𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐗𝐗𝐕𝐈𝐈𝐈 ~ 𝐫𝐞𝐦𝐞𝐦𝐛𝐞𝐫 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐝𝐬 𝐲𝐨𝐮 𝐭𝐨𝐥𝐝 𝐦𝐞.

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Kraftlos stand ich inmitten der Straße, während die kalte, nasse Traurigkeit auf mich niederprasselte.
Umgeben von meinem eigenen Gedankenchaos, was ich verzweifelt versuchte zu ordnen.
Jimin...
Erinnere dich an die Worte, als du sagtest du liebst mich.
Als du meintest, ich sei ein besonderer Mensch.
Du warst derjenige, von dem ich glaubte, er fing mich auf wenn alles schief lief.
Ich gab alles auf, weil ich dachte du seist mein.
Nur wegen dir versuchte ich mich zu ändern, ein besserer Mensch zu werden.
Bullshit!
Ich war derjenige welcher gefühlskalt hätte bleiben sollen.
Du hast mich in meinem eigenen verdammten Spiel geschlagen!
Du hast die falsche Person verarscht, Mr Park.
Voller Zorn trat ich mit meinem Schuh gegen einen Müllcontainer.
„Verdammt Jimin! Wenn du ihn ansiehst, hoffe ich zu Gott, dass du mein Gesicht siehst!"
Fokussiert starrte ich auf das Haus dieses Jungen.
Hatte er mir mein Herz gebrochen?
Verwirrt verzog ich die Augenbrauen.
Nein, mir kann man es nicht brechen.
Ironisch grinsend hob ich meinen rechten Mundwinkel.
Denn ich habe ja keins.
Erschöpft atmete ich aus.
Diese Situation im Regen hatte ich schon so oft. Alles auf Grund von ihm.
Wie kann es also sein, dass ich für ihn Gefühle entwickelt habe?
Scheinbar sind mir die Erlebnisse mit Jimin nicht so egal, wie ihm.
Sie sind ihm nicht egal... oder?
Shut up.
Ich hasse meine Gedankengänge.

Jimin's POV:
„Kannst du mir verraten, was JungKook hier wollte?"
Aufgebracht lief TaeHyung hin und her.
Natürlich machte mich diese ganze Gestik von ihm nur noch nervöser.
„Ich weiß es nicht, okay?...", log ich, doch das bemerkte TaeHyung relativ schnell.
Augenblicklich stoppte er und blickte mir durchdringend in meine Augen.
„Wieso war er so unglaublich wütend?"
Weiterhin durchbohrte mich mein Freund mit Fragen.
TaeHyung hatte wirklich ein extremes Eifersuchtsproblem, doch ich versuchte ruhig zu bleiben.
Das mit mir und JungKook durfte er auf keinen Fall erfahren.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht mag er dich und wurde eifersüchtig...", murmelte ich, während ich bemerkte wie meine Stimme begann zu zittern.
Ich weiß nicht einmal weswegen, aber der Gedanke, dass JungKook jemanden anderes mögen könnte, schmerzte mir.
„JungKook sollte mich mögen? Das glaubst du doch wohl selbst nicht! Hast du schon wieder vergessen, dass er homophob ist?!"
Plötzlich wurde TaeHyung's Stimme wieder aufgewühlter und man konnte den Zorn in seiner Stimme definitiv nicht überhören.
Schuldig schloss ich meine Augen und neigte meinen Kopf zu Boden.
Nun kam er einige Schritte auf mich zu gelaufen.
„Jimin, Jimin, Jimin", ironisch zischte er.
„Glaubst du wirklich, ich bemerke nicht wie du ihn ansiehst? Wie du dich um ihn sorgst...
Er bedeutet dir eine Menge oder nicht?"
Unbeholfen stand ich vor ihm.
Mit der Angst in mir, auf Grund dessen was bald folgen würde.
„Dann lauf ihm doch nach! Hol ihn zu dir, wenn dir soviel an ihm liegt. Wenn ich dir so egal bin und du lieber jemandem nachläufst, der dich nicht wertschätzt und misshandelt!"
Sag sowas nicht.
Missverständlich schaute ich ihn an.
JungKook ist nicht mehr so, er hat sich geändert.
„Was?", ging er mich fordernd an.
„Glaubst du im Ernst, dass er sich durch einige Erlebnisse mit dir sofort um 180 Grad wendet? Sag mir, wie naiv bist du eigentlich Jimin?", unverständlich sah mir TaeHyung in die Augen.
Ich sah Missverständnis, Unglaube und Enttäuschung.
Verdammt, ich hasste es mich mit ihm zu streiten.
„TaeHyung, gib ihm eine Chance. Er hat sich wirklich verändert. Außerdem...", tief atmete ich durch und fuhr fort, „hasse ich es mich mit dir zu streiten."
Meine wässrigen Augen blickten in seine.
„Jimin, ich kenne ihn und das schon länger als du. Er hat sich verändert. Dieser liebe Mensch, den du kanntest ist nicht mehr in ihm. All dies ist ausgestorben. Ich bitte dich, mache keine Dummheiten und riskiere nichts. Sei nicht so leichtgläubig und glaube, dass du in einigen Monaten jemanden ins Positive verändern kannst, der über Jahre wie der letzte Dreck behandelt wurde."
Mitleidig schaute ich zu Boden.
„Aber Tae-", er unterbrach mich.
„Nein Jimin. Das ist nur die wahre Geschichte, denn ich weiß nicht wieviel er dir erzählt hat. Vertrau mir, er ist zerbrochener wie du denkst."
Erwartungsvoll blickte mir der braunhaarige ins Gesicht.
„Und genau das ist es. Ich kann JungKook nicht im Stich lassen. Niemand wird böse geboren. Menschen werden gemein oder rachsüchtig, wenn sie es nicht anders gelernt haben. Nicht anders kennen und ihnen niemand die schönen Dinge des Lebens gezeigt hat. Sie fühlen sich einsam, unverstanden und kennen niemanden, der sie mal in den Arm nimmt, zu ihnen hält. Ich kann JungKook jetzt nicht hängen lassen, er bedeutet mir so unglaublich viel. TaeHyung, versteh das bitte."
Genervt blickte TaeHyung zur Seite, nachdem ich ihn bittend ansah.
Er verstand mich nicht. Und er wollte es scheinbar auch nicht.
„Du bist so unfassbar naiv, Park Jimin...", knurrte er, weiterhin den Blick zu Boden gerichtet.
Unverständlich verzog ich die Augenbrauen.
Er atmete noch einmal tief durch, bevor er sich von mir abwendete.
„TaeHyung...", murmelte ich, während er aus dem Raum lief.
Verdammt...

———————————————————

Zögernd saß ich vor meinem Handy, während ich auf das grüne Symbol des Anrufs blickte.
„Ruf ihn schon an", ermutigte mich TaeHyung, während er am Rahmen meiner Zimmertür lehnend stand.
„Was soll ich ihm sagen?", meinte ich nachdenklich.
„Keine Ahnung, ich weiß nicht einmal warum er so ausgetickt ist. Ich meine, ich auf dir ist sicherlich ein wunderschöner Anblick. Bestimmt war er von meinem göttlichen Körper überrumpelt worden", lachte er und setzte sich neben mich.
„Kannst du bitte rausgehen? Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn jemand neben mir steht, während ich ein Telefonat führe", erklärte ich unsicher lächelnd.
Die Wahrheit war, dass ich auf keinen Fall wollte, dass er von der Nacht mit mir und JungKook erfährt.
Verständlich nickend stand TaeHyung auf und verschwand aus meinem Zimmer.
Vorsichtig drückte ich auf das grüne Symbol des Hörers und man konnte hören wie es klingelte.
Ein Mal... das zweite Mal...
Doch niemand nahm ab.
Enttäuscht legte ich mein Handy auf meinem Bett ab.
Kurz darauf kam TaeHyung erwartungsvoll in mein Zimmer gerannt.
„Und?"
Stumm schüttelte ich meinen Kopf, während ich grüblerisch auf den Boden blickte.
Aufmunternd legte er seinen Arm um mich und ermutigte mich.
„Ihr werdet euch bestimmt bald vertragen. Lass deinen Kopf nicht hängen. Wollen wir vielleicht etwas Netflix schauen und kuscheln?", fragte er mich mit einem liebevollen Lächeln.
Ein Lächeln überkam meine Lippen und ich nickte.
Sanft nahm TaeHyung meine kleine Hand in seine viel größere und wir liefen zur Couch.
Nachdem wir uns gesetzt hatten, legte er behutsam seinen Arm um mich und ich kuschelte mich an ihn.
Liebevoll streichelte er meinen Rücken entlang, dabei schauten wir einen romantischen Film.
Genau jetzt wusste ich es wieder.
Warum ich ihn so liebte.
TaeHyung war ein wunderbarer Mensch und er nahm mir jede Sorge, jeden Kummer.
Näher kuschelte ich mich an ihn.
„Ich liebe dich", murmelte ich an seinen grauen Hoodie.
Seine sanfte, tiefe Stimme antwortete mir in einem ruhigen Tonfall, „Ich liebe dich auch mein Engel."
Seine Stimme gab mir wirklich Gänsehaut.
Doch so wundervoll wie all dies auch schien, würde ich bald schon mit meinem Gesicht auf die harte Realität knallen.
Während ich und TaeHyung den Film schauten, begann mein Handy plötzlich zu vibrieren.
»Anonym«
Was?...
Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich dies laß.
Diese Worte standen dort geschrieben, schwarz auf weiß.
Doch TaeHyung schien von dem gekommenen Anruf nichts mitbekommen zu haben.
Dies schien auch besser zu sein.
Vorsichtig rappelte ich mich von ihm auf.
Auf meine Aktion hin, blickte er fragend zu mir.
„Entschuldige mich kurz, ich muss mal zur Toilette", erklärte ich ihm ruhig und steckte währenddessen unauffällig mein Handy in die Hosentasche.
Mit einem verständnisvollen Nicken entgegnete er mir lachend, „Aber bleib nicht zu lang weg."
Ich schenkte ihm noch ein sorgloses Lächeln, bevor ich mein Zimmer verließ und mich im Badezimmer einschloss.
Abrupt holte ich mein Handy aus der Hosentasche und blickte auf den grünen Hörer.
Zögernd nahm ich ab.

𝐇𝐨𝐥𝐝 𝐎𝐧 || 𝐏𝐉𝐌 𝐱 𝐉𝐉𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt