>Kapitel 40<

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Nachdem ich die Pille ohne Probleme bekommen habe, verschwinde ich so schnell wie möglich nach draußen. Nicht, dass mich der Arzt darauf noch anspricht. Als ich wieder ins Auto einsteige, spielt Danny auf seinem Handy. Er steckt es weg und fragt dann:"Hast du sie?" Ich nicke und zeige ihm die Verpackung. Er kramt aus der Fahrertür eine Wasserflasche und reicht sie mir. 

"Wie lange ist den die schon hier drinnen?",frage ich spöttisch.

"Ach komm. So wirst du die Pille sowieso nicht runterbekommen." Ich überdrehe die Augen, reiß ihm die Flasche aus der Hand und schlucke die Tablette. Nach ein paar Minuten Stille fragt mich Danny schließlich:"Willst du irgendetwas unternehmen?" 

"Weißt du in welcher Entzugsklinik Jack ist?"

"Ja."

"Fährst du mich bitte da hin?" Ich sehe die Entäuschung in seinem Gesicht. Er hat sich vermutlich erhofft, dass ich etwas mit ihm unternehme. Dennoch nickt er und startet den Motor. Während der Fahrt beobachte ich ihn von der Seite. Er umgreift verkrampft das Lenkrand mit einer Hand. Die andere Hand liegt...auf meinem Schenkel? Das habe ich gar nicht mitbekommen. Egal. Irgendwie gefällt es mir ja. Nach weiteren zehn Minuten Fahrt biegen wir auf ein schlossähnliches Grundstück ein. Vor der riesigen Villa ist eine Art Café mit einem Gastgarten. Wir parken am Besucherparkplatz. Ich blicke nach vorne in den Garten und erblicke plötzlich Jack, der sich von einer Bank erhebt. Er trägt eine Pilotenbrille und eine grüne Bomberjacke. Außerdem sieht er rasiert aus und auch seine Haare wirken geschnitten. Allem in allem sieht er einfach gut aus.

 Allem in allem sieht er einfach gut aus

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Ich steige aus dem Wagen. "Kommst du?",sage ich zu Danny bevor ich die Türe schließe. Er steigt ebenfalls aus.

"DANIEL!",vernehmen wir hinter uns. Wir drehen uns um und erblicken Jack der wutentbrannt auf uns zugeht. "Wieso verdammt fährst du mit meinem Wagen! Ich hab dir schon tausend mal gesagt, dass niemand außer ich mit ihm fährt." An Jacks Hals treten durch seine Aufregung schon seine Adern hervor. Als er seinen Satz beendet, mustert er mich von unten nach oben und bleibt kurz bei meinen Brüsten stehen. Typisch Mann. Danny sieht beschähmt auf den Boden. "Tut mir leid",gibt er leise von sich. 

Jack knurrt kurz und redet dann weiter. "Ich darf heute nach Hause und ich möchte, dass du, Emily, nicht dort bist." Die Worte Schmerzen in meiner Brust. Wie kann er sowas nur sagen. "Ich rufe dir ein Taxi",sagt er schließlich. Was ist nur aus ihm geworden. Anstatt sich zu freuen, dass wir ihn besuchen, schleudert er eine Beleidigung nach der anderen raus. Nachdem er wirklich einen Anruf an ein Taxiunternehmen getätigt hat, läuft er nochmal ins Haus. Fünf Minuten später kommt er heraus mit einer Tasche unter dem Arm und einem Brief in der Hand. 

"Daniel komm! Wir fahren nach Hause!" Entschuldigend sieht Danny mich an und folgt seinem Bruder wie ein Hund zum Auto. Ich stehe da, ohne jemanden und warte auf ein Taxi, dass mir meine Affäre und Lehrer bestellt hat. Irgendetwas läuft falsch in meinem Leben. Jack parkt aus und flüchtet mit Danny Richtung Hauptstraße. Im selben Moment biegt tatsächlich ein Taxi ein und bleibt bei mir stehen. Ich steige ein. "Hitchcockroad 8, bitte." Der Taxifahrer nickt und fährt los. 

°°°°°°°°°

"Miss!" Blitzartig reißt es mich aus dem Schlaf. Ich bin während der Fahrt eingeschlafen. Ich bezahle und steige aus. Plötzlich klingelt mein Handy. Danny hat mir getextet.

Danny: Tut mir echt leid wegen vorhin. Ich weiß nicht was mit ihm schonwieder los war. Hoff du bist gut nach Hause. :*

Ich: Ist schon gut. Ja bin gut nach Hause. :*

Danny: Gut. Dann bis morgen. :) :*

Ich: Bis Morgen :)

Nach der Konversation stecke ich mein Handy wieder ein und gehe ins Haus. Es scheint als wären Mum und Dad noch nicht von der Arbeit zurück. Erschöpft schlendere ich hoch ins Badezimmer um mich zu duschen und mich bettfertig zu machen. Ich hab absolut keinen Plan wie spät es ist, aber das ist mir egal. Ich bin müde und will einfach schlafen. Mein Bett schreit schon förmlich nach mir. Als ich dann im Bett liege schwirren wieder einige Gedanken durch meinen Kopf. 

Jack ist Witwer. Er hatte einen Sohn. Ich bin laut seinem Bruder seine große Liebe. Heute hat er gesagt, dass ich in seinem Haus nicht erwünscht bin...

Ich winde mich in all Richtungen, damit ich endlich gedankenfrei einschlafen kann.


Bad Teacher's MindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt