Ganz zu meiner eigenen Überraschung sind mir die Jungs am nächsten Tag nicht einmal mehr böse, dass ich sie sozusagen zum Reiten gezwungen hatte.
Harry hat zwar noch ein paar Male über seinen schmerzenden Arsch gejammert, aber mit einem Ei, das ich ihm an den Kopf geschmissen habe hatte sich die Sache dann auch schon erledigt.
Und wir saßen gestern Abend sogar alle beisammen am Tisch und haben doch tatsächlich friedlich miteinander geredet. Was mich noch mehr erstaunt hat. Das hätte ich niemals gedacht.
Am nächsten Morgen stehe ich verhältnismäßig früh auf und laufe fertig gerichtet ins stille Wohnzimmer. Niall liegt halb zugedeckt auf einem drei Sitzer und schnarcht im Land der Träume vor sich hin. Ich überege einen Moment, wieder das Kind in mir durchkommen zu lassen und ihn anmale, aber gehe dann doch lieber zuerst in die Küche, aus der ich Niall immer noch beobachten kann. Schon spannend was man alles im Schlafen murmelt. Während ich mir einen Kaba zum Aufwachen mache stütze ich mich an der Arbeitsfläche ab und denke an meine Mutter. Seit zwei Wochen hat sie sich nicht gemeldet. Und das sie auf einmal einfach so ihre Koffer gepackt hat ist auch irgendwie komisch.Aber Emma, es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um sich darüber Gedanken zu machen!
Ich muss erst einmal Niall wach machen, einfach so. Leise summend hole ich eine Salatschüssel aus der Speißekammer und fülle sie mit kaltem Wasser. Um das Sofa tut's mir leid, aber ich kann nicht widerstehen. Die vierjährige in mir hat jetzt die Kontrolle über mein Gehirn, und sie will das so unbedingt.Darauf achtend, dass ich nicht laut losgackere, oder über die Holzkiste stolpere, was ich mir durchaus zutraue, schleiche ich mich auf leisen Sohlen zu Niall und beuge mich über ihn, um auch sichergehen zu können, dass er schläft. Ich halte mir die Hand auf den Mund und versuche mich zu beruhigen.
Schon alleine die Vorstellung an meine Aktion versetzt mich in Lachen. Ich nehme die Schüssel in beide Hände und halte sie direkt über seinen Kopf, dann drehe ich sie um 180 Grad. Und wie das Wasser rausspritzt und über ihn läuft. Ich kann nicht mehr.
Wie erwartet schreckt er erschrocken aus seinem Schlaf und springt auf, schaut sich auch panisch um. Ich halte mir den Bauch, weil das Lachen mittlerweile so weh tut und zeige auf ihn.
Seine Haare tropfen vor Nässe und auch sein Oberteil ist vom Kragen abwärts nass. Sein Blick hingegen ist alles andere als fröhlich. Er blickt mich einfach nur ärgerlich an, was mich aber in keinster Weise von meiner Freude abhält. Wenn Blicke töten können, dann wäre ich schon ein paar Tode gestorben.
"Ist das dein Ernst?", fragt Niall. Ich kann sehen wie er sich ein Lachen unterdrücken muss. Da ich immer noch nicht richtig zu Atem gekommen bin, nicke ich einfach nur und halte weiter meinen Bauch, der mir mittlerweile schon sehr schmerzt.
Ich sehe wie Niall mich angrinst und keine Sekunde später hat er die Arme um mich geschlungen und drückt sein nasses Tshirt an mich.
Ich kreische ein wenig auf, als ich bemerke was er da tut und versuche ihn erfolglos von mir wegzudrücken. Ein wenig mit den Armen fuchteln, ein bisschen drehen, aber nichts klappt. Er hängt an mir wie so ein Schatten.
"Niall! Lass mich gefälligst los!"
Obwohl ich versuche sauer zu klingen lässt er sich nicht beirren und schüttelt seinen Kopf um mir das Wasser entgegen zu spritzen. Wir halten jedoch inne , als Schritte aus dem Treppenhaus zu hören sind und Liam und Louis nach unten kommen. Niall und ich schauen uns peinlich berührt an, als Louis und Liam uns verwirrt anblicken.
"Haben wir was verpasst?", fragt Liam vielsagend. Hastig schüttele ich meinen Kopf.
"Sie hat nen Eimer Wasser über mich geschüttet und ich musste mich rächen", meint Niall kalt und läuft in die Küche. Erstaunt schaue ich ihm hinterher. Aus irgendeinem Grund hat es mich verletzt dass er auf einmal so kalt zu mir war.
Liam zieht seine Augenbrauen hoch und mustert mich weiterhin. "Ich werde mir merken, dass ich niemals mehr hier unten schlafen werde", meint Louis und lacht leicht. "Ich kann euch auch oben mit nem Eimer Wasser wecken", sage ich etwas bedröppelt,
"Ähm, ich ziehe mich um. Wir müssen nacher in die Stadt, ein paar Sachen kaufen."
"Wir müssen was?!", rufen mir beide erschrocken hinterher, als ich in mein Zimmer laufe.
"Okay... das sieht einfach nur nach Zayn aus... ", stelle ich fest, als ich Zayns Undercoveroutfit sehe. zumindest das, was es eigentlich sein soll. "Seine Tattoos sind zu auffällig, die erkennt jeder Directioner von hundert Meter entfernung", sagt mir Louis, der auf einer Treppenstufe sitzt und sich an die Wand lehnt. Er ist der einzige, der schon fertig angezogen ist. Die anderen sind noch damit beschäftigt zu schauen, ob sie sich so anziehen können, dass niemand sie erkennt. Zayn hat es mit einem Tanktop echt nicht gut hinbekommen. Seufzend lehne ich mich an das Geländer und mustere ihn. während ich überlege, was deckend sein kann.
"Ich kann keinen Pulli anziehen oder was weiß ich was. Es sind dreißig Grad draußen, da gehe ich doch ein!", wehrt er sich, als könne er meine Gedanken lesen.
"Meinst du eine Perücke und eine Sonnenbrille reichen?", frage ich Louis. Er denkt einen Moment nach, dann schüttelt er den Kopf.
"Das kann schwer werden. Da muss schon mehr sein", teilt er mir dann mit. Ich nicke interessiert, während Zayn sich einfach nur mit der Handfläche auf die Stirn schlägt. "Louis, du hast einen Rock und eine Bluse an! Das ist ja so unauffälig. Wo sind deine High Heels? Die würden das Outfit perfekt machen!", meinter genervt.
Louis streckt ihm nur die Zunge raus. "Meinst du ein Kleid wäre was für ihn?", frage ich Louis weiter, ohne auf den schwarzhaarigen einzugehen, der glaube ich kurz vorm Eskalieren ist. Louis streicht sich nechdenklich über sein Kinn, dann nickt er. "Das könnte sogar funktionieren. Wer rechnet bitte damit, dass aus Zayn Veronica im echten Leben wird?"
"Das ist doch nicht euer Ernst! Ich werde kein Kleid tragen, dass das klar ist!".
Ich ignoriere sein Gelaber, gehe in mein Zimmer und hole ihm ein schlichtes Sommerkleid, in das er sogar reinpassen würde. Grinsend halte ich es ihm entgegen. Er nimmt es sogar, wenn auch unwillig in die Hand und verzieht sich, um ein paar Minuten später mit einem genervten Gesichtsausdruck wieder zu kommen. Ich kichere leicht, als ich das Meisterwerk sehe. Louis gackert los.
"Haha, das ist ja so witzig Rockdame", sagt er schlecht gelaunt.
"Ich finds gut", gebe ich meinen Kommentar, "jetzt noch die Perücke und die Sonnenbrille und niemand wird Zayn erkennen."
Louis nickt zustimmend. "Woher hast du überhaupt die ganzen Perücken?! Die von Louis ist ja noch okay, aber.."
"Pscht Zayn, bei manchen Dingen sollte man einfach nicht nachfragen. In Wirklichkeit willst du die Antwort gar nicht wissen."
Er blickt mich verstört an, dann reicht mir Louis die Perücke, die ich Zayn gebe und er zieht sie sich über. "Kleid und pinke Perücke, steckt mich doch gleich in den Zikus!", murmelt er vor sich hin. Ich klatsche einmal zufrieden in die Hände und forme ein "Per-fekt". Zayn grummelt mich nur an.
"Also.. habe ich das richtig verstanden? Zayn ist meine... Freundin und ich bin ihr Assi-Freund. Liam ist der.. nun ja Freund von mir. Und Niall ist.. ein Typ der alleine ist?", fragt mich Harry, als wir zum Bus laufen.
"Jap, das hast du richtig verstanden", stimme ich ihm zu.
"Ich bin mal gespannt ob das klappt", gibt Liam einen ironischen Kommentar.
"An eurer Stelle würde ich mich auch eher unauffällig verhalten. Wenn ihr von Fans durch die Stadt gejagt werdet, kenne ich euch nicht mehr", stelle ich schnell fest.
"Weil Louis und ich ja so unauffällig wirken", meint Zayn. Ich zucke mit den Schultern. "Das liegt ganz alleine in euren Händen."
"Leck mich."
"Lieber nicht."
Hallo villagers :) Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber es ging mir nicht so gut und ich hatte nicht wirklich zeit und bla bla. Eigentlich müsste ich, oder sollte ich eher lernen, aber ich dachte mir, dass ich euch nicht länger warten lassen will ☻ Man sieht sich dann beim nächsten Update, hoffentlich dann wieder schneller ♥
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Village Trouble (One Direction)
FanfictionSommerferien! - Was gibt es besseres? So einiges! Das denkt sich zumindest die siebzehn-jährige Emma aus einem kleinen Kuhkaff im Herzen Deutschlands. Zwischen Kühen, lauten Traktoren und krähenden Hähnen soll sie tatsächlich alleine sechs komplett...