𝟏𝟑.

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Henry schreckte auf und sah mich mit einem Blick an, der soviel sagte wie ich-weiß-es-nun. Erleichtert setzte ich mich zurück auf den Boden. "Wie geht es dir?", fragte ich besorgt. "Die Macht der Meere-", fing Henry an. Ich nickte. "Ja? Man muss den Dreizack brechen." Henry sah mich überzeugt an und meinte "Ja. Aber enthält der Dreizack die Macht aller Meere-." Plötzlich begriff ich so einiges. 

Ich gab ihm Recht und beendete seinen Satz "So bricht man auch jeden Fluch."

Doch wie aus dem Nichts schrie Carina mir zu "Er bringt Jack um, Aurora! Hilf ihm!" Ich stemmte mich auf und sah wie Jack in der Luft flog, doch er wurde von dem Wasser getrieben. Es war Salazar, er spielte mit ihm wie mit einer einfachen Puppe. Die Kraft dafür hatte er aus dem Dreizack. Henry, Carina und ich sahen tatenlos zu. Doch urplötzlich war er wieder an Land vor Salazar. Sie sprachen mit einander, doch ich konnte nicht verstehen was. Ich begann zu rennen, doch es war schon zu spät. Denn Salazar schlug den Dreizack in Jacks Herz.

"Nein!", riefen Carina und ich im Einklang.

Ich schlug meine Hände vor meinen Mund und hielt mir ein Schrei zurück. "Henry.", flüsterte ich. Ich bekam keinen lauten Ton raus. Aber ich musste ihm doch sagen, dass er nun den Dreizack teilen sollte! Ich versuchte mein chaotisches Atmen zu kontrollieren, doch bekam nur noch mehr Panik. Doch im nächsten Moment begriff ich etwas, Jack lebte noch. Das Tagebuch, er hatte es in seiner Tasche an genau der Stelle wo der Dreizack steckte.

"Henry!", schrie ich mit brüchiger Stimme. "Entzweien!"

Henry stand auf und rannte um sein, oder auch Jacks Leben. Er schlug mit aller Kraft die er hatte auf den Dreizack. Er zerbrach

Eine gewaltige Druckwelle schlug das ganze Wasser um uns ein wenig zurück. Salazar ließ alles fallen und versuchte sich zu fassen. Er stützte sich an einem Stein ab und schnappte verzweifelt nach Luft. Die Toten im Wasser ertranken fast, doch sie kamen noch rechtzeitig aus dem Wasser. Das hieße, der Fluch von Salazar und seiner Crew war gebrochen.

"Alle Flüche sind gebrochen!", bemerkte Henry. Lautes Jubeln war zu hören, doch ich bemerkte, dass das Wasser wieder zu seinem ursprünglichen Platz floss. 

"Die Pearl! Meine Pearl!", kam es freudig von Jack als er den herunterkommenden Anker sah. "Los, rauf!", rief ich. Carina brüllte "Schnell!"

Barbossa stand ganz unten und schrie "Vorwärts, schneller!" Wir stiegen auf den größten Stein und sprangen dann in der letzten Sekunde auf den Anker. Wir kletterten so schnell es ging die Ketten nach oben, denn Salazar hatte die selbe Idee wie wir.

Hector rief "Anker hoch!"

Ein paar Matrosen kamen noch drauf, doch einige fielen auch wieder runter. Als der Anker nun endlich nach oben ging, war unsere Angst dennoch nicht verschwunden. Denn Salazar hatte es ebenfalls geschafft. Ich sah nach oben und bezweifelte schlimmes wegen des Steines über uns. Die Kette zerbrach ihn zwar mit Leichtigkeit, aber anscheinend wurde es oben an Bord holprig, denn wir schwangen hin und her und verloren an Höhe. Ich krallte mich förmlich in die Ketten, da ich nicht fallen wollte. Doch plötzlich stoppte der Anker wieder. Zunächst hörte ich nur einen Schrei und dann sah ich einen Schatten der an mir vorbei huschte. "Carina.", nuschelte ich. 

Sie fiel an mir vorbei, aber ich konnte sie nicht halten da sie mir wortwörtlich aus den Händen rutschte. 

Zitternd sah ich nach unten. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken als ich daran dachte, was ihr zugestoßen sein konnte, doch sie lebte glücklicherweise dank Hector. Er fing sie im richtigen Moment auf.

Aber dennoch waren wir nicht sicher, denn Salazar kam immer näher. Jack bückte sich und zog Henrys Schwert. "Hector!", rief er. Er ließ das Schwert gezielt in Barbossas Hände fallen. Ich weitete meine Augen aus Schock als er die Ketten los ließ.

