Kapitel 27

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"Wie?" Fragte er, "bedeutet das-" brach er seinen Satz ab.

"Entweder ein Wunder ist geschehen oder meine Mutter hat meinen Vater betrogen" sagte ich und wieder floss eine Träne. Ich hoffe so sehr, dass es wirklich ein Wunder war und unsere Familie wachsen würde. Doch ich weiß auch wie unwahrscheinlich das klingt.

Wie soll ich meine Mutter denn ins Gesicht gucken ohne an das ganze zu denken. Sollte ich sie darauf ansprechen? Oder darauf warten bis sie selbst etwas sagt? Vielleicht sagt sie es ja garnicht.

Oder viel schlimmer, wie soll ich mich meinem Vater gegenüber verhalten?

Es ist soo dumm von meiner Mutter gewesen, das in meinem Zimmer zu entsorgen. Was hatte sie sich dabei gedacht? Dass ich denke, dass es meins war?

Dumm. Einfach nur dumm.

"Lass uns hier weg. Wenn ich noch länger bleibe raste ich aus" Sagte ich und sah in seine Augen, die mich bemitleidend ansahen. Er nickte schließlich und leitete mich aus dem Haus.

"In die Stadt? " fragte er und ich zuckte nur müde mit den Schultern. Es war mir egal. Hauptsache weg von hier. Ich lehnte meinem Kopf gegen die Fensterscheibe und sah aus dem Fenster.

Mache ich ein zu großes Drama?

Ich habe keine Ahnung. Aber ich denke es ist berechtigt, dass ich mich so sehr aufrege. Oder?

"Hast du Lust etwas zu essen?" Fragte Noah mich, als wir später aus dem Auto ausstiegen. Ich schüttelte meinen Kopf. Kein Appetit.

"Willst du da rein?" Fragte er scherzhaft und deutete auf das Nagelstudio. Ich fing an zu grinsen, "nur wenn du auch deine Nägel machen lässt"

"Vergiss es" sagte er und lief weiter. Mir gefiel die Idee jedoch sehr und ich zog ihn an seinem Arm mit in das Studio.

...

"Ich fasse es nicht, dass du mich wirklich überredet hast." Schüttelte er seinen Kopf und sah auf seine schwarz lackierten Nägel.

"Mecker nicht herum. Es steht dir" lachte ich.

"Ich fühle mich badass" sagte er und ging in die Hocke um irgendeine Pose zu machen. Lachend holte ich mein Handy aus meiner Jackentasche und konnte noch schnell ein Foto machen, bevor er  wieder aufstand . Schnell bezahlte ich für uns beide und wir gingen dann raus.

Noah hatte zwar einen kleinen Aufstand gemacht, weil ich auch für ihn bezahlt hatte , hörte aber auf nachdem er meinen Mittelfinger ins Gesicht gestreckt bekam.

Ich hatte ihn dazu gezwungen, wieso sollte er dann auch noch bezahlen? Das wäre unfair.

"Was für ein Smoothie hättest du gerne?" Fragte er plötzlich.

"Was?"

"Smoothie. Was für einen hättest du gerne?" Fragte er nochmal.

"Ich will keinen" sagte ich lachend.

"Komm schon. Du hast die Nägel bezahlt, lass mich dir wenigstens einen Smoothie ausgeben. Also sag schon."

Die Augen verdrehend sagte ich ihn erneut, dass ich keinen wollte. Darauf äffte er mich, wie ein kleines Kind, nach.
Nachdem wir noch weiterhin durch die Läden schlenderten, saßen wir wieder zusammen im Auto.

"Vorschlag" fing Noah an, "bei uns findet heute ein Filmabend statt. Evelyn wird auch dabei sein. Soll ich dich nach Hause fahren oder willst du dir auch ein paar Kinderfilme reinziehen?" Fragte er

"Ich bin für die Kinderfilme" sagte ich und schnallte mich an. Ich wusste ich konnte nicht lange davon weglaufen , meiner Mutter zu begegnen doch ich wollte es soweit wie möglich hinauszögern. Auch wenn es nur ein paar Stunden sind. Noah fuhr los und da ich die Stille im Auto nicht ertragen konnte, verband ich mein Handy mit den Lautsprechern im Wagen. Auf Noahs Reaktion wartend, machte ich ein Lied auf. Er sah mich kurz grinsend an und machte die Musik dann lauter.

Schließlich hielt der Wagen vor einem , mir bekannten, Haus.

Ich zog meine Schuhe aus , nachdem wir das Haus betreten hatten. Direkt hörten wir Fußschritte auf uns zukommen.
Ein Mädchen stand an dem Türrahmen uns sah uns neugierig an.

"Wo ist Mama?" Fragte Noah, dieses Mädchen.

"Sie bereitet holt die Sitzkissen aus der Garage" sagte sie und ging etwas mäher auf Noah zu. Sie deutete ihm an, dass er runterkommen sollte und flüsterte ihm dann ins Ohr. "Wer ist das?" Hörte ich sie Fragen.

"Frag du doch selber" antwortete Noah genauso flüsternd und stand danach wieder auf. Jetzt sah mich das kleine Mädchen an.

"Hallo" fing sie an und lächelte dann," wie heisst du?"

"Ich bin Ella. Und du?" Fragte ich sie.

"Ich bin Amelia. Schön dich kennenzulernen" streckte sie mir ihre Hand entgegen. Kichernd schüttelte ich ihre Hand. Sie ließ meine Hand aber danach nicht los, sondern zog mich mit sich mit.

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Welches Album könntet ihr euch von Anfang bis Ende anhören , ohne etwas zu überspringen?

Lieder von denen ihr nicht genug bekommt?

Wie viel Uhr ist es, während ihr das gerade liest?

Quotes:

"If you put that effort in, you'll get what you want"

~Kim Kardashian

Noah Where stories live. Discover now