My private chauffeur

Kapitel 50

Letztendlich habe ich Mrs. Miller die Wahrheit erzählt, weshalb ich das Video brauche. Sie war schockiert und wollte auf der Stelle die Polizei rufen als sie das Video gesehen hat aber ich konnte sie davon abhalten. Ich hab einen viel besseren Plan. Daher gibt sie mir eine Kopie der Aufnahmen mit und speichert diese zur Sicherheit nochmal auf ihren PC. Bevor ich gehe sagt sie noch fies grinsend zu mir: ,,Mach diesen Brandon fertig. Ich konnte ihn nie leiden, er hat seine Bücher immer zu spät zurückgegeben".

Meinen Rucksack trage ich wie einen heiligen Schatz in meinen Armen. Man müsste mich jetzt schon töten, um an ihn heran zukommen. Vor der Eingangstür warte ich auf Thessa, sie will ich als nächstes in meinen Plan einweihen. Keine 5 Minuten später ist sie auch schon da. Ohne Kommentar greife ich sie am Arm und ziehe sie von der Schule weg. In der Nähe der Bushaltestelle bleibe ich stehen, mir scheint das weit genug weg von den anderen. Bevor sie anfangen kann zu reden flüstere ich ihr schnell ins Ohr. Als ich fertig bin schaue ich in ihre immer größer werdende Augen: ,,Omg Skye. Das ist Perfekt!". ,,Ich weiß", wie blöde grinsend gehen wir zurück in die Schule.

Im Unterricht kann ich kaum still sitzen und zuhören. Ich habe solche Hummeln im Hintern, ich will meinen Plan endlich starten aber ich muss mich gedulden. In der Mittagspause suche ich Ian und Jack auf, ihnen erzähle ich das gleiche wie Thessa. Die beiden sind genauso begeistert von meinem Plan.

Nach der Schule wartet der unangenehme Teil auf mich. Ich muss meiner Mom die Wahrheit erzählen, denn meinen Plan kann ich nicht durchziehen, ohne dass sie etwas mitbekommen wird. Als sie von der Arbeit kommt beschließe ich sofort mit ihr zu reden. Schnell und schmerzlos, so wie beim Pflaster abreißen.

Die Sache im Wald und den illegalen Boxring erwähne ich allerdings doch lieber nicht. Ich beschränke mich nur auf die Entführung und erzähle ihr Tyler hat mich da rausgeholt, musste aber dafür ein paar Schläge einstecken.

Zunächst hört sie mir geduldig zu aber dann fängt sie an zu toben und zu schümpfen. Erst über Brandon, was für ein Arschloch er sei und wie man sich nur in Menschen täuschen kann und dann über mich, warum ich ihr nicht die Wahrheit erzählt habe und in was für eine Gefahr ich war. Ich lasse sie so viel toben, wie sie Kraft hat. Ich weiß aus Erfahrung, dass es sinnlos ist sie beruhigen zu wollen.

Nach 15 Minuten hat sie sich so weit beruhigt, dass ich weiter erzählen kann. Dazu ziehe ich die bedeutungsvolle CD aus meinem Rucksack.

,,Der Plan ist perfekt. So können wir es diesem miesen Arschloch richtig heimzahlen", bedeutungsvoll reibt Mom ihre Hände aneinander, wie ein Bösewicht. Sofort fange ich an zu lachen.

Später kommt Thessa zu mir, so wie wir es ausgemacht haben und um 18:00 Uhr fahren wir mit meiner Mom zur Polizei. In der Zwischenzeit schreibt mir Ian eine Nachricht, dass sie vor Ort sind und bestätigen, dass Brandon auch da ist.

Die Polizisten schauen uns erst komisch an, als ich ihnen erzähle, dass ich entführt wurde. Schließlich sitze ich in Fleisch und Blut vor ihnen. Entführungsfälle werden selten von den Opfern selbst geschildert. Nachdem ich meine Story beendet habe, frage sie mich ob es Zeugen gibt, denn ohne Zeugen können sie schlecht etwas unternehmen. Da kommt die CD ins Spiel.

Gemeinsam mit den Polizisten schauen wir uns das Video an. Man kann gut erkennen, wie Brandon mich auf dem Parkplatz abfängt. Danach sieht man wie ein anderer Typ von hinten angeschlichen kommt und mir einen Sack über den Kopf stülpt. Brandon packt meine Füße und gemeinsam tragen sie mich aus dem Bild. Mom und Thessa bestätigen, dass es sich um Brandon Hump handelt. Den anderen Typen kennen wir nicht aber ich bin mir sicher, dass Brandon ihn ganz schnell verraten wird.

Die Polizisten wollen schon zu Brandons Haus fahren, um ihn zu verhaften, da halte ich sie auf. ,,Sie werden ihn nicht Zuhause anfinden. Ich kann Sie gerne zu ihm führen, ich weiß wo er ist und er wird dort auch nicht so schnell weg sein".

Mom, Thessa und ich fahren also vor und die Polizisten uns hinter her. An der Schule angekommen stelle ich voller Freude fest, dass der Parkplatz fast komplett gefüllt ist. Gemeinsam laufen wir zum Football-Feld. Ich zeige den Polizisten wer Brandon ist, die Nummer 12. Daraufhin lassen sie das Spiel vom Schiedsrichter unterbrechen und laufen mitten aufs Feld zu Brandon.