Kapitel 46

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Tage vergingen und es gab immer noch kein Zeichen von Noah. Ich hatte ihm etliche Nachrichten geschrieben, jedoch bekam ich kein Lebenszeichen von ihm zurück. Zudem war auch Eve abgetaucht und so langsam bekam ich echt Angst.

In der Schule gab es zunächst keine Anzeichen von denen. Nicht einmal Cole hatte ich gesehen, und Cole war immer da.

Direkt nach der Schule machte ich mich auf den Weg zu Noah. In der Einfahrt waren viele Autos geparkt, jedoch hatte ich ein schlechtes Bauchgefühl. Es schien so, als hätte das Haus an Glanz verloren. Alles sah so leblos und traurig aus, trotz dass dort anacheinend viel los war. Kurz überlegte ich, ob ich nicht einfach nach Hausd fahren  und auf eine Antwort von Noah warten sollte. Jedoch konnte ich das nicht übers Herz bringen. Deswegen stieg ich aus meinen Wagen und machte mich langsam auf den Weg zur Haustür. Je näher ich kam, desto mehr stärker wurde das Gefühl und ich war kurz davor, wiedef umzudrehen. Bevor ich es tun konnte, hatte ich schon geklopft.

Ich musste nicht lange warten, denn die Tür wurde direkt geöffnet. Vor mir stand Eve mit blutroten Augen. Als sie mich sah, fing ihre Unterlippe an zu zittern und sie schmiss sich direkt auf mich und fing an zu schluchzen.

Oh gott, das bedeutet nichts Gutes.

Ich legte meine Arme um sie und ließ sie weinen, bevor ich meine Fragen stellen konnte. Das Haus war jedoch, leise. Zu leise.

"Was ist passiert?" Fragte ich und wusste nicht, ob ich die Antwort hören wollte. Ich hatte Angst davor, was jetzt kam.

"Ariana ist von uns gegangen" schluchzte sie und sie wischte sich die Tränen weg, welche jedoch nicht aufhörten zu fallen.

Ich konnte nicht glauben was sie gesagt hatte. Das konnte einfach nicht wahr sein. Bitte Gott, lass es nicht wahr sein.

"W-wie? W-was?" Brachte ich heraus und konnte den Kloß in meinem Hals nicht loswerden. Das Atmen, fiel mir auch schwer.

"Die Ärzte meinten es sei ein Herzinfarkt gewesen. Beim Fallen soll sie sich auch den Kopf aufgeschlagen haben."

Mir kamen ebenfalls die hoch. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass das echt war. Ich hatte das Gefühl, dass sie jederzeit aus der Küche herausgestolpert kommen würde und uns in eine warme Umarmung ziehen würde.

"Wann?" Fragte ich, schließlich. Ich war nicht in der Lage Sätze zu bilden. Meine Gedanken waren zu sehr bei Noah und seiner Familie.

"Sie war im Krankenhaus, seit unserem Treffen. Heute morgen ist sie von uns gegangen" sagte sie und ich konnte nichts anderes machen, außer zu nicken. Ich zog meine Schuhe aus und ging in das Wohnzimmer, wo Shawn und die beiden Mädels saßen. Während die Mädchen leise weinten und schnieften, war Shawn in seinem Gedanken verloren und schaute auf die Wand, gegenüber dem Sofa. Er war ganz blass und strich die beiden Mädchen über deren Köpfe. Sie bemerkten mich nicht einmal und ich denke, dass es auch besser so war. Shawn brauchte wahrscheinlich erst einmal Zeit für sich.

Eve war direkt hinter mir und schaute ebenfalls auf die Drei.

"Noah ist in seinem Zimmer" sagte sie nach einer Weile, leise. Sie dachte wohl das Selbe wie ich. Mein Beileid konnte ich nachher  wünschen.

Ich stieg die Treppen hoch und stellte mich schließlich vor seine Tür. Ich klopfte kurz und wartete auf eine Antwort. Es kam jedoch keine.

Trotzdem öffnete ich die Tür und schielte in das Zimmer. Auch hier sah alles leblos aus, genauso wie Noah, welcher sich unter der Decke vergraben hatte.

Könnte ich nicht das Heben und Senken sehen, würde ich denken, dass er sich nicht hier befindet.

Leise, schloss ich die Tür hinter mir zu und ging auf das Bett zu. Noah kam noch immer nicht unter der Decke heraus, was ich auch total verstehen konnte. Ich legte mich deswegen neben ihn, auf das Bett und kletterte ebenfalls unter die Decke.

Von hinten, legte ich die Arme um ihn und merkte, wie er sich in die Umarmung schmiegte. Sein Rücken war gegen meine Bruat gepresst und meine Arme hatte ich um seine Schultern gelegt. Er hielt meine Arme so fest, als hätte er Angst, ich würde verschwinden und ihn alleine lassen.

Er drehte sich in der Umarmung um, sodass er mir nun ins Gesicht blicken konnte. Mit seinen blutunterlaufenden Augen blickte er zu mir hoch, die Tränen noch deutlich sichtbar.

"Bitte bleib bei mir" sagte er mit brüchiger Stimme. Ich konnte so viel Schmerz in diesen vier Worten erkennen, dass mir ebenfalls die Tränen in die Augen kamen. All die Emotionen, die ich bis vorhin unterdrückt hatte, kamen jetzt hoch.

Ich wischte ihm die Tränen weg und drückte ihn einen Kuss auf die Stirn, während die erste Träne meine Wange hinunter rollte. Ich drückte ihn an meine Brust und umarmte ihn fest, um ihm zu zeigen, dass ich immer für ihn da sein würde.

Ich würde immer an seiner Seite bleiben.

Komme, was wolle.




Noah Where stories live. Discover now