Verbrechen der Liebe

Teil 1

Pov Louis

Ich schaue auf das Armaturenbrett des schwarzen Range Rover, in dem ich hinterm Steuer sitze. 21:28Uhr. Der Typ, dessen Namen ich schon längst wieder vergessen habe, sollte in 2 Minuten aus dem Apartment von Taylor Swift kommen. Sonst bekomme nicht nur ich Schwierigkeiten.

Meine Finger bewegen sich im Takt zu dem Lied ,,Look What You Made Me Do" von Taylor Swift. ,,Ha, was ein Klischee", denke ich, ,,ich raube das Apartment der Frau aus, dessen Song im Radio läuft."

21:33Uhr. Man, dieser scheiß Wichser. ,,Muss man denn hier alles alleine machen?!", stöhne ich genervt und verlasse kurz darauf das Auto.

Ich stülpe mir meine schwarze Sturmmaske übers Gesicht, ziehe meine weißen Seidenhandschuhe an und lade meine Waffe.

Umgehend begebe ich mich durch die Hintertür in den zweiten Stock. Ich kenne den Weg in und auswendig, da wir ihn in unserem Plan so oft durchgegangen sind. Also rufe ich ihn mir in mein Gedächtnis und setze meinen Weg fort.

Aufmerksam und leise schleiche ich durch die Flure des Apartments. Um 21:45Uhr muss ich hier spätestens wieder raus sein.

,,Das schaffst du Tomlinson, wäre doch gelacht wenn nicht. Du hast bisher alles geschafft.", bestärke ich mich selbst.

Schnell merke ich, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Denn als ich das Schlafzimmer erreiche, ist der sich darin befindende Safe, nicht einmal geöffnet.

Meine Gedanken werden bestätigt, als ich das Schlafzimmer betrete und die Leiche meines Komplizen auf dem Fußboden vorfinde. ,,Wir sind wohl nicht die einzigen, die hinter dem Geld und dem Klunker her sind", denke ich mir, als ich auch schon im nächsten Moment das Spiegelbild eines Mannes in dem, über mir hängendem, Kronleuchter entdecke. Die Spitzen des Kronleuchters sind so kristallklar, dass ich jede Bewegung perfekt sehen kann.

Ich drehe mich also mit einem Grinsen im Gesicht und einem ,,Guten Abend Sir" um und jage ihm eine Kugel direkt durch den Bauch. Er jault kurz auf und sackt dann zusammen.

,,Ha, alles lausige Amateure", spreche ich laut aus und begebe mich zum Safe. Diesen öffne ich gekonnt, als hätte ich nie etwas anderes getan. Sofort sehe ich den Klunker und um die 70Millionen Bargeld darin.

Ich schnappe mir die Tasche meines erbärmlichen Komplizen und befördere zuerst das Bargeld in die Tasche, ehe ich den Klunker in ein weißes Seidentuch einwickele und vorsichtig oben drauf tue.

Ich schaue auf mein Handy: 21:40Uhr. Ich betrachte voller Vergnügen die beiden Leichen auf dem Fußboden, welche den einst so wunderschönen weißen Teppich jetzt mit Dunklem Rot verzieren. ,,Jetzt hat es wenigstens Stil", schleicht es sich in meine Gedanken und ich muss umgehend Grinsen.

21:43Uhr zeigt die Uhr auf den Armaturenbrett an, als ich wieder im schwarzen Range Rover vor dem Apartment sitze. Die Scheiben sind genauso schwarz, wie die Nacht.

In der Ferne höre ich schon die Sirenen der Einsatzkräfte. ,,Tja, mal wieder zu spät.", sage ich zu mir selbst, ehe ich den Motor starte und das Apartment mit dem ruhigen Gewissen, dass sie nur zwei Leichen, einen leeren Safe und keine Beweise vorfinden werden, verlasse.

Um Punkt 21:45Uhr klingelt mein Handy. Auf dem Display erscheint der Name BOSS. Ich verbinde es mit der Freisprechanlage, ehe seine tiefe Stimme ertönt.

BOSS: Gut gemacht Tomlinson. Bravo. Bring das Geld zum Ufer, dort wartet Zayn mit einem weiteren Wagen.

Ich(Louis): Okay, alles klar. Wohin bringe ich mein Wagen ?

BOSS: Erstens ist es nicht DEIN Wagen und zweitens stellst du in an der Hütte im Wald ab. Sie ist nicht weit vom Ufer entfernt. Ich schicke dir den Standort übers Handy. Meine Leute werden ihn dann später holen.

Er macht eine kurze Pause, ehe er weiter spricht.

BOSS: Mach ja alles richtig, Kleiner!

Bevor ich was antworten kann, hat er schon aufgelegt. ,,Es ist nicht dein Wagen", äffe ich ihn nach. Pff, ohne mich wäre seine Gangster–Bande nichts. Das sind alles nur lausige Amateure und die nennt er seine Leute. Das ich nicht lache.
Ein Typ scheint aber ganz korrekt zu sein und seinen Job gut zu machen. Sein Name ist, glaube ich, Zayn Malik.

Ich verlasse die hell beleuchteten Straßen Londons und biege in den naheliegenden Wald. Dieser ist so groß, wie London zusammen. Wenn man sich hier verirrt, hat man verloren. Dann heißt es du oder die Zeit.

Es ist 22:30Uhr, als ich den Pfad, welcher zum Ufer führt, erreiche. Ich stelle den Wagen ab und beobachte die Umgebung aufmerksam.

Ich erkenne nur Zayn, der am Ufer steht und sich eine Zigarette anzündet. Also steige ich aus, gehe zum Kofferraum, nehme die Tasche und meine Waffe und gehe den matschigen Pfad Richtung Ufer.

Zayn: Yo Tomlinson. Klasse gemacht.

Ich: Danke, aber jetzt mal im Ernst. Das war kinderleicht, ich will mal was größeres.
         Das Arschloch hätte mir nur beinahe alles versaut.

Zayn: Krass, Ja. Hab schon alles vom BOSS gehört. Aber voll krass, wie du den einen Typen einfach umgelegt hast.

Ich: Tja, das gehört zum Job, Malik. Und sind wir mal ehrlich, es macht Spaß.

Nachdem ich das ausgesprochen habe, muss ich böse Grinsen.

Zayn: Jo, hast Recht. So jetzt gib mal die Beute her. Muss den Klunker noch heute zum Juwelier bringen, ihn in Bares verhandeln und dann das gesamte Geld zum BOSS befördern.

Ich schaue mich noch einmal um und gebe Zayn dann die Tasche.

22:50Uhr. Ich erreiche die Hütte, die mein BOSS mir gesagt hat. Bevor ich aussteige vergewissere ich mich erstmal, dass hier niemand ist. Dann lasse ich den Schlüssel stecken und trete den Weg, aus dem Wald, an.

Unter mir knacken die Äste und ich atme die kühle Luft ein. Das Laub raschelt und ich kann in der Ferne die ersten Lichter Londons erkennen.

Es ist Punkt 23:00Uhr, als ich den Wald verlasse. Es hat begonnen zu regnen, doch ich habe keine Kapuze, weder eine Mütze.

Es sind noch gute 5km zu meiner Wohnung, wenn ich mich beeile komme ich kurz vor 00:00Uhr zu Hause an. ,,Irgendwann werde ich genauso einen Wagen und das Geld haben, wie er. Dieses blöde Arschloch von BOSS!!!", melden sich meine Gedanken. Jedoch verdränge ich diese wieder, denn ich habe jetzt keine Lust darüber nachzudenken und es hat auch keinen Sinn.

Dennoch kann ich sagen, dass ich stolz auf meinen Job bin. The shadows, so heißt die Bande, in der ich bin, ist mein zweites zu Hause. The shadows wird geleitet von Simon Cornwall(=BOSS). Ich kann sagen, dass ich mich gefunden habe. Ich mag meinen Job und mache ihn auch gerne. Und das mit meinen 28 Jahren.

Um 00:00Uhr komme ich in meine kleine, aber feine Wohnung. Ich gehe noch warm duschen, ehe ich mich erschöpft, aber glücklich in mein Bett lege.

Wer weiß, wann ich morgen wieder zu Simon muss.