>Kapitel 22<

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Freitag.

,,Guten Morgen, Miss Muniton",werde ich von der sanften Stimme der Krankenschwester geweckt. Ich öffne die Augen und sehe in die ihren.

,,Ich musste sie wecken, da Sie gleich die finale Untersuchung haben." Ich nicke und drehe mich wieder auf die andere Seite. Wieso müssen die mich auch so früh wecken?

,,Schönen Guten Morgen, Miss Muniton!",sagt der Arzt der übermotiviert zu sein scheint, ,,So, ich werde sie noch einmal durchchecken."

Nach der Untersuchung:

,,Gute Nachrichten für Sie! Sie dürfen schon heute Mittag nach Hause. Also Sie bekommen noch eine Schiene und Krücken. Ich wünsche Ihnen Gute Besserung." Er schüttelt meine Hand und geht dann. Ja, ich darf heute schon nach Hause. Aber wer holt mich den bloß ab? Meine Eltern sind in der Arbeit, meine Verwandten wohnen zu weit weg und Katy, Anne und Danny sind in der Schule. Alleine kann ich nicht nach Hause. Ich schau meine Kontakte auf meinem Handy durch. Bei Jack Smith bleibe ich stehen. Ich habe seine Handynummer vom Footballtraining bekommen. Soll ich ihn fragen, ob er mich nach Hause bringen kann? Naja, ich probiers. Schließlich will ich nicht den ganzen restlichen Tag warten.

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Ich wähle die Nummer:

,,Hallo?"

,,Hi, hier ist Lilly."

,,Hey, wie geht's dir? Bist du noch im Krankenhaus?"

,,Erm, gerade darum geht's. Ich habe keinen der mich abholen kann. Und jetzt wollte ich sie fragen, ob Sie...."

,,Ob ich dich abholen kann? Klar kann ich das. Wann?"

,,Um 11:30 Uhr?"

,,Geht klar, bis dann!"

,,Bis dann, und Danke!"

,,Kein Problem."

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Ich weiß doch, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Die Krankenschwester kommt wieder mit einer Schiene und Krücken. Sie passt die Schiene an mein Knie an und reicht mir die Krücken. Ich soll versuchen aufzustehen, was mir auch gelingt. Es schmerzt etwas, aber ich will mich unbedingt im Spiegel ansehen. O Gott, ich bin ja völlig bleich im gesicht und meine Haare. Ich setze mich und mach mir einen strengen Dutt, damit man meine fettigen Haare nicht sofort bemerkt. Nach einer halben Stunde klopft es an der Tür und Jack kommt mit dem Arzt herein.

,,So, Mr Muniton. Ihre Tochter wird bald wieder auf den Beinen sein. Gute Besserung! Auf Wiedersehen!" Ich sehe Jack verwundert an. Hat er sich ernsthaft als mein Vater ausgegeben?

,,Hi Lil, du siehst schon viel besser aus als gestern."

,,Hey, danke. Hast du denen gesagt, dass du mein Vater bist?"

,,Nein. Ich hab bei der Rezeption nur gesagt, dass ich dich abhole und dann hat der Arzt einfach geglaubt, dass ich dein Vater bin."

,,Achso, kannst du mir bitte noch helfen meine Tasche zu packen?"

(Er nickt und packt die Tasche fertig.)

,,So können wir fahren, Lilly-Maus?"

(Ich muss schmunzeln.)

,,Ja, fahren wir."

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Ich nehme meine Krücken, stehe auf und gehe in Richtung Tür. Jack schleicht hinter mir mit der Tasche nach. Am Gang gehen wir nochmal vom Arzt vorbei und er lächelt uns zu. Die Krankenschwestern sehen Jack nur "angesext" an, als würden sie gleich wie Raubkatzen über ihn herfallen. Jack flüstert mir ins Ohr:,,Dass du von denen keine Angst hattest!" Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Als wir beim Auto, das übrigens ein Cabrio ist, ankommen, hebt Jack mich im Brautstyle ins Auto und schnallt mich an. Die Krücken drückt er mir in die Hand.

,,So Lil', wo darf ich dich hinbringen?"

,,Einfach nach Hause bitte." Er nickt und startet den Motor. Ist schon irgendwie ein komisches Gefühl, wenn einen der eigene Lehrer so nennt, wie normalerweise die beste Freundin einen nennt. Es beginnt zu regnen. Endlich sind wir da. ,,Kommst du noch mit rein?",frage ich ihn und setze meinen Schmollmund auf. Ohne zu zögern nickt er. Er hebt mich aus dem Auto und trägt mich die Türschwelle hoch. Ich zücke den Haustürschlüssel und sperre auf. Er setzt mich im Flur ab und gibt mir die Krücken. Er ist so fürsorglich. ,,Soll ich dir was bringen oder kochen?",fragt er mich, ,,Du musst doch einen Bärenhunger haben." ,,Ja bitte, irgendwas." ,,Okay, lass dich überraschen", sagt er und verschwindet in die Küche. Ich humple ins Wohnzimmer, schalte die Glotze ein und zieh mir "Gossip Girl" rein. Nach 25 Minuten kommt er mit zwei Tellern. ,,Spaghetti für dich." Er hält mir den Teller hin. ,,Danke, du bist ein Schatz." Hab ich das gerade ernsthaft gesagt? Er grinst und setzt sich neben mich auf die Couch. Ich probiere die Nudeln. ,,Wow, ich muss schon sagen, die sind der Hammer." Ich merke wie er leicht rot wird. ,,Kochst du öfters?", frage ich ihn mit vollem Mund. ,,Ich koche gerne, aber ich habe niemanden den ich bekochen kann." Ich schmunzle. Es klingelt an der Tür. Scheiße. ,,Jack, gehst du schnell hoch in mein Zimmer bitte. Ich komm gleich nach." Er geht und jemand öffnet die Tür.

,,Hi Lilly-Schatz!"

,,Erm, hi Mum. Du bist schon da?"

,,Ja ich hatte nichts mehr zu tun. Papa ist kurzfristig nach Norwegen geflogen. Er kommt am Montag." (Meine Eltern haben eine Firma die Hochhäuser bauen.)

,,Achso, und wo sind die Kleinen?"

,,Die sind bei Oma und Opa bis Sonntagabend."

,,Okay, also sind wir das Wochenende alleine?"

,,Jap mein Schatz."

,,Gut, ich muss noch ein bisschen lernen in meinem Zimmer. Bitte stör' mich nicht, außer wenn es wirklich wichtig ist, rufst du mich, okay?"

,,Ist gut mein Schatz."

Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange und geh nach oben.

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DANKE für 1000 Reads!!!! 😘😘Ich liebe euch. xoxo Shoupette

Bad Teacher's MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt