𝐇𝐨𝐥𝐝 𝐎𝐧 || 𝐏𝐉𝐌 𝐱 𝐉𝐉𝐊

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐗𝐈𝐗 ~ 𝐜𝐨𝐥𝐝 𝐛𝐨𝐧𝐞𝐬

𝐓𝐨𝐮𝐜𝐡 𝐢𝐭 - 𝐀𝐫𝐢𝐚𝐧𝐚 𝐆𝐫𝐚𝐧𝐝𝐞 (𝐏𝐢𝐚𝐧𝐨 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐢𝐨𝐧)

Jimin's POV:
Es regnete in Strömen und ich hatte mich trotzdem entschieden noch einmal rauszugehen.
Ich spürte wie die kalten Wassertropfen meinen Regenschirm heruntertropften und ein kaltnasser Wind durch die Umgebung wehte.
Der Abend mit TaeHyung war wirklich schön gewesen. Und er hatte mich sogar geküsst. TaeHyung gibt mir wirklich das Gefühl etwas besonderes zu sein. Bis ich JungKook und Somi entdeckte. Wie er sie küsste, wie sanft er seine Hand an ihrer Wange hatte und wie lieblich er sie behandelt hatte.
So war er nie zu mir gewesen.
Zumindest nicht bis jetzt.
Ich dachte dieser JungKook wäre für ihn gestorben, doch ich glaube bei Menschen die er wirklich liebt, taut er auf.
Bei diesem Gedanken strach es mir in der Brust, doch ich versuchte es zu ignorieren.
Nachdenklich lief ich durch die verregneten Straßen Seouls.
Doch dann blickte ich auf, als ich glaubte eine bekannte Stimme zu hören.
„Jimin."

Kälte. Mehr hörte ich nicht.
Ich hörte diese Wärme die er diesem Mädchen gegenüber brachte nicht.
Wie sehr hasst du mich JungKook? Und warum? Was tue ich, was dich mich so sehr hassen lässt?
Als ich aufblickte, in diese braunen Augen, sah ich nichts als Leere. Er hatte wieder diesen monotonen Gesichtsausdruck, welchen er in meiner Nähe immer aufsetzte.
Kein Gefühl sprach aus diesem Jungen.
Bist du wirklich so unglaublich kalt oder versuchst du einfach deine Gefühle vor mir zu verstecken?
„Wieso läufst du mir auch immer wieder in den Weg? Ich kann dein verdammtes Gesicht nicht mehr ersehen", lachte er spöttisch und sah weg.
Jedes Wort was er mir gegenüber brachte schmerzte so sehr.
„JungKook...", entgegnete ich ihm schwach.
Tief atmete ich durch, um ruhig zu bleiben.
Ich bemerkte wie meine Stimme bereits kratzig wurde.
„Hattest du Spaß mit TaeHyung?!", schrie er mich plötzlich an.
Meine Augen weiteten sich, als er in meine Richtung marschiert kam, wie ein wütender General.
Abrupt blieb er einige Zentimeter vor mir stehen.
„Du machst mich krank Jimin!"
Mit geröteten Augen und tiefen Augenringen starrte er auf mich herab.
Komplett durchnässt und blass wie eine Leiche.
Ein strenger Geruch von Alkohol stieg mir in die Nase.
„Hast du getrunken?", fragte ich ihn besorgt.
„Ich hasse Alkohol Jimin!", schrie er mich an.
Man konnte Wut in seiner Stimme hören, doch seine Augen waren wie tot.
Blass und ohne Leben.
Noch nie hatte ich so einen kaputten Menschen gesehen.
„Das weißt du", wechselte seine gerade noch wütende Stimme wieder in eine monotone Stimmlage.
„Ich werde jetzt gehen..." murmelte ich verängstigt und wollte gerade gehen, als er mich abrupt am Handgelenk packte.
„Du kannst nicht einfach sorglos gehen! Du bist vielleicht derjenige, der einfach so guten Gewissens schlafen gehen kann, aber ich liege wieder Stundenlang wach! Hattest du wenigstens genug Spaß mit TaeHyung?!"
Voller Hass schrie er mich an und bei jedem Wort welches er aussprach, umgriff er mein Handgelenk umso fester.
Zitternd vor Angst stand ich vor ihm.
„Wegen dir hab ich dieses Mädchen gefickt!"
Augenblicklich hörte ich auf und sah zu ihm auf.
Sein Griff wurde sofort sanfter, als sich unsere Blicke trafen.
Für einen kurzen Moment konnte ich sehen, wie er erschrak, als er in meine verängstigten und erschöpften Augen blickte.
Als wäre er vor sich selbst erschrocken und dem, wozu er fähig war.
Einen Augenblick herrschte Stille, doch ich unterbrach sie.
Er würde es morgen sowieso erfahren.
„JungKook, TaeHyung hatte mich heute gefragt, ob wir eine Beziehung führen wollen", erklärte ich ihm vorsichtig.
„Was hast du ihm geantwortet?"
Sofort sah er zu mir. Mit riesigen Augen der Erwartung schaute er zu mir. Sein Blick durchbohrte mich regelrecht.
Und das machte mir Angst.
„Ich und TaeHyung sind jetzt zusammen."
„Was?"
Mit großen Augen sah er zu mir herab, dann wurde sein Blick schwach und er blickte herab, zu Boden.
Kraftlos ließ er seinen Griff um mein Handgelenk bei diesen Worten fallen.
„Nein Jimin... ich ertrage dich und TaeHyung nicht mehr."
Unsicher sah ich ihn weiterhin an und konnte buchstäblich zusehen, wie er innerlich zusammenbrach.
Seine Mundwinkel zuckten auf und ab, als wollte er etwas sagen, doch er blieb stumm.
Nichts kam aus seinem Mund.
Jedoch begann er unregelmäßig am ganzen Körper zu zittern und zu zucken.
Merkwürdigerweise hatte ich eine komplett andere Reaktion erwartet.
Doch er war nicht wütend, so wie ich es dachte.
Er stand nur wie versteinert dort.
Als konnte er nicht realisieren, was ich ihm gerade gesagt hatte.
„JungKook."
Vorsichtig streckte ich meine Finger nach ihm aus, doch er schlug sie abrupt mit seiner Schulter zurück.
Während der kurzen Berührung die ich mit seiner Schulter hatte, konnte ich spüren wie kalt und durchnässt er war.
„JungKook, du bist ganz kalt...", kam es besorgt von mir und mitleidig schaute ich diesen leblosen Jungen an.
Doch er blieb weiterhin still, sprachlos.
Nach einigen Minuten die wir dort standen, veränderte sich abrupt seine Miene von der einen Sekunde auf die andere.
Als wäre der letzte Funken Hoffnung in ihm zerbrochen.
Monoton starrte er wieder in die Leere.
Und auf einmal begann er wie ein Irrer in Gelächter auszubrechen.
Er stand dort im Regen, völlig nass, nach Alkohol riechend, high, mit Tränen in seinen feuerroten Augen und doch lachte er.
So gebrochen war er, dass er seine Trauer mit einem gekünstelten Lachen überspielte.
Dann stoppte er sein Gelächter abrupt und schaute mich mit einem schief gelegten Kopf an.
„Herzlichen Glückwunsch ihr Wichser."
Ein ironisches, überspieltes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und mit diesen Worten, drehte er sich um 180 Grad und verschwand aus meiner Nähe.
Ich jedoch blieb dort einfach stehen und sah ihm nach.

»Ich bleibe bei dir JungKook, für immer.«

Tränen bildeten sich in meinen Augen und meine Lippen begannen zu beben.
Ein unglaubliches Schuldgefühl überkam mich.
Ich hatte es ihm versprochen.
Doch ich hatte es nicht eingehalten.
Ich konnte es nicht aushalten, weil es mir zu anstregend wurde...
Weil ich seinen Charakter nicht aushielt?...
Nein... wie konnte das passieren?
Wieso ist das alles so verdammt kompliziert?!