>Kapitel 34<

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Shit. Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen aufbauen. Am besten ich verschwinde gleich wieder. Sie werden mich sowieso rauswerfen aus der Schule. Ich fahr mir durch meine Haare und gebe einen tiefen Seufzer von mir.

"Sie haben ihn wegen Drogenmissbrauch verhaftet." Katy sieht mir dabei tief in die Augen ohne dabei mit einer Wimper zu zucken. Ich merke wie eine gewisse Last von meinen Schultern geht. Gerade bin ich mir nicht sicher, ob ich mich freuen soll oder ob ich weinen soll. Wir sind nicht aufgeflogen. Trotzdem haben sie ihn verhaftet.

"Woher weißt du davon?", frage ich Katy und sehe nach links und rechts, damit uns niemand belauscht. "Danny hat es mir erzählt. Er wollte es jemanden erzählen. Ich glaube er ist selbst geschockt." Aha. Ihr erzählt er es und mir nicht...

"Was haben wir jetzt?", frage ich noch genervt nach und zieh mir meinen warmen Pulli aus. "Mathe." Besser kann der Tag nicht anfangen. Ich verdrehe die Augen und folge Katy schließlich ins Klassenzimmer.

**************

Endlich. Diese Qual. Langsam halte ich sie nicht mehr aus. Ich bin bereits Zuhause und lagere meine Füße auf dem Couchtisch ab. Meinen Kopf hab ich in den Nacken gelegt. Ich weiß einfach nicht was ich treiben soll. Ich muss irgendwie hier raus. Jack.

Soll ich ihn besuchen? Er würde sich sicher freuen. Andererseits kann ich ihm den Triumph beinahe nicht gönnen, wenn ich zu ihm zurück krieche. Aber er ist bei den Bullen oder noch schlimmer in einer Zelle und fühlt sich bestimmt schrecklich alleine. Ach, ich geh einfach. Viel zu verlieren hab ich sowieso nicht.

Während ich mir meine Jacke anziehe, stapfe ich schon aus dem Haus. Jetzt hat es auch noch zu schneien begonnen. Na toll. Zur nächsten Bushaltestelle ist es Gott sei Dank nicht weit. Zum CliffBridge Prison muss ich. Ich nehme an, dass er hier ist. Den das Gefängnis ist das einzige hier in der Nähe. Der Bus fährt gleich vor, als ich an der Bushaltestelle ankomme. Ich steige ein und blicke durch den Bus. Nicht viele fahren damit. Plötzlich bemerke ich Danny in der letzten Reihe. Ich schenke ihm keinen weiteren Blick und setze mich in die erste Sitzreihe.

Nach circa fünfzehn Minuten Fahrezeit steig ich aus. Alleine. Danny will also seinen Bruder nicht besuchen. Sonst hätte ich vielleicht mit ihm noch diskutieren müssen und darauf hab ich echt absolut keine Lust.

Langsam nähere ich mich dem Gefängnis. Irgendwie wirkt es unheimlich mit den Stacheldrahtzäunen und den vielen Kameras die montiert sind. Ich fühle mich sehr beobachtet und beschließe deswegen schnell zum Eingang zu gehen. In einem kleinen Hof oder Außenplatz für Gefangene sehe ich einige Insaßen mit ihren typischen orangen Anzügen. Ich blicke zu ihnen und halte Ausschau, ob ich Jack irgendwo sehe. Nichts.

Ich betrete das Gefängnis und komme direkt zu einem Schalter an dem ich vorbei muss, da ich sonst nicht hinein komme

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Ich betrete das Gefängnis und komme direkt zu einem Schalter an dem ich vorbei muss, da ich sonst nicht hinein komme. Ein dunkelhäutiger Gefängniswärter sitzt hinter einer Panzerglasfassade und öffnet ein kleines Türchen durch das man reden kann. Lässig kaut er einen Kaugummi und fragt mich: "Guten Tag, Mam! Besucherzeiten sind erst ab 17 Uhr, es sei denn Sie sind eine Familienangehörige."

"Ich hätte nur eine Frage: Ist ein gewisser Jack Smith hier?" Der Wärter nimmt einen Aktenordner und sucht bei dem Buchstaben 'S'.

"Ja. Ist vor zehn Stunden eingeliefert worden. Gehören Sie zur Familie? Sunst muss ich Sie leider bitten zu gehen." Ich muss ihn jetzt sehen.

"Ich bin seine Freundin." Vor Nervosität beginne ich zu schwitzen.

"Eigentlich darf ich nur blutsverwandte Angehörige außerhalb der Zeiten hereinlassen."

"Bitte ich hab' ihn schon so lange nicht mehr gesehen und ich vereise morgen." Was für eine fette Lüge.

"Na gut." Es gibt ja doch noch auch nette Bullen. Er sperrt die Tür seines Kämmerchens auf und bittet mich herein.

"Mam, bitte gehen sie durch diesen Sicherheitsbogen." Ich zögere nicht weiter und ehe durch den Bogen. Ich komme mir vor wie bei einer Sicherheitskontrolle am Flughafen. Dann fordert der Wärter mich auf ihm mein Handy zu geben und einen Lichtbildausweis. Ohne Widerrede gebe ich ihm die Gegenstände und folge ihm schließlich in einen kleinen Raum mit Glaswänden. In dem Raum steht lediglich ein Tisch und gegenüber zwei Stühle.

"Bitte setzen Sie sich. Der Gefangene wird gleich erscheinen." Ich nicke und setze mich auf einen der Stühle. Ungeduldig zupfe ich am Zipfel meines Schals. Wird er mir böse sein, dass ich gekommen bin? Wird er mich hassen oder gar anschreien? Ich starre auf die Tür und warte bis sie sich öffnet.

Nach gefühlten Stunden wird sie geöffnet und ein völlig strapazierter Mensch tritt herein, die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt, gefolgt von dem Wärter von vorher. Die Person, sieht tot aus. Ausdrucklos im Gesicht. Augenringe die tiefer sind als jede Höhle. Mein Lehrer. Jack. Mein Jack. Abr er sieht nicht mehr aus wie Jack. Das Glitzern in seinen Augen ist vollkommen erloschen. Die Lebenslust in seinem Gesicht, wie weggeblasen. Dann endlich schenkt er mir einen Blick. Einen tödlichen Blick.

 Einen tödlichen Blick

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