Als ich aufwachte, war Blake verschwunden und verschlafen sah ich rüber zum Wecker. Ich könnte noch gute zehn Minuten meine Augen schließen, ehe mein Wecker klingeln würde und ich aufstehen musste.
Allerdings entschied ich mich, dies nicht zu tun. Ich stand auf, streckte mich und schaltete bereits den Wecker aus, ehe ich mein Waschzeug nahm und in Richtung Waschraum schlenderte.
Es war relativ ruhig nur vereinzelt hörte ich hinter den Zimmertüren Geräusche die darauf hinwiesen, dass die anderen Mädchen langsam wach wurden und sich fertig machten. Ich nahm eine erfrischende Dusche und spülte so die letzten Nachwirkungen der letzten Nacht davon.
Ich ließ das angenehm kühle Wasser über meine Haut fließen und fühlte mich danach munter und wach. Ich schlüpfte in meinen Bademantel und begab mich zu den Waschbecken, wo ich mir die Zähne putzte und meine Haare trocken föhnte.
Im Moment war ich allein im Waschraum, was mich nicht gerade störte. Ich war sowieso kein Morgenmensch, auch wenn ich es hin und wieder genoss mit Dana und Abby im Waschraum rumzualbern.
Als ich fertig war, ging ich zurück in mein Zimmer und ging an meinen Kleiderschrank. Ich nahm mir frische Unterwäsche aus dem Schubfach und schlüpfte dann in die weiße Bluse und den marineblauen Rock.
Ich machte mich in aller Ruhe fertig, zog den Pullunder über und strich den Stoff glatt. Dann nahm ich ein frisches Paar Kniestrümpfe aus dem untersten Fach und zog mir diese, gefolgt von den schwarzen Lackschuhen an. Ich betrachtete mich im Spiegel und fuhr mir durchs Haar, welches ein Stück längere geworden war.
Vor wenigen Wochen gingen mir meine Haare noch bis zur Brust. Mittlerweile fielen sie noch ein ganzes Stück weiter, was mich allerdings nicht großartig störte. Dennoch nahm ich meine Haarbürste zur Hand und überlegte, was ich mit meinen Haaren machen wollte. Ich hatte noch ewig Zeit, bis ich runter zum Essen musste.
Allerdings war ich nicht gerade kreativ, was Frisuren anging. Deshalb wurde es am Ende lediglich ein einfacher Pferdeschwanz. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und fand es irgendwie komisch, wie glücklich das Mädchen aussah, welches mir entgegen blickte.
Ich bin erst fünf Wochen hier und trotzdem fühle ich mich hier so unglaublich wohl und zuhause. Mum hatte wirklich Recht...
Ich strich noch einmal über den glatten Stoff meines Rockes und griff dann zu der (noch immer beschissenen) Krawatte. Allerdings konnte ich diese mittlerweile schon so gut binden, dass ich nach wenigen Handgriffen so aussah, wie alle anderen Mädchen, die jetzt langsam in Richtung Speisesaal liefen.
Ich nahm mein ganzes Zeug, welches ich für den Unterricht heute brauchen würde und verließ mein Zimmer. Im Flug begegneten mir ein paar der anderen Mädchen und automatisch hielt ich nach Abby und Dana Ausschau, während ich mit dem Strom ging und die Treppen hinab zum Speisesaal stieg. Erst als ich in der Schlange zum Frühstücksbuffet stand, sah ich Abby und Dana ein paar Plätze vor mir stehen und Dana entdeckte mich auch und winkte mich zu sich.
„Guten Morgen. Wow du siehst heute irgendwie anders aus", stellte sie fest und ignorierte den Protest der zwei Jungen, die meckerten, dass sie mich hatte vorgelassen.
„Danke, schätze ich", antwortete ich und Abby lachte. „Ich glaube Dana will sagen, dass du irgendwie ausgeschlafen aussiehst. Und da hat sie Recht. Du hast sogar Farbe im Gesicht", grinste sie und ich runzelte die Stirn.
„Echt? Dabei hab ich echt scheiße geschlafen", murmelte ich und wir rückten einen Platz auf.
„Wieso?", fragte Dana. „Albtraum", antwortete ich knapp. „Kenne ich... Aber du siehst heute wirklich gut aus. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass du dich unterbewusst auf morgen freust!" Ich lächelte.
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Silverleaf Academy - Nichts ist wie es scheint... (1)
ParanormalBuch Eins. In Lynns Leben läuft einiges schief: ihre Mutter hat einen neuen Freund und sie fühlt sich im Stich gelassen und allein. Und dann schickt ihre Mum sie auch noch auf so ein bescheuertes Internat, irgendwo im Norden Englands. Kein Wunder, d...