-(28)- Ich lache gleich warte kurz

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Die letzten paar Tage waren ziemlich ereignisslos.

Es war strahlendes Wetter, aber trotzdem saßen wir nur die ganze Zeit im Haus herum oder haben uns auf den Balkon oder die Terasse verkrochen.

Mit jedem weiteren Tag haben wir uns besser kennen gelernt, es scheint als wären sie doch wirklich okay. Heute allerdings scheint irgendwie das genaue Gegenteil der Fall zu sein. Von der Harmonie, die hier herschte, ist wie auf einen Schlag alles wie weggefegt.

Ohne dass sie mir einen Grund nennen gehen mir alle aus dem Weg und würdigen mich nicht einmal eines Blickes. Hab ich irgendetwas verbrochen oder haben sie einfach nur ihre Tage?

Vielleicht verschwören sie sich ja auch gerade alle gegen mich. Wenn sie das machen fliegen sie aber in einem Bogen hier heraus.

So schnell können sie garnicht gucken. Etwas irritiert tappe ich morgens in die Küche.

Das erste, das mir auffällt ist, dass es draußen in Strömen regnet und ziemlich kalt und trist aussieht. Kann es sein, dass sie wegen dem Wetter so schlecht drauf sind? Eigentlich kann es mir ja egal sein. Ich laufe zu der Arbeitsfläche und mache mir schnell ein Brot zum Frühstück. Wird bestimmt reichen.

Mit diesem gehe ich dann ins Wohnzimmer und hocke mich neben Zayn. Aber als ich mich setze, steht er auf und verlässt mit starrer Miene das Zimmer. Was geht denn bei denen ab? Die müssen ja total schlecht geträumt haben. Kopfschüttelnd widme ich mich dann einfach für den Rest des Tages schweigend dem Fernseher und seinem Programm.

Als ich mittags heraus auf die Straße blicke sehe ich immernoch keinen einzigen Fleck blau. Wahrscheinlich wird es den restlichen Tag so ungemütlich bleiben. Müde schließe ich meine Augen für einen kurzen Moment bis ich ein Auto vorbeifahren höre.

Neugierig öffne ich meine Augen. Post.

Ich würde nicht als Postarbeiter arbeiten wollen. Alleine an schönen Tagen wäre mir das zu blöd, aber bei strömendem Regen ist es ja noch ein bisschen bescheuerter. Auch als Kind schon habe ich es gehasst Zeitungen auszutragen, ich habe den Job nur zwei Wochen durchgehalten. Das ist für meine Verhältnisse doch gar nicht so schlecht, habe ich mir immer eingeredet, aber mittlerweile habe auch ich erkannt, dass es ziemlich erniedrigend ist.

Ich beobachte, wie der Postbeamte etwas in den Briefkasten vor das Haus hineinwirft.

Als er mich sieht, wie ich vor dem Fenster stehe winkt er mir freundlich zu. Ich grüße ihn zurück.

Plötzlich vermisse ich meine Mum so sehr. Sie hat sich nicht einmal gemeldet, oder?

Ich überlege, aber mir fällt nichts ein.

Es wird doch wohl nicht so schwer sein, sein Kind zwei Minuten anzurufen. Ich weiß nicht einmal genau, wohin sie gegangen ist. Irgendwie fühle ich mich ein wenig verarscht. Das kann sie doch nicht bringen!

...Okay Emma, das bringt nichts. Du kannst ihr eine Standpauke halten, wenn sie wieder vor der Türe steht und wahrscheinlich so tut als sei nichts gewesen.

Aber verletzt bin ich trotzdem.

Kopfschüttelnd beschließe ich nachzuschauen, was der Mann mir in den Briefkasten geworfen hat. Anscheinend sind die Jungs alle oben. Sollen sie doch da bleiben und erst wieder kommen wenn sie wieder erwachsen geworden sind.

Als ich die Türe öffne bekomme ich sofort einen Wasserschwall in mein Gesicht gespritzt.

Die Augen zusammengekniffen watschele ich wie eine Ente zu dem Kasten, nur um feststellenzudürfen, dass ich den Schlüssel vergessen habe. Also darf ich das Ganze noch einmal wiederholen.

Village Trouble (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt