Kapitel 28

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,,Thessa, wieso ist Tyler mit auf dem Ausflug?"
Verwundert schaut sie zu mir rüber: ,,Tyler ist im anderem Sozialkundekurs von Mrs.Jones. Es fahren beide Kurse mit".
,,Oh, das wusste ich nicht", meine Augen kleben an der Bustür, ich kann Thessa nicht anschauen. Jeder der den Bus betritt wird von mir abgescannt, bitte lass es nicht Tyler sein.

Als die Türen mit einem quietschen zu gleiten ist das wie Musik in meinen Ohren. Kein Tyler ist eingestiegen. Zufrieden lasse ich mich tief in meinen Sitz gleiten.

,,Was ist eigentlich los mit dir?", fragt Thessa.
Da fällt mir ein, ich habe ihr noch gar nicht erzählt wie Tyler mich hat fallen lassen. In Kurzfassung erzähle ich ihr was passiert ist.

,,Da steckt mehr dahinter", kommt es prompt von ihr, ,,Sowas würde er nicht einfach so machen. Glaub mir, er mag dich".

,,Das bezweifle ich nun wirklich sehr", meine ich spöttisch.

Thessa beharrt weiterhin darauf, dass Tyler mich mögen würde. Sie meint er hat nur Angst vor seinen eigenen Gefühlen. Ich glaube ihr zwar immer noch nicht, lasse es aber dabei bleiben. Schließlich wechselt Thessa von ganz allein das Thema.  

Den Rest der Fahrt ist sogar ganz angenehm gewesen. Thessa hat daheim ihren Süßigkeitenschrank geplündert. Innerhalb von einer Stunde war alles leer. Unser Platz sieht aus wie eine Müllhalde. Auf dem Boden, auf unserem Schoß, sogar in den Haaren haben wir leere Verpackungen.

Nach ca 2 Stunden kommen wir an. Irgendwo im Nirgendwo. Wir sind länger durch einen Wald gefahren und jetzt biegen wir auf eine endlos lange Einfahrt ab. Der Kies knirscht unter den Reifen und wirft den Bus unangenehm hin und her. Jetzt bereue ich all die Süßigkeiten gegessen zu haben.

Am Ende der Einfahrt steht eine Holzhütte in der größe eines kleinen Familienhauses. Willkürlich frage ich mich, wie wir dort alle unterkommen sollen. Dafür ist der Vorhof sehr groß, hier könnten noch 4 weiter Schulbusse problemlos stehen. Als wir alle ausgestiegen sind, fahren die Busse davon. Manche schauen ihnen schockiert hinter her.

Auf der Veranda der Holzhütte taucht ein Mann zwischen 50 und 60 Jahren auf. Grinsend schaut er unseren bunten Trupp an. Mrs.Jones stellt sich neben ihn und bedeutet uns näher zu kommen.

,,Also meine lieben Schüler, dass hier ist Mr.Lambert. Er und andere, die gerade im Wald unterwegs sind, werden mich dieses Wochenende unterstützen".

Mr.Lambert winkt einmal kurz in die Menge.

,,Und jetzt zu den wichtigen Dingen. Ihr werdet über das Wochenende hier im Wald Zelten", ein allgemeines stöhnen geht durch die Menge. Auch Thessa und ich können keins unterdrücken.

,,Ihr werdet in vierer Gruppe eingeteilt mit jeweils zwei Jungs und zwei Mädchen. Die Gruppen werden aus beiden Kursen zusammengestellt. Dann bekommt ihr einen Kompass und eine Karte auf dem euer Zeltplatz eingezeichnet ist, dort liegen schon Utensilien für euch bereit. Eure Aufgabe ist es, das Wochenende dort zu überstehen. Ich, Mr.Lambert und seine Assistenten werden auch im Wald übernachten, immer in euerer Nähe aber nicht sichtbar für euch. Ab und zu werden wir auch bei euch vorbei schauen. So und jetzt werden wir eure Handys einsammeln aber ihr werdet Notfallhandys bekommen. Darauf sind die Nummern von uns gespeichert".

Ein noch größeres stöhnen geht durch die Menge und diesmal stöhnen wirklich alle genervt.

,,Und nun werde ich die Gruppen vorlesen", Mrs.Jones zieht einen Zettel aus ihrer Tasche. Blind greife ich nach Thessas Hand.

,,Gruppe eins bilden: Jane, Stella, Tim und Milo. Gruppe zwei: Alice, Sara, John und Jamie. Gruppe drei: Thessa...", nein! Thessa schaut mich traurig an und geht dann nach vorne. Das kann ja was werden.

Mrs.Jones fährt unbeirrt fort:,,Gruppe vier: Skye, Amber, Sam und Tyler."
Ich will sterben. In einer Gruppe mit Tyler und der Schulschlampe Amber. Was habe ich getan um so ein schlechtes Karma zu haben.

Doch dann höre ich etwas, was noch schlimmer ist:,, Gruppe fünf: Lara, Megan, Nick und Brandon".

Brandon! Ich habe ihn aber in keinen der beiden Buse gesehen. Wo ist er? Mrs.Jones klärt meine Ungewissheit als sie weiter redet:  ,,Brandon wird später zu seiner Gruppe stoßen, da er aufgehalten wurde".

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass der Boden sich öffnen würde und ich darin auf ewig verschwinden kann. Das Wochenende wird Ka-ta-st-ro-phal

My private chauffeur Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt