskop auf der Terrasse aufzubauen. "Definitiv der Saturn. Der Sechste Planet unseres Sonnensystems. 82 Monde und beständig aus Wasserstoff und Helium. Ein wahrer Traum von einem Gasplaneten", schwärmte Steven. Ich bewunderte es wirklich, dass er all diese Informationen kannte, ohne sie irgendwo ablesen zu müssen.

"So Fertig! Unser perfekter Ausguck für heute Abend steht bereit. Jetzt fehlen uns nur noch ein paar Snacks. Zum Glück hat sich der Himmel nach dem Regen geklärt", sprach er stolz, als er das Gerät fertig aufgebaut hatte.

"Ich kümmere mich drum. Wann kommen diese Sternschnuppen noch mal?", fragte ich nach bevor ich mich auf den Weg zur Küche machte, eigentlich entstammt dieses Naturschauspiel aus nichts weiter, als Staubteilchen von aufgelösten Kometen. Dennoch ist es wunderschön anzusehen. Es wird ungefähr um 0 Uhr beginnen", Steven strahlte förmlich vor Begeisterung. Seine Seele brannte förmlich für die Astronomie. Das war aber noch lange hin. Wir brauchten irgendwas um uns die Zeit bis dahin zu vertreiben. Etwas Jugendfreies. "Wollen wir noch mal mit dem Hund spazieren gehen?", schlug ich vor. Steven nickte nur und ich pfiff Wanda zu uns. Sie trug bereits die Leine in ihrer Schnauze. Anscheinend hatte sie ebenfalls Lust auf eine kleine Nachtwanderung. Ich leinte sie an und Steven packte ein paar Leckerlis ein.

"Bleibt aber nicht zu lange weg. Wehe sie liegt nicht um Punkt elf bei mir am Fußende", rief Vater uns zu, als wir gerade die Tür öffneten. "Keine Sorge Dad, bis dahin sind wir zurück", versprach Steven bevor wir uns auf den Weg machten. Es war ziemlich kühl in dieser Sommernacht, aber der Himmel war klar. Wanda blieb an der ein oder anderen Ecke stehen um ihr Geschäft zu erledigen. Ich war froh, dass sie so ein ruhiger und lieber Hund war, meine Großmutter hatte mal so einen kleinen Chihuahua gehabt, welcher mir bei jedem Besuch in die Schuhe gepinkelt hatte. Der Kleine hatte mich gehasst vom ersten Augenblick an.

"Danny, erinnerst du dich noch an unsere Wanderung in der Grundschule?", kam Steven auf einmal diese Erinnerung in den Kopf. Ich wurde ganz rot und versteckte meine Hände hinter dem Rücken. "Nein. Das ist nie passiert", behauptete ich, als mir wieder einfiel, was er meinte.

"Kinder, ihr wisst, heute ist Übernachte in der Schule Tag. Das heißt, es wird die Schlafsäcke und Taschenlampen auszupacken!", verkündete Ms. Susan voller Vorfreude. Ein mal im Jahr veranstalteten wir eine große Übernachtungsparty in unserer Grundschule. Dabei spielten wir Gesellschaftsspiele, erzählten uns Gruselgeschichten und durften so viele Süßigkeiten naschen, wie wir wollten. Die Lehrer wussten gar nicht, auf was sie sich da einließen.

Wir Kinder hielten unsere Aufseher ziemlich auf Trapp. Gemeinsam mit Noel und Jackson hatte ich die ganze Zeit über herumgealbert. Bei einer Nachtwanderung erzählten wir uns die ganze Zeit über Gruselgeschichten und machten mithilfe unserer Taschenlampen kleine Schattenfiguren. Jackson hatte seinen Spaß daran, aber Noel machte sich fast in die Hose. Früher sind wir drei unzertrennlich gewesen. Ich schätze Menschen ändern sich, wenn sie älter werden.

Am Abend spielten wir drei zusammen Mensch-ärgere-dich-nicht. Gerade als wir das Spielbrett aufgebaut hatten, rückte eine weitere Person zu uns. "Danny, darf ich mitspielen?", fragte Steven als er plötzlich hinter meinem Rücken stand. Im Gegensatz zu den anderen Kindern war er ganz alleine und hatte niemandem zum Spielen. "Na klar, setz dich zu uns", lud ich ihn ein. Dies war zu der Zeit, als Steven noch dachte wir könnten Freunde sein.

Feel the Summer Rain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt