In Handtüchern gehüllt saßen wir noch im Gras. Mein Pyjama war zwar, genau wie die der anderen, komplett durchnässt, aber kalt war mir dennoch nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war und eigentlich müsste ich auch total müde sein, aber ich war hellwach.
Entspannt sah ich rauf in den Himmel und sah den Mond über uns. Er war halbvoll und schien mystisch und geheimnisvoll auf uns herab.
„Wir sollten zurück", sagte Julian irgendwann und stand auf. „Wie spät ist es denn?", fragte ich und sah zu, wie er an die Tüte ging und jedem ein paar Klamotten zuwarf. „Hier", sagte Dana und reichte mir eine schwarze Jogginghose und ein dunkelblaues Shirt. Es waren meine Sachen, die sie mir gab.
„Wann hast du...?" „Als du vorhin bei Cassiopeia warst", sagte sie grinsend. „Du solltest wirklich dein Zimmer abschließen!" „Los Mädels, umziehen!" Wir standen auf und Abby, Dana und ich verschwanden gemeinsam in den Büschen.
Schnell zogen wir die nassen Sachen aus und die trockenen Sachen an. Erst jetzt merkte ich, wie kalt mir gewesen war.
Der trockene Stoff fühlte sich wohlig warm auf meiner Haut an und ich fuhr mir durch das nasse, verklebte Haar.
„Alle fertig?", fragte Julian, als wir zurück zum Wasser kamen. Er strich sich durch das feuchte, blonde Haar und sah in die Runde. Wir nickten und Dana stopfte unsere nassen Sachen in die Tüte, zu den Sachen der anderen.
„Wir gehen wieder in Zweiergruppen und treffen uns am Fenster zum Aufenthaltsraum", sagte Julian und griff, wie selbstverständlich nach meiner Hand. Wir liefen los, alle in unterschiedliche Richtungen und schließlich waren Julian und ich allein.
Wir liefen schweigend nebeneinander her und noch immer hielt er meine Hand in seiner.
„Also ich hab bei dem Part mit der Kerze echt gedacht, dass ihr verrückt seid", sagte ich und Julian lachte leise.
„So sahst du auch aus. Aber Dana wollte es unbedingt so crazy wie möglich für dich machen", erklärte er und ich lächelte. „Hat sie geschafft", sagte ich und seufzte. „Aber es war cool", fügte ich hinzu und Julian lächelte.
„Das freut mich. Wir wollte, dass du dich willkommen fühlst. Als du hier ankamst, lief das ja nicht ganz so gut", erklärte Julian. „Das war aber ehr meine Schuld", murmelte ich und Julian blieb stehen.
Wir waren fast wieder an der Schule und langsam gingen wir bis zum Waldrand. „Okay", flüsterte er und sah mich kurz an.
„Wir rennen jetzt da rüber und schleichen uns dann bis zum Fenster", erklärte er und ich nickte. „Bereit?" „Bereit!", sagte ich mit fester Stimme und wir rannten los.
Wir kamen bei der Hauswand an und schlichen leise bis zum Fenster des Aufenthaltsraumes. Dort angekommen sah Julian sich um. Die anderen waren noch nicht zu sehen.
„Sollen wir warten?", fragte ich leise. Julian schüttelte den Kopf und deutet zum Waldrand. „Da sind Nic und Abby", flüsterte er und tatsächlich kamen Abby und Nic bereits auf uns zu gerannt. Julian stemmte sich an der Fensterbank nach oben und drückte gegen das Fenster. Nichts rührte sich.
„Was...?" Er versuchte es noch einmal und ließ sich dann zurück auf den Boden fallen.
„Was ist?", fragte Nic leise und sah sich um. „Das Fenster ist zu", zischte Julian und Abby sah ihn ungläubig an.
„Was? Du hast es nur angelehnt", sagte sie leise und im selben Moment kamen Damien und Dana zu uns. „Wieso steht ihr hier noch rum? Rein da!", zischte Dana.
„Das Fenster ist zu... Irgendjemand muss es zugesperrt haben", sagte Julian leise und sah sich nervös um. „Und jetzt?", fragte ich leise. „Wir müssen durch den Keller rein. Die Tür zum Keller ist die einzige Tür, die nicht abgesperrt wird", sagte Julian und ich fragte mich, woher er sowas wusste.
DU LIEST GERADE
Silverleaf Academy - Nichts ist wie es scheint... (1)
ÜbernatürlichesBuch Eins. In Lynns Leben läuft einiges schief: ihre Mutter hat einen neuen Freund und sie fühlt sich im Stich gelassen und allein. Und dann schickt ihre Mum sie auch noch auf so ein bescheuertes Internat, irgendwo im Norden Englands. Kein Wunder, d...