Hector fiel und sah dabei nur seine Tochter Carina an. Er schlug Salazar das Schwert in den Rücken und zog die anderen von dem Anker herunter. Alle fielen in das Wasser das nun fast wieder zurück an seiner Stelle war.

Ich war sprachlos und vor allem kraftlos, doch ich klammerte mich ein letztes mal an die Ketten die uns hoch zogen. Das Wasser strömte auf uns und versuchte uns weg zu spülen. Doch wir kamen dennoch unversehrt an die Oberfläche. Erschöpft kletterte ich ans Deck, wo ich dann erstmal auf meinen Knien ruhte. Meine Atmung ließ sich vor Aufregung nicht mehr kontrollieren. Doch als mir dann auf die Beine geholfen wurde, beruhigte ich mich da ich in sicheren Händen lag.

"Piratenleben, Hector.", meinte Jack enttäuscht.

Carinas Augen füllten sich mit Tränen. Sie hatte erfahren wer ihr wahrer Vater war, doch musste dann seinen Tod mit eigenen Augen betrachten, ohne die Mittel zu haben um einzugreifen. Ich legte meine Hand aufs Herz, wie jeder andere auf dem Schiff. Somit ehrte man einen Verstorbenen, vermutete ich. Jack drückte Henry das Tagebuch in die Hand, sodass er es Carina geben konnte. Und während die beiden sich unterhielten, stellte ich mich neben Jack. 

"Jack.", sprach ich. "Danke."

"Hm?", summte er fragend.

"Du hast mich gerettet, obwohl du danach fast gestorben wärst."

Er sah mich an und erzwang ein Lächeln. Er schob es wieder einmal auf die leichte Schulter. Ich hatte genug, also verpasste ich ihm ein Schlag auf die Wange.

Er sah mich nun ernst an und kniff die Augenbrauen zusammen. "Das hab ich nicht verdient!" Kleine Falten entstanden auf seiner Stirn während er das sagte.

Dann aber warf ich meine Hände um seine Brust und umarmte ihn. "Oh, okay Kleine.", meinte er überfordert. Er streichelte leicht meinen Kopf, da er nicht wusste wie man damit umgehen sollte. Viel zu früh hatte ich mich wieder von ihm gelöst. Aber dennoch wurde mir eine Sache klar, ich wollte keinen anderen Vater außer ihn. "Ich habs mir überlegt.", kam es von mir. Er hakte unsicher nach "Was denn?"

"Wenn das Angebot noch steht, dann würde ich dich gerne 'Dad' nennen.", nuschelte ich gerade mal so laut dass er es verstand. Ich zwirbelte eine Strähne mit Perlen zwischen meinen Fingern herum während ich auf seine Antwort wartete.

"Aurora Sparrow."

Ohne zu fragen wusste ich, dass dies ein ja war. Also stand ich einfach nur lächelnd an dem Gelände der Pearl.


"Du wirst mich nie besuchen kommen, nicht wahr?", fragte ich. Wir waren wieder zuhause angekommen und nun hieß es Abschied nehmen. Der Grund warum ich nicht bei ihm bleiben konnte war einfach, ich hatte ein Leben an Land. Und ich war verliebt, da war ein Leben auf See nicht möglich.

Jack überlegte angespannt und meinte dann lächelnd "Nein, eher nicht." Der andere Jack, also der Affe stieg auf seine Schulter und reichte ihm den Kompass der dir das zeigte, was du am meisten begehrst.

Natürlich hatte ich von diesem Kompass gehört, er war legendär.

Sparrow nahm meine Hand in seine und öffnete sie. Dann legte er den Kompass rein und sagte "Aber du wirst mich suchen."

Ich hakte nach "Woher willst du das wissen?"

Er zuckte mit den Schultern, doch als ich den Kompass nehmen wollte, schnappte er ihn wieder und forderte "Sags schon."

"Dad.", kam es von mir. Henry rief von weitem meinen Namen. "Aurora, beeil dich!" Carina war leider schon weg, sie wollte ein Leben alleine starten und mehr über die Sterne forschen, deswegen fing sie ein Leben irgendwo anders auf der Welt an. Und da Henry und ich zufälligerweise auf dem selben Land wohnten, blieb ich bei ihm solang ich nicht beschloss meine Mutter aufzufinden.

"Okay, Okay. Ich werde dich suchen und finden, Dad.", versprach ich. Er legte mit einem schelmischen Lachen den Kompass in meine Hand und ich verschwand dann zu Henry. Während Henry und ich liefen, sah ich immer weiter nach hinten. Und dort wurde die Black Pearl immer kleiner.

Feuer in dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt