𝟎𝟒.

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Ich sah mich in all dem Chaos um. Der Pirat der Carina rettete, zog ungewollt den Schalter. Meine Schritten wurden schneller, und bevor sie richtig hängen konnte, fing ich sie. Sie war nicht besonders schwer, dennoch war es nicht angenehm sie dort zu halten, wo ich es tat. Meine Hand war definitiv an einer Stelle an der keine Frau ungefragt angefasst werden wollte. "Es tut mir unfassbar leid!", entschuldigte ich mich bei ihr. Carina sah zu mir hinab und fragte mich "Wer seid Ihr?"

"Aurora!", sprach ich laut genug, dass sie es hören konnte.

Ich zitterte ein wenig, doch nur weil Carina nicht aufhörte zu zappeln. "Mein Name ist Carina Smyth!", stellte sie sich vor. Ich nickte und wiedergab "Ich weiß, Mister Turner erzählte mir von Euch."

"Mister Turner?", erkundigte sich Carina fragend.

"Henry.", gab ich zu. Ich war es nicht gewohnt, Fremde mit Vornamen anzusprechen. "Jedenfalls, ich bin auf Eurer Seite. Also hört bitte auf zu zappeln!"

Sie wurde ruhiger und ich atmete entspannt aus. Ich war erleichtert, es war nun nicht mehr so schwer sie zu fassen. Wir beide blieben ruhig, doch dann erklang eine Stimme. "Sieh an, was sagt man dazu." Der Mann mit blauer Uniform und Perücke stand vor uns mit einer Waffe auf mich gerichtet. Er sprach "Wenn ich die Piratin töte, baumelt die Hexe. Zwei Fliegen mit einer Klappe!" 

Wütend zischte ich ihn an "Ich bin kein Pirat!"

"Lass mich jetzt nicht hängen!", kam es von Carina. Ich sah zu ihr nach oben, doch ihr Blick war auf den Mann gerichtet. "Niemals.", gab ich klein dazu.

Bevor er mich umbringen konnte, wurde er von Jack erschlagen. Er sah noch nach, ob der Mann auch wirklich bewusstlos war. Nun stand die ganze Crew vor uns. Alle sahen auf den Bewusstlosen. Doch ich riss sie aus den Gedanken. "Na los, ihr Nichtsnutze! Trennt den Strickt!", befahl ich laut.

Jack Sparrow meinte jedoch "Gentleman, diese zwei Gefangenen- Wartet, das waren doch nicht zwei Mädchen? Wo ist der Junge?" Und wie auf Kommando lief Henry zu uns. "Geht es euch beiden gut?", fragte er. Carina und ich sahen auf Jack, der nun seinen Satz beendete "Genau, diese drei Gefangenen bringen uns zu dem Dreizack." Ich seufzte laut.

Wir wurden an Bord von einem gestohlenen Schiff gebracht und an einen Mast gebunden. Das war nicht die Vorstellung die ich hatte, als ich an das erste Treffen mit meinem unbekannten Vater dachte. 

Carina unterbrach die Stille. "Das war dein Plan? Sich von Piraten entführen und foltern zu lassen?"

Ich gab hinzu "Es ist gar nicht so schlimm! Wir hätte alle drei sterben können bei der Aktion vorher!"

"Aber foltern ist schlimmer als sterben.", meinte Carina kleinlaut.

Henry sprach "Du sagtest, du bräuchtest ein Schiff!" Ich hatte zwar keine Ahnung, von was die beiden sprachen, doch ich blieb einfach still und lauschte.

"Das nennst du ein Schiff?", wiedergab die Brünette.

Der Captain rief laut "Kappt das Tau!" 

Die Seile neben uns wurden getrennt und wir hörten wie die Stützen abfielen. Zuerst war ich mit der Situation ganz zufrieden, doch als jemand "Bereitmachen zum absaufen!", rief, wurde ich panisch. Paranoid fragte ich "Captain Jack Sparrow? Ihr wisst was Ihr hier tut, nicht wahr?"

Der Captain antwortete "Kein Blassen Schimmer!"

Ob das Schiff wirklich schwimmen würde, wusste also keiner. Ich bekam ein wenig Angst, denn ich wollte noch nicht sterben. Als alle Stützen endlich abfielen, rollte das Schiff nach vorne. Jack fing an "Meine heiß geliebte Crew, der heutige Tag-" Doch das Schiff stoppte ruckartig und unterbrach ihn im Wort. Ich vermutete, es war noch irgendwo befestigt. Doch plötzlich riss etwas unter dem Schiff, und es rollte aufs Wasser zu.

Und dann, wie dank eines Wunders, schwamm es. Ein Stein fiel von meinem Herzen. Die Crew jubelte laut, doch wir blieben still.


"Warum bist du an Bord?", fragte Carina mich.

Ich lehnte meinen Kopf an des Mast und erklärte leise "Ich will den Dreizack finden. Und möglicherweise Jack Sparrow erklären, dass er mein Vater ist."

Carina staunte. Sie wollte grade etwas sagen, doch Jack Sparrow persönlich sagte "Mein Name ist gefallen?"

"Ihr seid nur paranoid. Und jetzt bindet mich los!", orderte ich.

Der Captain fragte "Warum sollte ich?"

Ich schloss seufzend meine Augen und meinte "Weil Ihr kein Recht habt, mich hier anzubinden!"

Er zuckte ignorant mit seinen Schultern und lief davon. Henry ergriff als erstes das Wort. "Die Toten segeln auf uns zu! Wir müssen etwas unternehmen!"

Meine Blick änderte sich. 'Die Toten', fragte ich mich. Was für Vorstellungen hatte Henry denn? Carina glaubte ihm kein bisschen, genau wie ich. "Ist dem so?", fragte sie.

"Ja, ich habe mit ihnen gesprochen!", informierte Henry.

Ich fragte Henry "Euch ist bewusst, dass es solche Mythen, wie lebende Tote nicht gibt?"

Carina stieß dazu "Hast du denn auch mit Kraken und Meerjungfrauen gesprochen?"

Henry sah zur Seite und erläuterte "Kraken sprechen nicht, das weiß jeder."

"Aber Tote etwa schon?", erkundigte ich mich gespannt. Ich lachte ein wenig. Bei dem Gedanken wurde mir ganz warm im Gesicht. Ich verkniff mir, laut zu lachen. 

"Ich hätte dich nicht retten sollen.", kam es von Carina an Henry gerichtet. Ich konnte beurteilen, dass sie es nicht wirklich bereut hatte. Doch das behielt ich für mich.

Henry sprach "Gestern Nacht war Blutmond, wie du vorausgesagt hast. Was hat er offenbart?"

Carina fragte "Warum sollte ich das euch beiden erzählen?"

Kleinlaut meinte ich "Also ich bin sehr vertrauenswürdig, wenn man mich fragt."

"Ich auch. Wenn du mir sagst, was du heraus gefunden hast, helfe ich dir.", versprach Henry selbstsicher. Carina blieb kurz still, doch dann senkte sie die Schultern und sprach "Ich brauche keine Hilfe."

"Warum hast du mich dann aufgesucht, Carina?"

Es wurde echt spannend zwischen den beiden. Hätte ich nicht vergessen in welcher Lage wir waren, hätte ich gespannt gelauscht. Henry fuhr fort "Warum sind wir auf See aneinander gebunden, auf der Suche nach dem selben Schatz?"

Die Brünette seufzte und erzählte "Er offenbarte einen Hinweis. 'Um die Macht der Meere zu entfesseln, muss man alles entzweien.' "

Henry dachte nach. Er fragte, was das bedeuten könnte. Doch ich wiedergab "Ihr müsst etwas entzweien." 

"Aber was nur?", fragte er mich nun.

Ich antwortete "Das weiß ich nicht." Jedoch war ich nah dran, das Rätzel zu lösen.

Feuer in dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt