𝟎𝟐.

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"Mister Turner, nimmt mich mit auf Eure Reise!", verlangte ich.

Er sah mich schockiert an und drehte seinen Körper nun endlich in meine Richtung. Sein Blick sagte mehr als 1000 Worte. "Ihr wärt mir nicht behilflich.", kam es von meinem Gegenüber. Mein Herz zerbrach in mehrere Teile. 

"Ich werde Euch meine Behilflichkeit schon beweisen! Ich bitte Euch, ich werde mich auch vor ein Schwert schmeißen für Euch."

Henry seufzte nachdenklich. Wir hörten Schritte die uns näher kamen, doch Henry zog mich hinter das Gebäude und legte eine Hand auf meinen Mund, sodass mir kein Laut entfuhr. Als er um die Ecke sah, erblickte ich seine braun-blonden Haare das erste mal. Sie hingen nur knapp unter seinem Hut heraus, doch das reichte mir um sie zu betrachten. Er entfernte seine Hand erst dann, als die Wachen wieder weg waren. "Hättet Ihr mich dort stehen lassen, so wäre ich geschnappt worden und Euch nicht zur Last gefallen. Also nehme ich an, dass ich Euch begleiten darf?", fragte ich. 

Seine dunklen, braunen Augen trafen auf meine. Trotz der Dunkelheit, die die Nacht brachte, sah ich ihn klar und deutlich. Er blickte an mir herab und zeigte auf mein Schwert. "Ich nehme an, Ihr könnt euch verteidigen?", fragte Henry. Ich nickte leicht während ich meinen Hut zurück schob um sein Gesicht klarer zu sehen. Von seinem Gesicht her konnte ich beurteilen, dass er wohlhabend war. Er hatte keine einzige Falte auf seiner Stirn. Er war makellos. Henry räusperte sich und ging einen Schritt zurück. 

"Was ist der Plan, Mister Turner?", fragte ich unwissend. Ich legte den Kopf schief als er fragend seine Augenbrauen zusammen zog. Sagte ich etwas falsches?

Doch dann antwortete er "Morgen finden zwei Hängungen statt, ich muss sie verhindern."

Er drehte sich von mir weg und begann zu laufen. Ich nahm mein Kleid in die Hände und rannte ihm hinterher. Obwohl er nicht allzu viel größer war, machte er größere Schritte als ich. Ich kam ihm kaum noch hinterher. "Warum müsst Ihr die Hängung hindern? Wer sind die zwei Personen, die Gehängt werden?", platzte es aus mir wegen der Neugier. Henry blieb still. Wieder einmal warf ich mein Wort dazu. "Ihr könnt mir vertrauen!"

Henry fing an "Ein Mädchen und ein Pirat. Wir brauchen eine Karte die kein Mann lesen kann." Er hielt kurz inne und lief in eine Gasse. "Und glücklicherweise hat sie die Karte.", sprach er, während er sich an die Wand in der Gasse lehnte. Er nahm eine Karte aus seiner Tasche und sah herauf.

"Wer ist 'sie' ?", hakte ich nach. Unsere Blicke trafen sich wieder einmal. Henry sagte "Ihr Name ist Carina, nehme ich an."

Mir wurde unwohl bei den ganzen Fragen die ich stellte, doch die Neugier übernahm mich komplett. "Und der Pirat?"

"Sein Name ist Jack Sparrow."

Bei dem Namen wurde mir ganz schwindelig. Mein Mund öffnete sich und ich wollte etwas sagen, stattdessen blieb ich stumm.

"Kennt Ihr ihn?", erkundigte sich Henry.

Ich nickte stumm. "Er ist mein Vater. Ich kam her um ihn zu suchen, doch nun hatte ich die Suche aufgegeben und mich damit zufrieden gestellt, lieber nach dem Dreizack zu suchen."

Henry blickte mich überrascht an. Ich erwiderte seinen Blick nicht. Meine Kehle wurde wieder trocken und es fühlte sich an als wäre ein riesiger Stein in ihr. Meine Brust wurde ganz schwer und meine Atemzüge immer schneller. 'Das hieße ich würde ihn treffen', dachte ich. In diesem Moment hyperventilierte ich ganz sicher. 

"Was habt Ihr?", fragte Henry fürsorglich.

"Mir geht es gut. Müsst Ihr nicht einen Plan schmieden wie wir zu zweit, gleich zwei Menschen vor der Hängung retten, die von einigen Wachen umgeben sind?", hakte ich nach.

Henry griff in seine Tasche und holte einen Sack Silbermünzen heraus. Er erklärte "Hier streunt noch seine Crew rum, die Jack Sparrow verlassen hat. Wenn ich ihnen Silbermünzen gebe, werden sie uns sicherlich helfen." Während er das sagte, lächelte er siegessicher. Er hielt kurz inne und warf das Täschchen in die Höhe. Henry fing es mit Leichtigkeit wieder auf. "Wollt Ihr Euch nicht ein wenig ausruhen? Im Turm ist keine Menschenseele, dort könnten Ihr ein wenig schlafen.", schlug er vor.

Zufrieden nickte ich. Die Zweifel, dass er mich doch verlassen könnte, ging mir dennoch nicht aus dem Kopf. Er führte mich in den dunklen Turm der nur durch eine Kerze erleuchtet wurde. Meine Angst stieg jede Sekunde mehr. Doch als wir oben ankamen und die Aussicht erblickten, verschwand sie. Henry ging jedoch danach wieder, da er die Crew von Jack Sparrow suchen musste. Doch nach einer Weile schlief ich durch den Klang der Grillen ein.

Feuer in dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt