𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐗𝐗𝐕𝐈𝐈 ~ 𝐢𝐬𝐧'𝐭 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐥𝐲? 𝐚𝐥𝐥 𝐚𝐥𝐨𝐧𝐞.

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JungKook's POV:
Verärgert und wütend über mich selbst lief ich schnellen Schrittes durch die verregneten Straßen Seouls.
Gerade war mir einfach alles zu viel geworden.
Die gesamte Situation.
Der Fakt, dass ich Gefühle für Jimin hatte und er mit TaeHyung in einer Beziehung war.
Nie mein sein würde, solang es dabei blieb.
Es machte mich krank.
Das alles hier.
Ich veränderte mich für ihn!
Verdammt, ich dachte wirklich ein besserer Mensch in den letzten Tagen geworden zu sein.
Tja, wen interessiert das schon?
Ich verstehe einfach nicht, was so viel besser an ihm ist.
Alles gab ich auf. Hielt mich für ihn hin.
Dinge die ich zuvor nicht verstand, ließ mich Jimin verstehen.
Doch was bringt mir all dies, wenn ich ihn nie für mich haben werde?
All diese Gedanken brachten mich noch um.
Kraftlos ließ ich mich zu Boden fallen.
Mitten im Regen.
Die kalte Nässe, welche auf mich niederprasselte störte mich nicht mehr.
In diesem Moment war mir alles um mich herum egal gewesen.
Ich war mit meinen Gedanken wieder nur bei ihm.
Diesem einen perfekten Menschen.
Und das war er.
Denn ich wusste, dass ich es definitiv nicht war.
Doch er akzeptierte meine Fehler, meinen mühseligen Charakter.
Er hörte zu und versuchte mich zu verstehen, ganz ohne Urteil.
Das schätzte ich so unglaublich an ihm.
Und nach alledem blieb er stets bei mir.
Oder?...
Was wenn ich ihn diesmal durch mein mühsames Verhalten komplett verloren hatte?
Ich hatte ihn wie einen Idioten im Regen stehen lassen.
Fuck.
Doch was sollte ich schon tun?
Zu ihm gehen?
Ein ironisches Klugsen kam mir über die Lippen, doch es verschwand abrupt.
Ich konnte nicht einmal mehr ironisch über diese gesamte Situation lachen.
Es war auf keinen Fall lustig.
Motivationslos stellte ich mich auf meine erschöpften Beine.
Als ich jedoch dann stand, stellte ich mir sofort diese eine Frage.
Wohin?
Wohin sollte ich jetzt gehen, wenn mich keiner brauchte?
Und ich brauchte keinen.
Den einzigen Menschen den ich in meiner Nähe haben wollte, hatte ich wieder verloren.
Bis vor einigen Wochen lief noch alles gut.
Ich möchte nicht länger darüber nachdenken.
Zügig lief ich los, verschwand aus der Gasse in der ich gerade noch wie ein Obdachloser gesessen hatte, meinem Leben nachtrauernd.
Doch ich beschloss es zu beenden.
Darüber nachzudenken und am Ende auf nichts zu kommen, war keineswegs der Sinn der Sache.
Zum Ersten tat sich nichts und zum Zweiten zerstörten einen irgendwann diesen ewigen Gedankenkreise.
So lief ich also durch die Straßen.
Ohne Ziel.
Doch ihn hatte ich die ganze Zeit in meinem Kopf.
Er hatte sich in meinen Gedanken eingenistet.
Statt zu ihm zu gehen und es zu klären, beschloss ich wie ein Feigling von der ganzen Sache verschont zu bleiben, indem ich es versuchte zu ignorieren.
Es war bequemer.
"Kämpfe um das was du liebst".
Das hieß es.
Sollte ich es tun?
Sollte ich für Jimin wirklich alles riskieren?
Bin ich mittlerweile so weich geworden, dass ich für ihn durch's Feuer gehen würde?
Die Antwort lautete: Ja.
Dieser Junge machte mich so schwach, wie kein Anderer.
Er veränderte mich und machte mich sogleich zu einem besseren Menschen.
Und somit hatte ich es mir selbst beantwortet.
Ich sollte zu ihm.
Es tun, es riskieren.
Für ihn. Für mich. Für uns.
Voller neuer Motivation und Hoffnung lief ich geradewegs auf das Haus von Jimin zu.
Jetzt würde es sich endlich klären.
Ich würde ihn für mich bekommen!
Aufgeregt lief ich auf seine Haustür zu, doch als ich gerade klopfte, fiel die Tür bereits etwas zurück.
Etwas verwundert blickte ich drein, doch so konnte ich schneller zu ihm.
So lief ich direkt in sein Haus und schloss die Haustür abrupt.
Beim nächsten Mal sollte er sie richtig schließen.
Manchmal ist er wirklich verträumt.
Ein schusseliger Jimin ließ mich aufgrinsen.
Der Gedanke war ziemlich süß.
Doch als ich gerade die oberste Etage betratt, in der Jimin auch sein Zimmer hatte, konnte ich bereits eine halboffene Zimmertür erkennen.
Als ich gerade sein Zimmer betretten wollte, stoppte ich augenblicklich, als ich ein lustvolles Stöhnen hörte.
Sofort erkannte ich es oder besser gesagt, ich erkannte ihn.
Jimin.
Verwundert blickte ich vorsichtig zwischen dem Türspalt hervor.
Was sich mir da abzeichnete, ließ den letzten liebevollen Verstand in mir zerbrechen.
Ich konnte erkennen wie TaeHyung über ihm lag und seine Hände über Jimin's nackten Körper wanderten.
Dieses tiefe Stechen welches ich daraufhin gerade spürte, durchfuhr meinen gesamten Körper.
Tränen bildeten sich in meinen Augen.
Adrenalin stieg in mir hoch und ich bemerkte wie ich begann innerlich zu kochen.
Voller Wut biss ich mir auf meinen Unterkiffer und versuchte nicht komplett durchzudrehen.
TaeHyung so auf ihm zu sehen, machte mich wahnsinnig.
Am liebsten würde ich ihn einfach von ihm herunterschlagen.
Wütend ballte ich meine Hand zur Faust.
Es machte mich so krank sie so zu sehen.
Jimin lustvoll stöhnend unter ihm und seine Hände erregt in TaeHyung's Haaren vergriffen, ließ den letzten normalen Nerv in mir durchbrennen.
Voller Zorn schlug ich gegen den weißen hölzernen Türrahmen neben Jimin's Tür.
Augenblicklich bemerkten mich die Beiden und stoppten somit ihre Aktion schleunigst.
Sofort sah Jimin auf und in meine Richtung.
Als er mich dort stehen sah, versteinerte er vollkommen.
TaeHyung war ebenfalls sprachlos.
Und ich war es auch.
Kopfschüttelnd stand ich vor den beiden.
„JungKook...", murmelte Jimin mit Schuld in seiner zittrigen Stimme.
Kalt blickte ich die Beiden an.
Dann kam es mir wieder in den Sinn.
Seine Worte, seine Versprechen.

»„Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dir zuhöre und immer für dich da bin, JungKook."«

Für mich da sein?
Ironisch grinste ich kopfschüttelnd.
Und dann drehte ich mich um und verließ sein Haus.
Ich verstand es nicht.
Sollte ich Jimin wirklich dafür verantwortlich machen und wütend auf ihn sein?
Oder lag es an mir?
Trotz alledem fühlte ich mich verarscht.
Ich versuchte mich wirklich zu ändern, zu verbessern und das alles nur für ihn.
Doch all das schien ihm nicht zu reichen.
Er blieb weiterhin mit TaeHyung in einer Beziehung.
Ich verdiene wohl einfach kein Happy End.

Ist es nicht schön? So ganz allein.

𝐇𝐨𝐥𝐝 𝐎𝐧 || 𝐏𝐉𝐌 𝐱 𝐉𝐉𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt