Kapitel 22

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Obwohl ich ziemlich lange geschlafen habe, fühle ich mich nicht wirklich ausgeruht. Ich war immer mal wieder wach und habe seltsames geträumt. Einmal habe ich mit Scott rumgemacht und plötzlich war es Tyler den ich geküsst habe, total seltsam.

Müde schleppe ich mich ins Bad. Dort mache ich mich halbherzig fertig und ziehe einfach eine olivgrüne Hose an und dazu ein weißes Top und meine schwarzen Nikes.

In der Küche hat mir meine Mom wieder ein kleines Frühstück gemacht, heute sind es Pfannkuchen. Im nu schlinge ich das Essen runter. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich langsam aus der Haustür gehen sollte. Ich verabschiede mich von meiner Mom, indem ich ihr einen Kuss auf die Wange drücke und nehme auf dem Weg nach draußen meine Tasche.

Vor der Haustür erwartet mich eine kleine Überraschung. Ein Pick up steht direkt vor unserem Haus und ein gut gelaunter Ian steht davor. Ian fährt einen Pick up!

,,Seit wann fährst du einen Pick up? Kann ich mir den mal ausleihen? Ich liebe Pick ups. Ich wollte schon immer mal mit einem Pick up ins Autokino und hinten auf der Ladefläche sitze, um den Film zu sehen, ich stelle mir das so schön vor", begeistert hüpfe ich um den Pick up herum.

,,Was ist denn mit dir los? Wunderst du dich nicht warum ich hier bin und nicht Tyler?", Ian schaut mir lachend zu.

Mitten in der Bewegung hallte ich inne ,,Stimmt. Wo ist Tyler?"

,,Tyler kann dich heute nicht mitnehmen. Deshalb steig ein, wir kommen sonst zu spät", er hält mir die Beifahrertür auf und hilft mir einzusteigen, denn der Pick up ist ziemlich hoch.

Ian packt mich an meinen Hüften und hebt mich mit Leichtigkeit auf den Beifahrersitz. Er selbst schwingt sich ohne Anstrengung hinter das Lenkrad. 

,,Warum kann Tyler mich heute nicht fahren?", frage ich neugierig.

,,Ähm... Das solltest du lieber ihn selbst fragen", Ian fährt sich nervös mit einer Hand über den Nacken.

Mein Gefühl sagt mir, hier stimmt etwas nicht. Ich werde definitiv Tyler fragen.

,,Aber lieb von dir, dass du mich fährst", liebevoll lächle ich ihn an.

,,Ach das ist doch kein Problem. Außerdem würde Tyler mich umbringen, wenn ich dich nicht fahre", Ian hat wieder sein typisches Grinsen im Gesicht, welches ich immer an ihm auf dem Schulhof sehe.

Auf dem Schulparkplatz bin ich es mittlerweile gewöhnt, dass ich angestarrt werde aber heute habe ich das Gefühl sind die Blicke intensiver.

,,Danke fürs mitnehmen Ian", ich will mich gerade auf den weg ins Schulgebäude machen, da zieht mich Ian in eine herzliche Umarmung. Überrascht von seiner Berührung zucke ich zuerst zurück aber dann erwiderte ich seine Umarmung.

Danach schleppe ich mich müde in den Biologieraum. Mrs.Witch erzählt gerade etwas von Synapsen als es an der Tür klopft und meine Sozialkunde Lehrerin Mrs.Jones den Raum betritt. Entschuldigend sieht sie Mrs.Witch an, ,,Tut mir wirklich leid, dass ich Ihren Unterricht störe aber ich muss etwas wichtiges meinen Schülern mitteilen".

Mrs.Witch deutet mit einer Handbewegung an, dass sie eintreten und sprechen soll.
Mrs.Jones stellt sich vor uns und jetzt ziert ein breites grinsen ihr Gesicht. Seufzend lasse ich meinen Kopf auf den Tisch fallen, dieses Grinsen heißt nichts gutes.

,,Also das folgende betrifft nur die Schüler, die meinen Sozialkundekurs besuchen. Am Freitag werden wir über das Wochenende in den nahegelegenen Wald fahren und dort Zelten. Ihr werdet in Gruppen aufgeteilt und müsst zusammen das Wochenende ohne jegliche Hilfe überstehen. Euer Einsatz wird bewertet und macht dreißig Prozent eurer Endnoten aus. Und die Teilnahme ist für alle verpflichtend. Um die Kosten müsst ihr euch keine Sorgen machen, die übernimmt die Schule. So das wars von mir. Danke Mrs.Witch", Mrs.Jones verlässt den Raum und mein Leben ist vorbei, jetzt klaut die Schule auch noch mein Wochenende.

In der Mittagspause schleppe ich mich zu unserem üblichen Tisch. Dort lasse ich meinen Kopf wieder auf den Tisch fallen. ,,Streichle mir über den Kopf und sag mir das alles gut wird", murmle ich zu Kim.

Die lacht erstmal, macht dann aber was ich gesagt habe. Das geht 5 Minuten so, bis Thessa zu uns kommt, die setzt sich genauso genervt neben mich.

,,Was ist euch zwei denn über die Leber gelaufen?", fragt Josh neugierig.

Thessa übernimmt das Antworten für uns, ,,Wir müssen mit unserem Sozialkundekurs über das Wochenende Zelten fahren."

Die Jungs fangen an zu lachen, Stella und Kim drücken ihr Beileid aus. Thessa und ich machen schon Pläne, wie wir das ganze überleben sollen.

Bevor die Mittagspause rum ist, muss ich nochmal zu meinen Spind, Bücher holen. Als ich davor stehe stockt mir der Atem. Quer über meinen Spind steht das Wort: SCHLAMPE geschrieben und drum herum noch andere Beleidigungen wie Miststück und Hure. Empört krame ich nach einem Taschentuch und versuche die Worte zu entfernen, doch es funktioniert nicht. Stinksauer pfeffere ich meine Sachen in den Schrank und hole meine Geschichtsbücher raus. Wütend knalle ich die Spindtür zu und blicke in Tylers blutiges Gesicht. Erschrocken lasse ich meine Bücher fallen.

,,Wer war das?", knurrt Tyler und zeigt auf meinen Spind.

,,Die bessere Frage ist, wer war das?", entsetzt zeige ich auf sein Gesicht.

,,Niemand", jetzt macht sich Tyler an meinem Spind zu schaffen aber auch er bekommt die Farbe nicht ab.

,,Du hast dich also selbst so zugerichtet", mit verschränkten Armen stelle ich mich zwischen ihn und meinen Spind.

,,Ist jetzt nicht so wichtig. Geht es dir gut?", besorgt schaut er mich an.

Verwirrt schaue ich ihn an, ist er auf den Kopf gefallen, ,,Ja, warum soll es mir nicht gut gehen? Was ist überhaupt mit dir los? Du siehst ein wenig gehetzt aus und die Tatsache, dass du blutest ignorierst du völlig".

Erleichtert atmet Tyler aus. Ich drücke ihm ein Taschentuch in die Hand, welches er dankend annimmt und sich das Gesicht säubert. Tyler will wieder etwas sagen aber die Schulglocke unterbricht ihn. Fluchend sammle ich meine Bücher auf. ,,Glaube ja nicht, dass du mir so einfach davon kommst Tyler. Du wirst mir später erzählen was passiert ist und wo du heute morgen gewesen bist", sage ich noch zu ihm, bevor ich den Flur entlang renne.

My private chauffeur Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt