Kapitel 2

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Der Arzttermin ist nun schon eine Woche her, doch Harry hatte immer noch nicht dem Mut gefunden, mit jemanden darüber zu sprechen. Er hatte sich zwar fest vorgenommen, noch am selben Tag mit Louis darüber zu reden, doch er hatte es sich in letzter Sekunde anders überlegt, lieber würde er ihm erzählen, was er für ihn empfand und das kam nun wirklich nicht in Frage und somit hatte er jetzt zwei Geheimnisse vor seinem besten Freund.

Heute war er mit seinen vier Freunden bei Nandos Mittagessen gewesen, denn sie hatten am Vormittag einen Termin. Viel wusste er noch nicht über seinen Zustand. Dr. Smith meinte, er solle die Nachricht erstmal verdauen, mit jemandem darüber sprechen und genaueres erkläre er ihm dann in einer Woche. Somit traf sich Harry heute nach dem Mittagessen erneut mit Dr. Smith.

Heute ging es Harry ein wenig besser als die letzten Tage. Dadurch schöpfte er neue Hoffnung, er hoffte, wenn er dem Arzt das erzählte, dass er als Antwort etwas in die Richtung bekäme, dass das großartig sei und er wieder gesund wird, oder eben so etwas in die Art. Dann müsste es nie jemand erfahren...

Harry betrat das Café und sah den Arzt schon von weitem. Diese Location hatte Dr. Smith vorgeschlagen, mit der Begründung neutraler Boden sei für so eine Unterhaltung das Beste. Harry wusste nicht, ob dieser Umstand seine Nervosität noch verschlimmern oder sie lindern sollte.

Sie begrüßten sich mit Händeschütteln, Harry setzte sich. „Mr. Styles, ich werde Ihnen nun genaueres erklären, doch wie ich Ihnen bereits vor einer Woche gesagt habe, viel ist über ihre Krankheit nicht bekannt. Sie ist sehr selten und dadurch ist es nicht möglich, viel Geld in ihre Erforschung zu investieren." Nach einer kurzen Pause sprach er weiter.

Die Details klatschten Harry ins Gesicht, wie eine Faust in die Magengrube. Er konnte es nicht fassen. Dass es ihm heute gut ging, hatte nichts zu bedeuten. Es wird auch in Zukunft noch gute Tage und schlechte Tage geben, doch die schlechten werden in ferner Zukunft überwiegen.

Es herrschte Stille am Tisch, diese wurde von Harrys Gegenüber unterbrochen: „Haben Sie schon mit jemandem geredet?"

Wieder herrschte Stille, bis Harry seinen Kopf senkte, den Tisch anstarrte und ihn langsam schüttelte. Der Arzt seufzte: „Harry, Sie müssen es Ihren Freunden und Verwandten erzählen. Sie brauchen sie, ganz dringend. Außerdem werden Sie diese Krankheit nicht ewig verbergen können und wenn es dann zu spät ist, wird es für Ihre Lieben nur noch viel schwerer werden, die Situation zu verarbeiten. Harry ließ die Worte des Arztes auf sich wirken. Mit einer letzten Ermahnung: „Denken Sie an meine Worte, reden Sie endlich", und einem Händedruck ließ Dr. Smith Harry nachdenklich zurück.

**

Zu dem Treffen mit dem Arzt war Harry gegangen ohne Louis Bescheid zu sagen und der Schussel, der er war, hatte er das Handy zu Hause vergessen. Als er durch die Wohnungstür trat wurde er schon sehnlichst von seinem Mitbewohner erwartet. „Wo warst du!?" Harry sah Louis erschrocken an, so eine schroffe Art war er von ihm nicht gewohnt. Auch wenn es ihn verletzte, dass er von ihm so angefahren wurde, konnte er es verstehen. Harry wusste, dass Louis bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte und zusätzlich war Harry noch nie gegangen, ohne Bescheid zu geben.

"Ach Lou ich bin ein Erwachsener Mann, ich denke ich kann selbst entscheiden, was ich wann tue.", Harry bemühte sich, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn die schroffe Art verletzt hatte.

Louis Gesichtsausdruck verdüsterte sich und er schrie Harry an: "Warum hast du dein verdammtes Handy nicht mitgenommen?! Modest! hat angerufen und wir haben seit einer halben Stunde ein wichtiges Meeting! Die Anderen sind schon dort, ich hab auf dich gewartet!"

Oh Scheiße, das hat Harry nicht erwartet!

"Ähm... Lou, das... das tut mir leid, ich hab es vergessen, also das Handy..." Stotterte Harry eine Entschuldigung. "Davon hab ich grad viel! Komm ab ins Auto!" Sagt Lou nun etwas sanfter zu ihm, auch wenn er wusste, dass er alles Recht hatte wütend zu sein, denn stetige Erreichbarkeit war nun einmal Teil des Vertrags, tat es Lou leid, wie er Harry angefahren hatte. Auch wenn dieser versuchte es zu verbergen, war Louis doch aufgefallen, dass ihn seine Tonlage verletzte.

Top Secret (Larry Stylinson) 1D FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt