Kapitel Neunzehn

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Es sollte verboten sein, an einem Sonntag um sechs uhr morgens draußen rumrennen zu müssen! 

Ich sprintete in meinen Gummistiefeln die Treppe runter und aus der Schule raus. Auf der Wiese vor dem Gebäude stand eine kleine Truppe von sieben Leuten und wartete. Alle trugen sie die grünen Gummistiefel, sowie eine dunkle Hose und ein dunkelblaues Shirt, mit dem Wappen der Schule auf der Brust. 

Da sind wohl meine Mitstraftäter... 

Ich mischte mich unter die Truppe und hielt Ausschau, ob ich irgendeine Person kannte. Aber all diese Gesichter waren mir so fremd, dass ich Zweifel hatte, ob die hier überhaupt zur Schule gingen. 

„Guten Morgen!" Ein hochgewachsener Mann, in grünem Overall und Gummistiefel kam auf uns zu. Er trug außerdem eine dunkle Schirmmütze und darunter lugten ein paar graue Haare hervor. Er hatte ein paar Falten, wirkte aber völlig sympathisch mit seinen dunklen Augen und dem freundlichen Lächeln. 

„Für die, die mich noch nicht kennen: Ich bin Anthony und für den Außenbereich der Schule zuständig. Ich kümmere mich also um die Pflanzen und die Grünanlagen!" 

Er sprach laut und deutlich und mit einer gewissen Autorität. Auch wenn er nett wirkte konnte ich mir vorstellen, dass er ziemlich streng sein konnte. 

„Ich sehe ein paar neue Gesichter und... Mr. West, Sie sind zu spät!" Ich drehte mich kurz um und sah diesen Blake, nur ein paar Schritte hinter mir stehen. 

„Sorry Tony, aber du weißt ja, die Uhrzeit..." Anthony seufzte. 

„Wo war ich... Ach ja, ich sehe ein paar neue Gesichter und auch einige bekannte Gesichter. Als erstes: die, die heute freiwillig hier sind stellen sich dort einmal auf!", fuhr er fort und zeigte zu seiner Linken. 

Wer sollte hier freiwillig... Okay wow! 

Von den (mit Blake jetzt) neun Schülern, gingen fünf Schüler tatsächlich nach links. Nur Blake, ich, ein Mädchen und... Julian? Ich hatte Julian nicht gesehen oder wahrgenommen. 

„Okay, ihr vier seid also mein A-Team!" Anthony lächelte. „Dich kenne ich noch nicht...", sagte er dann an mich gewandt. „Ich bin Lynn", sagte ich leise und er lächelte freundlich. „Keine Sorge Lynn, wir beißen nicht!" 

„Zumindest nicht alle von uns", murmelte Blake hinter mir und ich drehte mich zu ihm um. Er ignorierte mich allerdings und Anthony sprach bereits weiter. „Du, du und... Lynn", zählte Anthony auf und zeigte auf Julian, Blake und mich. „Kommen mit mir mit. Jessica, du bleibst hier bei den anderen und wartest. Ihr anderen, ich bin sofort wieder da und teile euch eure Aufgaben zu! Ich muss unsere Gäste nur schnell ihre Strafarbeit geben!" 

Er drehte sich um und lief in Richtung Wald. Julian setzte sich sofort in Bewegung und ich schloss mich ihm an. „Wieso hast du nicht gesagt, dass du auch hier bist?", fragte ich leise, als ich zu ihm aufgeschlossen hatte. 

„Du wärst gar nicht hier, wenn du einfach..." „Ich hab es verstanden. Find' dich damit ab, dass ich mich entschieden habe die Schuld auch auf mich zu nehmen", sagte ich genervt und lief an ihm vorbei. 

Auch gestern hatte er nicht mehr mit mir geredet und ich fand sein Verhalten wirklich affig. Er hatte absolut kein Recht dazu, so wütend zu sein. Schweigend folgten wir Anthony, bis wir an der kleinen Friedhofskapelle waren. 

„So!" Anthony drehte sich um wartete, bis auch Blake bei uns ankam. 

„Wie ihr seht, liegt hier noch eine Menge altes Laub, welches wirklich langsam weggeschafft werden sollte. Immerhin wollen wir ja, dass die Geister eine schöne letzte Ruhestätte haben!" Ich sah mich um und es lag wirklich überall altes, fauliges Laub. 

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