Kapitel 1

492 8 1
                                    

Ich kann mich gut erinnern, Mommy. Wie als ob es gestern gewesen wäre. Die Zeit, bevor ich geboren wurde, hast du viel geweint, Mommy. Du hast es heimlich getan. Du hast dich oft gefragt, wie es denn in der Zukunft weiter gehen sollte. Damals war Daddy noch bei uns. Er passte immer gut auf uns auf und er ist oft mit dem Kopf auf deinem Bauch eingeschlafen, so dass ich es gespürt habe. Ich kann mich nur noch an seine grünen Augen erinnern, welche ich nun habe. Irgendwann wurde ich geboren und du hattest große Schmerzen. Ich kam jedoch heraus, Tante Grace schnitt die Nabelschnur durch und Daddy hielt mich als erstes in seinen Armen. Nun, heute bin ich Vier Jahre alt.

-

,,Max" schrie ich durchs Haus. ,,Kommst du runter? Wir müssen los" schrie ich weiter und Maxwell kam stolz die Treppen runter.

,,Ja, Mommy! Fahren wir dann nach deiner Schicht direkt zum Freizeitpark?" fragte er aufgeregt. Ich kniete mich vor ihn und zog ihm seine Jacke an.

,,Das habe ich dir doch versprochen, mein Großer" lächelte ich, strich durch seine Haare und stand wieder auf. Während ich noch meine Handtasche nahm und mein Handy rein steckte, nahm Max meine Hand und wir gingen raus.

Es war noch etwas früher, 8:46 Uhr um genau zu sein. Wir wohnten nun in einem großen Haus. Wir hatten eine große Einfahrt und waren am Waldrand, an einer Straße. Es war still überall. Wir hatten nämlich keine Nachbarn. Das Haus war etwas weiter weg von der Stadt und der Academy.

Oh, es hatte sich in diesen Jahren so viel verändert...

Wir gingen zu meinem Auto und Maxwell setzte sich hinten auf seinen Kindersitz, wo ich ihn anschnallte und mich ans Lenkrad setzte. Ich fuhr los, denn gleich musste ich im Restaurant sein.

Aber kommen wir erstmal zu der ganzen Geschichte.

Als ich damals mit Max abhauen musste vor der Leiterin, bin ich mit ihm in ein Mutterheim gekommen. Dort bekamen Maxwell und ich alles was wir brauchten. Ich suchte mir einen Job als Kellnerin in einem Restaurant, hatte dann irgendwann genug Geld und kaufte das Haus am Waldrand.

Ich hab in diesen Jahren kaum etwas von Five, Dad, Klaus oder sonst jemanden gehört. Maxwell fragte so gut wie jeden Tag nach seinem Vater, doch alles was ich ihm zeigen konnte, waren Bilder von Five und mir auf meinem Handy. Es machte Max traurig, das merkte ich. Doch so leicht konnten wir nicht zurück zur Stadt.

Jeden Tag betete ich zum Universum, dass alles sich wieder ändert, und ich hoffte immer noch darauf, dass ich vielleicht erhört werde. Doch jede Nacht konnte ich nur mit Schlafmitteln schlafen. Schlief ich dann mal, hatte ich wieder Alpträume. Ich versuche für Max eine gute Mutter zu sein...und ich hoffte, dass ich es auch war.

Scheiße man, wo hast du gesteckt? Wir brauchen dich" motzte Moe in der Küche rum, als wir endlich bei meiner Arbeit waren. Ich hatte Maxwell mit Frühstück, Kakao, einem Blatt und Stifte nach vorne an die Theke gesetzt.

Fuck, ist ja gut" murmelte ich. Ist Angelina noch nicht da?" fragte ich und nahm die Teller der Bestellungen.

Nein. Sie müsste hoffe ich gleich kommen"

Daraufhin kellnerte ich und hielt Maxwell dabei gut im Auge. Ich kellnerte ungefähr eine Halbe Stunde.

Kannst du auch eine Doppelschicht einlegen?" fragte Moe irgendwann, als Angelina immer noch nicht kam. Ich seufzte.

Nein, ich habe mit meinem Sohn etwas geplant"

Ich habe Angelina erreicht!" rief Kelly uns hinter der Theke zu und ich atmete erleichtert aus.

Gut" sagte ich und legte meine Hand auf Max' Rücken. Wer will in den Freizeitpark, mein kleiner?" grinste ich.

...

our hearts 3 •five hargreeves/umbrella academy•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt