Nette Begrüßung

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Heute geht aber auch alles schief! Erst habe ich verschlafen, da mein Wecker nicht geklingelt hat und dann habe ich noch den Bus verpasst, da dieser zu früh losgefahren ist.

Als ich dann auf Arbeit angekommen bin ist mir aufgefallen, das ich meinen Kaffee zu Hause auf dem Küchentisch stehen lassen habe. Was schon einen schlechten Tag vorprogrammiert, da Kaffee mein Lebenselixier ist.

Um das Ganze dann noch zu toppen habe ich jetzt auch noch starke Kopfschmerzen bekommen, sodass ich meine Arbeit nun auch nicht mehr fortsetzen brauche. Unglücklicherweise sind meine Kopfschmerztabletten, die ich immer im Notfall mit habe, auch schon alle aufgebraucht.

Also habe ich mich nun auf Arbeit abgemeldet und schleiche langsam zu den Ausgang des Gebäudes.

Ich bin wirklich froh, dass ich es ohne Unfälle zum Ausgang geschafft habe, bei meinen Unglück heute.
Womit ich aber nicht gerechnet habe ist, dass die Tür zum selben Zeitpunkt aufgeht, als ich sie aufmachen will. Da ich mich so schnell leider nicht in Sicherheit bringen kann, bekomme ich die Tür genau vor die Schläfe.

Schmerzvoll stöhne ich auf. Das hat nun meinen Kopfschmerzen auch nicht geholfen, so dass ich nur noch Sternchen sehe.

"I am so sorry", nehme ich von ganz weit weg wahr. Dann entscheidet mein Körper einfach aufzugeben.

***
"Hey! Can you hear me?"
Diese Worte nehme ich als Erstes wahr. Jemand rüttelt mich sanft an an meiner Schulter, was mich dazu veranlasst meine Augen aufzumachen. Ein gut aussehender, sportlich gebauter Mann schaut mich mit seinen schokoladenbraunen Augen besorgt an.

"How are you feeling?"
"I have a headache", erwidere ich stöhnend.
"Well, that doesn't surprise me! You got the door on your head, Miss."
"Yeah, apparently that too. But I already had a headache before I had the meeting with the door."

"I suppose that doesn't make it better."
"No, not really. How did I get in this bed here?", frage ich verwirrt.
"Well, I brought you to my own practice after you collapsed."
"Wait, what?"

"Oh, I am sorry. I forgot to introduce myself. I am Charlie Mc Courtney. I am a GP. My dad is retired now and I am gonna take care of his practice now. The practice is across the street, where you are working."

"Oh, I see", erwidere ich etwas sprachlos.
"How about we do something about your pain?"
"Can I go after that home?"
"We will see. First I would like to check if you have a concussion. If so, you definitely stay here for observation for at least 24 hours", antwortet er ernst, sodass ich hart schlucken muss.

Eigentlich wollte ich mich nur in mein Bett kuscheln und mich ausruhen. Na, dieser Plan hat ja sehr gut geklappt.
"Is it really necessary?", frage ich nochmal hoffnungsvoll nach.

"It is. Otherwise I wouldn't say it", antwortet er ernst.
"All right. Fine", erwidere ich ergeben.

"Good that we figured that out. So let's start with something easy. Are you allergic to something?"
"Nope, I am not."
"Good, then I can give you some painkillers soon."
"Yeah, that would be good", antworte ich erleichtert.
"So that doesn't take long. Follow the light with your eyes."

Mit diesen Worten leuchtet er mir mit einer kleinen Taschenlampe in meine Augen, was eher weniger angenehm ist. Vor lauter Reflex schließe ich kurz die Augen.

"Hey, I know it is not comfortable, but focus."
Er gibt mir weitere Anweisungen, was ich machen soll. Gott, sei Dank ist das schnell vorbei.

"Let me get an ice pack for your temple. You have a bruise there because of the door. And I am afraid that you booked a night here in bed."

"Oh, man. Really?"
"Unfortunately, yes. You have a mild concussion."
Ein Seufzen entfährt mir.
"Okay."
Kurz verschwindet Charlie aus meinem Sichtfeld. Ich schließe währenddessen meine Augen. Im Hintergrund höre ich leises Klappern.

Ich zucke etwas zusammen, als mich etwas kaltes am Arm berührt.
"Sorry, I didn't mean to scare you. I only want to give you some painkillers and here is the ice pack."

Mit diesen Worten drückt er mir das Kühlakku in die Hand.

"Why over IV?"
"Because it will help you faster and you told me that you had a headache earlier, so I can imagine that your head is killing you."

"Okay", antworte ich etwas verunsichert.
Mein Blick bleibt an den Sachen für den Zugang hängen, was mich noch mehr verunsichert als vorher. Nadeln sind tatsächlicherweise nicht so mein Ding.
"Hey, look at me. Everything is fine. Are you scared?"

"Well, kind of. I don't like needles in my arm so much."
"Okay, don't worry. I am going to make it slowly and I will be really careful."
"Okay", flüsterte ich leise. So ganz überzeugt bin ich von der ganzen Sache noch nicht.

"Good, now look at me. You're going to be fine."
Er streichelt mir sanft über die Wange. Seine Finger sind samtweich.

"Did you know that pigeons can tell the difference between a painting by Monet and Picasso?"
"What?"
"Well, they published a study in the Journal of Experimental Analysis of Behavior and they figured out that they can discriminate between paintings by Monet and Picaso."

"That is a little ridiculous."
"A little", erwidert er schmunzelnd.
"By the way: it's over. The IV is there where it should be. We can finally start with some medication now."

"That would be good. My head is killing me."
"How about you rest for a little while? I am really sure you will feel better after that."

Mit diesen Worten hängt er den Infusionsbeutel an den Infusionsständer und schliesst ihn an meinem Zugang an.

"Sounds like an attractive proposition."
"See I told you so and now rest."

Dann geht er aus den Raum. Aber in meinem Kopf bleibt er.

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