Chapitre 19

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Drei. 

Zwei. 

Eins-

"Ferien!", brüllt unsere ganze Klasse.

Mrs Prisma, die es nicht geschafft hat, ihren Satz zu beenden, seufzt resigniert. 

"Ich wünsche euch eine schöne freie Woche, bleibt gesund und-", setzt Mrs Prisma noch einmal an, gibt dann jedoch auf.

Unsere ganze Klasse packt in Windeseile die Sachen zusammen und stürmt aus der Schule. Wir schwimmen mit dem Schülerstrom mit, bis wir schließlich am Schultor ankommen und diese Schule jetzt erst einmal nicht sehen müssen. Auch wenn wir nur eine Woche Ferien haben, bin ich trotzdem sehr froh darüber. Nach dem ganzen Stress braucht man unbedingt eine Pause. 

"Endlich Ferien!", rufen Jasmine, Naira und ich im Chor, während wir in Richtung Stadtzentrum laufen.

Wir beschließen, zuerst ein bisschen zu bummeln und schlendern durch die Läden. New Look, Moonson, Topshop sowie Marks & Spencer klappern wir alle ab, kaufen jedoch kaum etwas. Stattdessen suchen wir uns gegenseitig Outfits heraus und ziehen diese an. Das führt dazu, dass wir am Ende kaum Geld ausgeben, dafür einige genervte Gesichter anderer Käufer als auch Verkäufer ansehen müssen und Unmengen an Selfies auf unseren Handys haben. Doch mit ganz leeren Händen verlassen wir die Läden auch nicht: Naira kauft sich eine neue Hose und Jasmine eine silberne Kette. Ich kaufe mir einen  Beanie, in Dunkelrot. Jasmine hat darauf bestanden, weil diese Mütze mir anscheinend so gut stehen und zu meinen Haaren passen würde.

Nach der zweistündigen Shoppingtour  sind wir uns einig, dass wir uns eine kleine Stärkung verdient haben. Deshalb stellen wir uns an die lange Schlange vor der Imbissbude an.

"Das hat echt Spaß gemacht!"

"Oh ja, vor allem, dass wir durch etliche Läden gelaufen sind und so gut wie nichts gekauft haben!", meint Naira lachend.

"Und am Ende ist diese eine Frau richtig wütend geworden, dass wir die Umkleiden blockiert haben", fügt Jasmine hinzu. "Sie hat mich angemeckert, dass wir uns beeilen sollen und es eine Frechheit sei, dass wir die ganzen Umkleidekabinen blockieren, ohne überhaupt etwas zu kaufen und dass wir nicht die einzigen Kunden seien. Dann meinte sie doch tatsächlich noch, dass das hier kein Spielplatz für pubertäre Teenager sei und wir dieses Affentheater auch zu Hause veranstalten könnten."

"Und du hast was geantwortet?", frage ich neugierig, obwohl ich es mir schon denken kann. Naira und ich hatten diese Unterhaltung nicht mitbekommen, da wir in der Zeit in den Umkleidekabinen mit unseren Outfits beschäftigt waren und Jasmine unsere Beraterin war.

"Ich hab ihr die Meinung gesagt. Ich habe geantwortet, dass sie sich mal zusammenreißen und noch einen Moment gedulden soll. Sie war schließlich auch einmal jung. Außerdem würde es ihr gut tun, wenn sie sich auch mal ein paar mehr Gedanken zu ihrem Outfit machen würde. Es könnte definitiv nicht schaden. Dann war sie ein klitzekleines bisschen wütend und ich war sehr froh, als ihr dann aus den Umkleiden kamt und wir uns aus dem Staub machen konnten", beendet Jasmine ihre Schilderung.

"Typisch Jass!", meine ich lachend.

"Was denn?", entgegnet Jasmine gespielt beleidigt. 

"Dreimal Fish and Chips für die drei Damen?", macht sich der Verkäufer an der Theke bemerkbar.

"Für uns!", rufen wir drei im Chor und bezahlen kurzerhand.

"Leute, Leute, ich weiß gar nicht, wie ich die Ferien ohne euch aushalten soll", seufze ich theatralisch.

"Die Antwort ist ganz einfach: Gar nicht!", reagiert Jass mindestens genauso so dramatisch darauf.

"Was schafft ihr gar nicht?", hören wir plötzlich eine Stimme hinter uns. Es ist Noah. Ich werfe kurz einen Blick auf die Gruppe an Jungen um ihn herum. Jasper ist nicht dabei, worüber ich ziemlich erleichtert bin.

Higher LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt